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Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker

Titel: Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Euren Visionen, Lichtsang. Die Beschreibung passt vollkommen auf sie. Sie war Eure Lieblingsnichte. Vermutlich wäre sie es immer noch, wenn Ihr nicht…« Er schüttelte den Kopf. » Als wir Euren Leichnam fanden, verlor ich alle Hoffnung. Ich wollte meinen Posten aufgeben. Ich habe über Eurem Körper gekniet und geweint. Und dann erstrahlten plötzlich die Farben. Ihr habt den Kopf gehoben, Euer Körper hat sich verändert, wurde größer und die Muskeln nahmen an Stärke zu.
    In diesem Augenblick wusste ich es. Ich wusste, dass es die Schillernden Töne tatsächlich gibt, wenn sie einen Mann wie Euch zum Zurückgekehrten auserwählen. Die Visionen waren real. Und die Götter waren ebenfalls real. Du hast mir meinen Glauben zurückgegeben, Stennimar.«
    Er begegnete Lichtsangs Blick. » Du bist ein Gott– für mich jedenfalls. Es spielt keine Rolle, wie leicht du getötet werden kannst, wie viel Hauch du besitzt oder wie du aussiehst. Es hat etwas damit zu tun, wer du bist und welche Bedeutung du hast.«

Kapitel 55
    A m Vordertor wird gefochten, Euer Exzellenz«, sagte der blutende Soldat. » Die Aufrührer bekämpfen sich dort gegenseitig. Wir… wir können vielleicht unbemerkt hinauskommen.«
    Siri verspürte ein kurzes Gefühl der Erleichterung. Endlich lief etwas richtig.
    Treledees wandte sich an sie. » Wenn es uns gelingt, bis in die Stadt zu kommen, werden sich die Menschen um ihren Gottkönig scharen. Dort sollten wir in Sicherheit sein.«
    » Woher haben sie so viele Leblose?«, fragte Siri.
    Treledees schüttelte den Kopf. Sie hatten in einem Zimmer im vorderen Teil des Palastes angehalten; alle waren verzweifelt und unsicher. Es würde schwierig werden, die Festungsanlagen des Götterhofes, die von den Pahn Kahl errichtet worden waren, zu überwinden.
    Sie schaute hoch zu Susebron. Seine Priester behandelten ihn wie ein Kind– sie zollten ihm Respekt, aber offenbar kam niemand auf den Gedanken, ihn nach seiner Meinung zu fragen. Er stand einfach da und hatte die Hand auf Siris Schulter gelegt. Sie sah, wie hinter seinen Augen Gedanken und Ideen einander jagten, aber er konnte sie nicht aufschreiben und mitteilen.
    » Gefäß«, sagte Treledees und zog damit ihre Aufmerksamkeit auf ihn, » Ihr müsst etwas wissen.«
    Sie sah ihn an.
    » Ich zögere, es Euch gegenüber zu erwähnen«, sagte Treledees, » da Ihr keine Priesterin seid. Aber… falls Ihr überleben solltet und wir nicht…«
    » Sprich es aus«, befahl sie.
    » Ihr könnt dem Gottkönig kein Kind gebären«, sagte er. » Wie alle Zurückgekehrten ist er zeugungsunfähig. Wir konnten bisher nicht herausfinden, wie es dem ersten Zurückgekehrten vor so langer Zeit gelungen ist, einen Nachkommen zu haben. Tatsächlich…«
    » Ihr glaubt nicht, dass er überhaupt ein Kind hatte«, sagte sie. » Ihr seid der Meinung, die königliche Blutlinie ist nur ein Schwindel.« Natürlich zweifeln die Priester daran, dass die königliche Linie vom ersten Zurückgekehrten abstammt, dachte sie. Sie wollen dem Anspruch von Idris auf den Thron keinen Vorschub leisten.
    Er errötete. » Wichtig ist nur das, was die Leute glauben. Wie dem auch sei, wir haben… ein Kind…«
    » Ja«, sagte Siri, » ein zurückgekehrtes Kind, das ihr zum nächsten Gottkönig machen wollt.«
    Er sah sie entsetzt an. » Ihr wisst es?«
    » Ihr plant, ihn zu töten, nicht wahr?«, zischte sie. » Ihr wollt Susebrons Hauch nehmen und ihn sterben lassen!«
    » Heilige Farben, nein!«, sagte Treledees erschüttert. » Wie könnt Ihr nur so etwas denken? Nein, so etwas würden wir niemals tun! Der Gottkönig muss nur seinen überzähligen Hauch weggeben, damit dieser auf den nächsten Gottkönig übergehen kann, und für den Rest seines Lebens– das so lange währt, wie er will– wird er völlig in Ruhe gelassen. Wir tauschen die Gottkönige immer dann aus, wenn ein Kleinkind zurückkehrt. Das ist für uns das Zeichen, dass der gegenwärtige Gottkönig seine Pflicht getan hat und den Rest seiner Tage in Ruhe verbringen darf, ohne seine schreckliche Last weiterhin tragen zu müssen.«
    Siri sah ihn misstrauisch an. » Das ist doch Unsinn, Treledees. Wenn der Gottkönig seinen Hauch hingibt, stirbt er.«
    » Nein, es gibt einen Weg, wie das vermieden werden kann«, erwiderte der Priester.
    » Es gilt aber als unausweichlich.«
    » Keineswegs. Denkt doch einmal darüber nach. Der Gottkönig hat zwei Quellen, aus denen sich sein Hauch speist. Die eine ist sein angeborener

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