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Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker

Titel: Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Stimme. Siri drehte sich um und sah Blaufinger, der gerade mit einigen verwundeten Soldaten durch die gegenüberliegende Tür kam. Er wirkte erschöpft und abgerissen. » Der Feind hat den Ostflügel eingenommen und dringt hierher vor.«
    Treledees fluchte.
    » Wir müssen Seine Majestät in Sicherheit bringen!«, rief Blaufinger.
    » Dessen bin ich mir durchaus bewusst«, fuhr Treledees ihn an.
    » Wenn der Ostflügel in die Hände der Feinde gefallen ist«, sagte der andere Priester, » dann können wir nicht in diese Richtung fliehen.«
    Siri stand hilflos da und versuchte, Blaufingers Aufmerksamkeit zu erregen. Er begegnete ihrem Blick, nickte verstohlen und lächelte. » Euer Gnaden«, sagte Blaufinger, » wir können vielleicht durch die Tunnel entkommen.«
    Der Gefechtslärm kam näher. Es erschien Siri, als sei ihr Zimmer vollständig von Kämpfenden umgeben.
    » Vielleicht«, sagte Treledees, als einer der Priester zur Tür eilte und hinausspähte. Die Soldaten, die mit Blaufinger hergekommen waren, lehnten sich erschöpft gegen die Wand; sie bluteten.
    » Wir sollten von hier verschwinden«, drängte Blaufinger.
    Treledees schwieg. Er schritt hinüber zu einem der getöteten Soldaten und ergriff dessen Schwert. » Also gut«, sagte er. » Gendren, nimm die Hälfte der Soldaten und geh mit Blaufinger. Bring Seine Majestät in Sicherheit.« Dann sah er Blaufinger an. » Schlag dich zu den Docks durch, wenn du kannst.«
    » Ja, Euer Gnaden«, sagte Blaufinger und wirkte erleichtert. Die Wächter ließen den Gottkönig los; er eilte auf Siri zu und nahm sie in die Arme. Sie hielt ihn fest und versuchte zu verstehen, was hier vorging.
    Blaufinger. Mit ihm zu gehen ergab einen Sinn– sein kurzer Blick deutete an, dass er einen Plan hatte, wie er den König und sie retten und vor den Priestern in Sicherheit bringen konnte. Dennoch… irgendetwas stimmte hier nicht.
    Einer der Priester hatte drei Soldaten um sich geschart. Er begab sich mit ihnen zur gegenüberliegenden Tür und spähte hinaus. Die Männer winkten Siri und den Gottkönig herbei. Die anderen Priester gesellten sich zu Treledees und nahmen den toten Soldaten die Waffen ab. Auf ihren Gesichtern lag grimmige Entschlossenheit.
    Blaufinger zerrte an Siris Arm. » Kommt, meine Königin«, flüsterte er. » Ich habe Euch ein Versprechen gegeben. Wir bringen Euch aus diesem Schlamassel heraus.«
    » Was ist mit den Priestern?«, fragte sie.
    Treledees warf ihr einen raschen Blick zu. » Geht, Ihr närrisches Mädchen! Die Angreifer bewegen sich auf uns zu. Wir werden uns ihnen zeigen und sie dann in eine andere Richtung locken. Sie werden annehmen, dass wir wissen, wo der Gottkönig ist.« Die Priester, die bei ihm standen, wirkten nicht gerade hoffnungsvoll. Wenn sie erwischt wurden, würden sie abgeschlachtet werden.
    » Kommt!«, zischte Blaufinger.
    Susebron sah Siri verängstigt an. Sie ließ es zu, dass Blaufinger sie und Susebron zu der Seite zog, an der der einzelne Priester, drei Soldaten und eine Dienergruppe in braunen Gewändern standen. Etwas, das Lichtsang zu ihr gesagt hatte, fiel ihr wieder ein.
    Macht nicht zu viele Wellen, bevor Ihr bereit zum Losschlagen seid, hatte er gesagt. Plötzlich und überraschend, so sollte es sein. Aber erscheint nicht allzu ungefährlich – die Unschuldigen erregen immer Verdacht. Das Geheimnis besteht darin, durchschnittlich zu erscheinen.
    Durchschnittlich.
    Das war ein guter Rat, aber vermutlich war es einer, den auch andere kannten und verstanden. Sie sah hinüber zu Blaufinger, der neben ihr ging und sie vorandrängte. Er war so nervös wie immer.
    Die Kämpfe, dachte sie. Mehrere Gruppen sind vorgedrungen und wieder zurückgewichen und haben die Kontrolle über mein Zimmer erlangt. Eine dieser Kräfte gehört zu den Priestern. Die andere – die mit den Leblosen – gehört zu jemand anderem. Zu der rätselhaften dritten Partei.
    Jemand in T’Telir will das Reich in den Krieg treiben. Aber wer hätte von einer solchen Katastrophe irgendeinen Gewinn? Hallandren würde gewaltige Mittel einsetzen und die Schlacht gewinnen – aber zu einem hohen Preis. Das ergab doch keinen Sinn. Wer gewann am meisten, wenn Hallandren und Idris in den Krieg zögen?
    » Warte!«, sagte Siri und blieb stehen. Plötzlich ergab sich für sie ein klares Bild.
    » Gefäß?«, fragte Blaufinger. Susebron legte ihr die Hand auf die Schulter und blickte sie verwirrt an. Warum sollten sich die Priester opfern, wenn sie tatsächlich

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