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Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker

Titel: Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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werden wie die königliche Familie, als Kalad den Thron an sich gerissen hat. Einige von uns planen voraus, Lichtsang. Du kannst dich uns gern anschließen, wenn du willst.«
    » Das ist Politik, meine Liebe«, sagte er mit einem Seufzer. » Du weißt doch, wie sehr ich sie verabscheue.«
    » Du bist der Gott der Tapferkeit. Wir könnten deine Zuversicht gut gebrauchen.«
    Ihre Miene verhärtete sich, als sie versuchte, ihre Enttäuschung nicht zu zeigen. Schließlich seufzte sie und stand auf, streckte sich und zeigte noch einmal ihren vollkommenen Körper. » Irgendwann musst du für etwas eintreten, Lichtsang«, sagte sie. » Für die Menschen hier bist du ein Gott.«
    » Nicht aus freiem Willen, meine Liebe.«
    Sie lächelte, bückte sich und küsste ihn zart. » Denk über das nach, was ich dir gesagt habe. Du bist ein besserer Mann, als du dir selbst eingestehst. Glaubst du, ich biete mich jedem an?«
    Er zögerte und runzelte die Stirn. » Ehrlich gesagt… ja. Das glaube ich.«
    Sie lachte und drehte sich um, als ihre Diener das Sofa anhoben. » Also bitte! Es gibt mindestens drei andere Götter, die ich niemals berühren wollte. Genieß das Fest und versuch dir vorzustellen, wie unser König da oben in seinen Gemächern in diesem Augenblick an unserem Erbe arbeitet.« Sie schaute ihn wieder an. » Vor allem soll es dich an das erinnern, was du gerade verpasst hast.« Sie blinzelte ihm zu und schwebte davon.
    Lichtsang lehnte sich auf seinem Sofa zurück und entließ die Feuerwerker mit einigen Worten des Lobes. Als die Musikanten aufspielten, versuchte er, sowohl Schamweberins unheilvolle Worte als auch die Visionen des Krieges zu vergessen, die seine Träume heimsuchten.
    Beides gelang ihm nicht.

Kapitel 8
    S iri ächzte und rollte sich zur Seite. Ihr Rücken schmerzte, ihre Arme schmerzten, und auch ihr Kopf schmerzte. Es ging ihr so schlecht, dass sie trotz ihrer Erschöpfung nicht weiterschlafen konnte. Also setzte sie sich auf und stützte den Kopf in die Hände.
    Sie hatte die ganze Nacht auf dem Boden im Schlafgemach des Gottkönigs verbracht– in einer Art Schlaf. Sonnenlicht ergoss sich in das Zimmer und wurde dort von dem Marmor des Bodens reflektiert, wo dieser nicht mit Teppichen bedeckt war.
    Schwarze Teppiche, dachte sie, während sie inmitten ihres zerknitterten blauen Kleides saß, das sie als Kissen und auch als Laken benutzt hatte. Schwarze Teppiche auf einem schwarzen Boden, und dazu schwarze Möbel. Diese Hallandrener wissen eindeutig, wie man ein Leitmotiv einsetzt.
    Der Gottkönig befand sich nicht im Zimmer. Siri warf einen Blick hinüber zu dem übergroßen schwarzen Ledersessel, in dem er den größten Teil der Nacht verbracht hatte. Sie hatte nicht bemerkt, dass er weggegangen war.
    Sie gähnte, stand auf, zog ihr Unterhemd aus dem Kleiderhaufen und streifte es sich über den Kopf. Dann schüttelte sie ihre Haare frei. Es würde einige Zeit dauern, bis Siri sich daran gewöhnt hatte, sie so lang zu tragen. Das Haar fiel ihr bis auf den Rücken; es war von einem unaufdringlichen Blond.
    Irgendwie hatte sie die Nacht unberührt überstanden.
    Auf bloßen Füßen ging sie zu dem Ledersessel und fuhr mit den Fingern über die glatte Oberfläche. Sie war nicht gerade ehrerbietig gewesen. Sie war eingenickt. Sie hatte sich auf dem Boden zusammengerollt und einen Teil des Kleides über sich gezogen. Hin und wieder hatte sie sogar zu dem Sessel hinübergeschaut. Nicht aus Trotz oder Ungehorsam; sie war einfach so müde gewesen, dass sie das Verbot, den Gottkönig anzusehen, einfach vergessen hatte. Und er hatte nicht ihre Hinrichtung befohlen. Blaufinger hatte Siri gesagt, der Gottkönig sei sprunghaft und leicht zu erzürnen, doch wenn das wirklich der Fall war, dann hatte er es ihr gegenüber nicht gezeigt. Was würde er nun tun? Die Hallandrener hatten Jahrzehnte darauf gewartet, dass eine königliche Prinzessin in die Linie der Gottkönige einheiratete. Sie lächelte. Ich habe eine gewisse Macht. Er konnte sie nicht töten– nicht, bevor er das bekommen hatte, was er haben wollte.
    Das war nicht viel, aber es gab ihr ein wenig Zuversicht. Sie umrundete den Sessel und war von seiner Größe erstaunt. Alles in diesem Raum war etwas zu groß geraten, so dass die Perspektive verzerrt erschien und Siri sich kleiner vorkam, als sie in Wirklichkeit war. Sie legte die Hand auf die Sessellehne und fragte sich, warum der Gottkönig sie nicht genommen hatte. Was stimmte denn nicht mit ihr? War

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