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Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker

Titel: Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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damit auf irgendeine Art in Beziehung.«
    Llarimars Stimme war immer leiser geworden, und sein Blick schweifte ab. » Ihr habt etwas gesehen, Lichtsang. Auf der anderen Seite ist die Zukunft erkennbar wie auf einer Schriftrolle, die sich in die ewigen Harmonien des Kosmos erstreckt. Ihr habt etwas gesehen– etwas Zukünftiges–, das Euch Sorgen gemacht hat. Anstatt im Frieden geblieben zu sein, habt Ihr die Gelegenheit ergriffen, die Euch Euer heldenhafter Tod geboten hat, und seid in die Welt zurückgekehrt. Ihr wolltet entweder eine Schwierigkeit beheben oder Informationen mitteilen oder denen, die noch leben, auf andere Weise helfen.
    Wenn Ihr eines Tages glaubt, Eure Aufgabe erfüllt zu haben, könnt Ihr die Bittgesuche dazu benutzen, jemanden zu finden, der Euren Hauch verdient hat. Dann könnt Ihr Eure Reise durch die Schillernde Welle fortsetzen. Als Eure Anhänger obliegt es uns, genügend Hauch für Euch bereitzustellen und Euch am Leben zu halten, bis Ihr Euer Ziel erreicht habt, was immer dies sein mag. In der Zwischenzeit halten wir nach Anzeichen und Segnungen Ausschau, die nur von jemandem kommen können, der wie Ihr die Zukunft berührt hat.«
    Lichtsang schwieg zunächst, dann sagte er: » Und was ist, wenn ich nicht daran glaube?«
    » Woran, Euer Gnaden?«
    » An alles«, sagte Lichtsang. » Dass die Zurückgekehrten Götter sind, und dass es sich bei diesen Visionen nicht nur um zufällige Erfindungen meines Hirns handelt. Was ist, wenn ich nicht glaube, dass meine Rückkehr aufgrund eines bestimmten Plans oder Zweckes erfolgt ist?«
    » Dann ist möglicherweise genau diese Erkenntnis der Grund für Eure Rückkehr.«
    » Einen Augenblick… Du sagst, ich hätte vielleicht im Jenseits– in dem ich offenbar an dieses Jenseits geglaubt habe– erkannt, dass ich, wenn ich zurückkehre, nicht mehr an das Jenseits glaube, und ich sei zurückgekehrt, um meinen Glauben an das Jenseits wiederzufinden, den ich nur deshalb verloren habe, weil ich zurückgekehrt bin?«
    Llarimar dachte nach. Dann lächelte er. » Die letzte Behauptung hält dem Licht der Logik nicht recht stand, oder?«
    » Allerdings«, sagte Lichtsang und erwiderte das Lächeln. Er drehte sich um, und sein Blick fiel auf den Palast des Gottkönigs, der wie ein Mahnmal über die anderen Gebäude des Hofes hinausragte. » Was hältst du von ihr?«
    » Von der neuen Königin?«, fragte Llarimar. » Ich bin ihr noch nicht begegnet, Euer Gnaden. Sie wird erst in ein paar Tagen vorgestellt.«
    » Ich meine nicht die Person, sondern das, was sie bedeutet.«
    Llarimar sah ihn erstaunt an. » Euer Gnaden, das riecht nach einem gewissen Interesse an Politik.«
    » Blablabla, ja, ich weiß. Lichtsang ist ein Heuchler. Meine Buße folgt später. Und jetzt beantworte die verdammte Frage.«
    Llarimar lächelte wieder. » Ich weiß nicht, was ich von ihr halten soll, Euer Gnaden. Vor zwanzig Jahren war der Hof der Meinung, es sei eine gute Idee, eine königliche Tochter hierherzuholen.«
    Ja, dachte Lichtsang. Aber den alten Hof gibt es nicht mehr. Die Götter hatten geglaubt, es sei klug, die königliche Linie wieder mit Hallandren zu verschmelzen. Aber jene Götter– diejenigen, die geglaubt hatten, sie wüssten genau, wie sie mit der Ankunft des idrischen Mädchens umzugehen hatten– waren inzwischen tot. Und sie hatten minderwertigen Ersatz hinterlassen.
    Wenn das stimmte, was Llarimar sagte, dann waren die Dinge, die Lichtsang sah, wichtig. Diese Visionen von Krieg und das schreckliche Gefühl drohenden Unheils. Aus Gründen, die er nicht erklären konnte, hatte er den Eindruck, als ob sich sein Volk kopfüber einen Abhang hinunterstürzte und nicht wusste, dass in den Klüften vor ihm ein bodenloser Abgrund lauerte.
    » Morgen trifft sich der gesamte Hof zum Gericht, nicht wahr?«, fragte Lichtsang und schaute immer noch auf den schwarzen Palast.
    » Ja, Euer Gnaden.«
    » Nimm Verbindung mit Schamweberin auf. Mal sehen, ob ich mit ihr während des Gerichtstags eine Loge teilen kann. Vielleicht lenkt sie mich ein wenig ab. Du weißt ja, dass mir Politik immer nur Kopfschmerzen bereitet.«
    » Ihr könnt keine Kopfschmerzen bekommen, Euer Gnaden.«
    In der Ferne sah Lichtsang, wie die abgewiesenen Bittsteller durch die Tore strömten, in die Stadt zurückkehrten und die Götter hinter sich zurückließen. » Fast wäre ich zum Narren gehalten worden«, sagte er leise.
    Siri stand in dem schwarzen Schlafzimmer, trug nur ihr Unterhemd und schaute

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