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Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker

Titel: Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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oder so.«
    » Das ist eine gute Idee«, sagte Denth.
    » Was… hat das zur Folge?«, fragte Vivenna.
    » Damit belebt Ihr etwas, Prinzessin«, erklärte Denth. » Einen zuvor toten Gegenstand. Das zieht einigen Hauch aus Euch heraus und macht den Gegenstand sozusagen lebendig. Die meisten Erwecker machen das nur zeitweise, aber es spräche eigentlich nichts dagegen, dass Ihr den Hauch für immer darin lasst.«
    Erwecken. Den Menschen die Seele nehmen und sie zur Erschaffung unbeseelter Ungeheuerlichkeiten benutzen– Vivenna vermutete, dass dies für Austre eine noch größere Sünde war als das Tragen des Hauchs im eigenen Körper. Sie seufzte und schüttelte den Kopf. Die Schwierigkeiten mit diesem Hauch waren in gewisser Weise nur eine Ablenkung vom Verlust ihres Spions Lemex. Was sollte sie jetzt tun?
    Denth setzte sich in einen Sessel neben ihr und legte die Füße auf den Sofatisch. Er pflegte sich besser als Tonk Fah; sein dunkles Haar war zu einem ordentlichen Zopf zusammengebunden und sein Gesicht sauber rasiert. » Ich hasse es, Söldner zu sein«, sagte er. » Wisst Ihr warum?«
    Vivenna hob eine Braue.
    » Keine Arbeitssicherheit«, sagte Denth und lehnte sich in seinem Sessel zurück. » Alles, was wir tun, ist für gewöhnlich gefährlich und unvorhersehbar. Unsere Auftraggeber haben die Angewohnheit, uns wegzusterben.«
    » Aber normalerweise nicht an einer Erkältung«, bemerkte Tonk Fah. » Schwerter sind dabei meistens die erste Wahl.«
    » Nehmt nur einmal unsere gegenwärtige missliche Lage«, sagte Denth. » Wir haben keinen Arbeitgeber mehr. Also sind wir ziemlich ziellos.«
    Vivenna erstarrte. Heißt das, dass ihr Vertrag damit abgelaufen ist? Sie wissen, dass ich eine Prinzessin aus Idris bin. Was werden sie mit dieser Information machen? Sind sie deshalb die letzte Nacht hiergeblieben, anstatt einfach wegzugehen? Haben sie vor, mich zu erpressen?
    Denth sah sie eingehend an. » Ihr versteht das?«, fragte er und wandte sich an Tonk Fah.
    » Ja«, sagte dieser. » Sie denkt drüber nach.«
    Denth lehnte sich in seinem Sessel noch weiter zurück. » Das ist genau das, wovon ich gesprochen habe. Warum glauben alle, dass Söldner sie verraten werden, sobald ihr Vertrag abgelaufen ist? Glaubt Ihr, wir laufen herum und stechen die Leute aus Spaß ab? Glaubt Ihr, ein Chirurg hat dieselben Schwierigkeiten? Befürchten die Leute, er könnte wie ein Wahnsinniger lachen und ihnen die Zehen abschneiden, sobald sie ihn bezahlt haben?«
    »Ich schneide gern Zehen ab«, warf Tonk Fah ein.
    » Das ist etwas anderes«, sagte Denth. » Du würdest es doch nicht einfach nur deshalb tun, weil dein Vertrag ausgelaufen ist, oder?«
    » Ach«, meinte Tonk Fah, » Zeh ist Zeh.«
    Vivenna rollte mit den Augen. » Was soll das alles?«
    » Ihr habt gerade gedacht, wir könnten Euch verraten, Prinzessin«, sagte Denth. » Wir könnten Euch ausrauben, Euch blenden, als Sklavin verkaufen oder so etwas.«
    » Unsinn«, erwiderte Vivenna. » Ich habe an nichts dergleichen gedacht.«
    » Doch, dessen bin ich mir sicher«, wandte Denth ein. » Söldnerarbeit ist etwas sehr Ehrenwertes– in fast jedem Königreich, das ich kenne, ist sie gesetzlich erlaubt. Wir sind genauso Teil der Gesellschaft wie die Bäcker oder Fischverkäufer.«
    » Allerdings zahlen wir den Steuereinnehmern nichts«, gab Tonk Fah zu bedenken. »Sie stechen wir manchmal aus reinem Spaß ab.«
    Vivenna schüttelte den Kopf.
    Denth beugte sich vor und sagte in ernsterem Tonfall: » Damit will ich nur sagen, dass wir keine Verbrecher sind, Prinzessin. Wir sind Angestellte. Euer Freund Lemex war unser Boss. Jetzt ist er tot. Ich nehme an, dass unser Vertrag auf Euch übergegangen ist, falls Ihr damit einverstanden seid.«
    Vivenna verspürte ein Gefühl leiser Hoffnung. Aber konnte sie diesen beiden vertrauen? Trotz Denths Worten fiel es ihr schwer, an die edlen Motive von Männern zu glauben, die für Geld kämpften. Allerdings hatten sie Lemex’ Krankheit nicht ausgenutzt und waren geblieben, obwohl sie das ganze Haus hätten ausräumen können, als Vivenna geschlafen hatte.
    » In Ordnung«, sagte sie. » Wie lange wäre euer Vertrag noch gelaufen?«
    » Keine Ahnung«, gestand Denth ein. » Juwelchen kümmert sich um solche Dinge.«
    » Juwelchen?«, fragte Vivenna.
    » Das dritte Mitglied unserer Truppe«, sagte Tonk Fah. » Sie macht in Juwelen.«
    Vivenna runzelte die Stirn. » Wie viele gibt es außerdem noch?«
    » Nur uns drei«, antwortete

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