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Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker

Titel: Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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schaute sich wieder um. » Wisst ihr, ich könnte auch zu Fuß gehen.« Die grünen Halme an den Zehen spüren …
    Die Dienerinnen wirkten sehr, sehr unglücklich über diesen Vorschlag.
    » Oder auch nicht«, sagte Siri und drehte sich um, als die Frauen schneller wurden und sie wieder mit dem Baldachin schützten. In Anbetracht der langen Schleppe war ein Spaziergang wirklich eine schlechte Idee. Siri hatte ein Kleid ausgewählt, das viel gewagter war als alles, was sie je getragen hatte. Es hatte keine Ärmel, und der Ausschnitt war ziemlich tief. Außerdem hatte es einen merkwürdigen Schnitt, der ihre Beine vorn nur mit einem kurzen Rock bedeckte, hinten aber bis auf den Boden reichte. Sie hatte es hauptsächlich wegen dieser Neuartigkeit ausgesucht, aber sie errötete jedes Mal, wenn sie daran dachte, wie viel Bein es zeigte.
    Bald waren sie bei der Arena angekommen, und ihre Träger brachten sie ins Innere. Siri stellte interessiert fest, dass das Gebäude kein Dach und einen mit Sand bedeckten Boden hatte. Rings um die Arena saß eine farbenfrohe Menge auf kreisförmig angeordneten, niedrigen Bankreihen. Obwohl einige von ihnen Schirme aufgespannt hatten, beachteten die meisten den leichten Regen gar nicht, sondern unterhielten sich freundlich miteinander. Siri lächelte die Menge an, in der es hundert verschiedene Farben und genauso viele unterschiedliche Kleidungsarten gab. Es tat gut, wieder einige Abwechslung zu sehen, auch wenn sie ein wenig aufdringlich wirkte.
    Siris Träger brachten sie zu einer großen steinernen Terasse am Rand des Gebäudes. Hier steckten die Dienerinnen die Pfosten des Baldachins in Löcher im Stein, damit er frei über der gesamten Loge stand und diese bedeckte. Andere Dienerinnen huschten umher, bereiteten alles vor, und Siris Träger setzten sie langsam ab. Sie stand auf und runzelte die Stirn. Endlich war sie dem Palast entkommen, aber nun schien es so zu sein, dass sie hoch über allen sitzen musste. Sogar die übrigen Götter– die sie in den anderen, von Baldachinen überwölbten Logen vermutete– waren weit weg und von ihr durch Wände getrennt.
    Sie schaffen es sogar, dass ich mich einsam fühle, wenn ich von Hunderten Menschen umgeben bin. Sie wandte sich an eine ihrer Dienerinnen. » Wo ist der Gottkönig?«
    Die Frau deutete auf die anderen Logen, die wie die von Siri waren.
    » Ist er in einer von ihnen?«, fragte Siri.
    » Nein, Gefäß«, antwortete die Frau mit gesenktem Blick. » Er wird erst eintreffen, wenn alle Götter anwesend sind.«
    Aha, dachte Siri. Das scheint einen gewissen Sinn zu ergeben. Sie setzte sich wieder in ihren Sessel, während die Dienerinnen einige Speisen vorbereiteten. Neben ihr spielte ein Musikant auf der Flöte, als ob er die Laute der Menschen unter ihr übertönen wollte. Sie hätte lieber die Leute gehört. Aber sie beschloss, deswegen keine schlechte Laune zu haben. Wenigstens war sie draußen, und sie konnte andere Menschen sehen, auch wenn sie sich mit ihnen nicht in Verbindung zu setzen vermochte. Sie lächelte in sich hinein, beugte sich vor, legte die Ellbogen auf die Knie und betrachtete die exotischen Farben unter ihr.
    Was sollte sie von den Bewohnern T’Telirs halten? Sie waren so bemerkenswert unterschiedlich. Manche hatten dunkle Haut, was bedeutete, dass sie vom Rand des hallandrischen Königreichs stammten. Andere hatten gelbe oder noch seltsamer gefärbte Haare– blau oder grün.
    Alle trugen leuchtende Kleidung, als ob es nichts anderes gäbe. Reich verzierte Hüte waren modern, sowohl bei Männern als auch bei Frauen. Die Kleidung reichte von Westen und kurzen Hosen bis zu langen Roben und Gewändern. Wie viel Zeit müssen sie mit Einkaufen verbringen! Es war für Siri schon schwer genug, für sich etwas auszusuchen, und ihr blieben jeden Tag nur etwa ein Dutzend Möglichkeiten– und es gab für sie keine Hüte. Nachdem sie die ersten abgelehnt hatte, waren ihr keine mehr von den Dienerinnen angeboten worden.
    Gefolge nach Gefolge traf ein; ein jedes hatte andere Farben, von denen je eine für gewöhnlich einen metallischen Ton hatte. Es war Platz für etwa fünfzig Götter, aber das Pantheon bestand nur aus wenig mehr als zwei Dutzend. Es waren fünfundzwanzig, oder? In jeder Prozession bemerkte sie eine Gestalt, die größer als die anderen war. Einige– hauptsächlich Frauen– wurden auf Sesseln oder Sofas getragen. Die Männer gingen meist zu Fuß; einige trugen reich verzierte Roben, andere kaum mehr als

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