Sturmrappe — Der Außenseiter (German Edition)
Boden, so dass er sich gegen Jeffs Bein lehnen könnte. Vielleicht würde sich dann eine von Evans großen, starken Händen auf seine Schulter legen, oder ihm durchs Haar streichen …
Jeff bewegt sich ein wenig und Dan befürchtet, er könnte eine Hand ausstrecken, um Dan zu ihnen zu bitten, und fürchtet gleichzeitig, dass er es nicht tun wird. Es bricht den Bann und Dan kommt mit einem Schlag zu sich. „Okay, also … ich weiß nicht so richtig, wie es jetzt weitergehen soll. Ich meine, das ist ganz schön viel auf einmal. Ihr habt … ich bin nicht sicher … naja.“ Er setzt sich gegen das Geländer gelehnt auf die oberste Stufe und schaut die beiden Männer an. „Können wir vielleicht eine Nacht darüber schlafen? Ich meine, ich habe vermutlich noch Fragen, aber im Moment weiß ich noch nicht einmal, welche.“
Jeff legt einen Arm um Evans Schulter und nickt. „Ja, du hast recht. Es ist viel. Aber ernsthaft, Dan … es kann daraus werden, was auch immer du willst. So ernst oder so locker, wie du möchtest.“ Er schüttelt den Kopf. „Und es kann auch gar nichts daraus werden. Das ist natürlich eine Möglichkeit. Aber wir hoffen, dass du uns eine Chance gibst.“
Dan nickt zwar, aber runzelt dabei die Stirn. Er kann immer noch nicht ganz verstehen, wie Jeff und Evan sich das vorstellen, wie das Ganze funktionieren sollte. Er erinnert sich an Justin und daran, wie schnell er gewusst hatte, was das Richtige war und wie lange Dan gebraucht hatte, um es auch zu verstehen, aber das hier ist etwas anderes. Justin und er waren ein ganz normales Paar gewesen und nicht … was auch immer Jeff und Evan sich vorstellen. Doch dann erinnert er sich daran, wie Justins Eltern ihn davon überzeugen wollten, es langsam angehen zu lassen, wie Chris‘ Mutter ihn einen opportunistischen Herumtreiber genannt hatte, an die bösen Blicke, die sie in der Öffentlichkeit ernteten, nur weil sie offensichtlich ein Paar waren, die Hassbriefe nach ihrem Kuss beim Rolex … vielleicht war diese Beziehung auch nicht unbedingt konventionell.
Lou ist nicht entgangen, dass Dan sich auf den Boden gesetzt hat und sie rafft sich auf und klettert die Treppe hoch und über Dans Beine, nur um sich dann mit dem Kopf auf seinem Schoß neben ihn sinken zu lassen. Er hebt gehorsam eine Hand, um sie zu streicheln und sie seufzt und kuschelt sich an ihn, während sie voller Verzückung die Beine lang nach hinten streckt.
„Meine Güte, Jeff“, murmelt Evan. „Dein Hund ist so ein Flittchen.“
„Sag bloß nicht, du bist jetzt sogar eifersüchtig auf sie , Kleiner“, antwortet Jeff und hebt eine Hand um durch Evans Haar zu strubbeln.
Evan schnaubt und presst sich näher an Jeff und Dan kann erkennen, dass er Jeffs Hals küsst und sieht, wie sich die Haut dehnt, als er sanft zubeißt. Jeff hält ihn nicht auf, sondern lehnt seinen Kopf zurück, um ihm mehr Platz zu verschaffen, und als Dans Blick zu Jeffs Gesicht hochwandert, sieht er, dass der andere Mann ihn anschaut und seine Reaktion beobachtet. Dan errötet und sieht zu Lou hinunter, aber kann nicht anders, als wieder hochzuschauen, woraufhin Jeff lächelt und seinen Kopf dreht, um ihm eine bessere Sicht auf die Stelle zu verschaffen, an der Evans Mund beschäftigt ist. Und Dan spürt Hitze in sich aufsteigen, als ihm klar wird, dass Evan an Jeffs Hals saugt, um dort ein Mal zu hinterlassen. Als Evan mit seiner Arbeit zufrieden ist, löst er seinen Mund, um erst kurz über den Fleck zu lecken und ihn dann sanft zu küssen. Und dann dreht er den Kopf und schaut Dan ebenfalls an und beide zusammen – mit herausforderndem Blick, in dem ein kontrolliertes Feuer brennt – sind Sünde und Trost in einem und es ist zu viel, viel zu viel.
Dan springt so schnell auf, dass er Lou beinahe einen Tritt versetzt. „Okay, ich muss morgen früh aufstehen. Ich gehe jetzt ins Bett … schlafen … ihr könnt gerne noch hier bleiben, wenn ihr wollt, ich werde einfach …“
Doch Jeff und Evan stehen ebenfalls auf und Jeff wirkt ein bisschen, als wollte er sich entschuldigen, doch Evan strahlt immer noch eine herausfordernde Sinnlichkeit aus. „Kein Problem, Dan, wir sollten sowieso gehen.“ Es verblüfft Dan, dass es Jeff gelingt, so ruhig zu klingen. „Danke, dass du uns zugehört hast. Wir können gerne weiter darüber reden, wenn du Genaueres wissen willst oder eigene Vorschläge hast oder so was.“ Er lächelt. „Jetzt liegt es an dir.“
Und dann macht Evan einen Schritt vorwärts und
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