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Sturmrappe — Der Außenseiter (German Edition)

Sturmrappe — Der Außenseiter (German Edition)

Titel: Sturmrappe — Der Außenseiter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Sherwood
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sich in der Situation einfach nicht wohl. Es ist ein bisschen wie in seiner Teenagerzeit, als er nicht wusste, wie er dazugehören konnte und wie er sich verhalten sollte. Als Teenager konnte er wenigstens noch Frustration abbauen, in dem er sich prügelte oder etwas zerstörte. Aber dieses Verhalten wäre jetzt wohl nicht mehr angemessen.
    Er weiß nicht, ob er an der Vordertür klingeln oder einfach ums Haus herum gehen soll. Er lungert gerade unentschlossen in der Zufahrt herum, als ein Mercedes-Geländewagen vorfährt und Linda aussteigt. „Hallo, Dan! Könnten Sie mir kurz helfen?“ Er geht zu ihr hinüber und sie öffnet die Heckklappe. Dan schaut hinein und sieht dort etwas liegen, das mit schwarzen Müllsäcken bedeckt ist. Es hat ungefähr die Größe und Form eines kleinen Körpers und Dan fragt sich, ob er zu viele Mafiafilme gesehen hat. Linda schüttelt nur den Kopf und hebt das Plastik an einer Seite an, um etwas zu enthüllen, das wie ein riesiger ausgestopfter Fisch aussieht. „Fragen Sie erst gar nicht“, sagt sie. „Ich erinnere mich eigentlich nicht daran, dass ‚Fischbändiger‘ in meiner Stellenbeschreibung erwähnt wurde.“ Sie ergreift das eine Ende des Fisches, Dan das andere und dann steuern sie auf die Haustür zu. Noch bevor sie dort ankommen, wird diese von Tia geöffnet, die mit Linda einen humorvoll angewiderten Blick austauscht und dann hilft Dan ihnen dabei, den Fisch in Evans Büro zu schaffen. Sie überlegen gerade, wo sie ihn ablegen sollen, als Evan selbst in Badeshorts und T-Shirt in der Tür auftaucht.
    „Hey, großartig! Dan und mein Fisch!“ Mit einem glücklichen Lächeln nimmt er Linda ihr Ende ab. „Ich weiß noch nicht, wo ich ihn hinhaben will. Lass ihn uns erst mal da drüben ans Fenster legen.“ Nachdem sie ihn dorthin getragen haben, hebt Dan abwechselnd beide Seiten an, damit Evan die Plastikfolie entfernen kann. Evan macht einen Schritt zurück und betrachtet den Fisch voller Stolz. Dan richtet sich auf und wirft Linda einen zweifelnden Blick zu.
    „Ähm … hast du den selbst gefangen?“, fragt er Evan.
    Evan schaut ihn an. „Nö, ich angle nicht. Ich habe ihn gewonnen!“
    „Er … er war ein Preis?“ Dan versucht immer noch, das Ganze zu verstehen, während Linda aussieht, als müsste sie sich das Lachen verkneifen.
    „Ja, so was Ähnliches … es ist ein Wettbewerb. Er hat immer zwischen meinem Vater und seinen Freunden stattgefunden, und seit mein Vater nicht mehr lebt, bin ich dabei. Derjenige mit den besten Quartalsergebnissen gewinnt. Und ich bin, was das Geschäftliche angeht, ziemlich vorsichtig, also habe ich eigentlich nie das beste Quartal – ich meine, wenn man vom ganzen Jahr ausgeht, oder besser noch einem Zeitraum von fünf Jahren, dann bin ich gut dabei, aber bei mir ist es nicht dieselbe Zahlenachterbahn wie bei ein paar anderen.“ Evan lehnt sich mit dem Rücken gegen den Schreibtisch und begutachtet zufrieden seinen Fisch. „Aber in diesem Quartal habe ich sie fertiggemacht! Hauptsächlich, weil die Wirtschaft den Bach runtergegangen ist, aber egal … ich habe gewonnen.“
    „Wow, Glückwunsch.“ Dan ist der Fisch völlig egal, aber Evan scheint sich darüber zu freuen. Linda lächelt nachsichtig und winkt zum Abschied. Evan winkt zurück und starrt dann wieder seine Trophäe an.
    „Was meinst du, über den Tisch?“
    „Wie willst du das Ding überhaupt befestigen? Der muss doch mindestens siebzig Kilo wiegen …“
    Evan winkt ab. „Lass mich mit solchen Nebensächlichkeiten in Ruhe!“ Er grinst. „Irgendwer wird schon einen Weg finden. Über den Tisch oder ans Fenster?“
    Als Dan hergekommen war, hatte er nicht damit gerechnet, zur Inneneinrichtung befragt zu werden. „Naja … du scheinst ihn gerne anzusehen … in welche Richtung schaust du am meisten?“
    Evan nickt nachdenklich. „Dann kommt er also über die Tür!“
    „Warte mal – was ist, wenn er jemandem auf den Kopf fällt?“
    Evan schüttelt den Kopf und klopft Dan auf die Schulter. „Dan, mein Freund, du musst aufhören, dir so viele Sorgen zu machen! Dem Fisch wird schon nichts passieren.“ Er lächelt zufrieden, aber dann wird sein Gesichtsausdruck wieder lebhafter. „Hey, hast du Lust, schwimmen zu gehen?“
    Dan nickt zurückhaltend. „Aber den Fisch nimmst du nicht mit, oder?“
    „Leider nicht. Er muss hier bleiben, wo er sicher ist.“ Evan wirft der Trophäe einen letzten liebevollen Blick zu, bevor er Dan aus dem Büro begleitet.

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