Sturmrappe — Der Außenseiter (German Edition)
schon so viel für sie, als würden sie dir gehören. Das hier würde es nur … offiziell machen. Und du scheinst wirklich nicht so viel zum Leben zu brauchen, wie du verdienst. Ich habe dich nie etwas anderes kaufen sehen als Alkohol oder Paninis.“
Evan hält inne, um Luft zu holen und wirft Dan einen ängstlichen Blick zu. „Also … dein erster Eindruck? Ich meine … wir können natürlich so weitermachen wie bisher, aber … ich dachte, das hier wäre vielleicht besser, weißt du … vor allem, weil ich dann nicht dein Chef wäre. Naja, ein bisschen schon, aber du selbst wärst es auch.“
Dan ist ziemlich sicher, dass er da etwas missverstanden hat. Er hat irgendwie das Bedürfnis, sofort das Haus zu verlassen und das nächste Faxgerät ausfindig zu machen, um das alles an Chris zu schicken. Sex ist schön und gut, aber eine Chance, die Pferde auch nur teilweise zu besitzen … aber er muss es missverstanden haben.
„Also gut … lass mich … also, lass mich dir sagen, was ich gehört zu haben glaube und du sagst mir Bescheid, wenn ich mich irre.“ Er versucht, seine Stimme in den Griff zu bekommen. Er möchte sich nicht lächerlich machen, indem er sich zu früh freut und dann feststellt, dass ein Missverständnis vorliegt. „Tja, ich habe das so verstanden: Wir würden ein neues Unternehmen gründen und du und ich wären die Teilhaber.“
Evan nickt. „Ja, oder … ich wollte die Erklärung nicht zu kompliziert machen, aber vielleicht könnte es auch Tat an meiner Stelle sein. Es wäre nicht ganz dasselbe, weil es dann treuhänderisch sein müsste, aber … schließlich sind die Pferde eigentlich ihre Sache. Und ich wäre noch weiter davon entfernt, dein Chef zu sein, was wohl für uns beide gut wäre. Aber, ja, du und ein Kaminski wären die Teilhaber.“
„Okay. Und ich würde … okay, sagen wir einfach mal, das Unternehmen wäre eine Million Dollar wert. Nur als einfaches Beispiel. Wenn ich dann jetzt hunderttausend Dollar investieren würde, würden also zehn Prozent mir gehören?“
„Ja. Hast du hunderttausend?“
„Scheiße, nein. Es ist nur ein praktisches Beispiel.“ Evan grinst und Dan fährt fort. „Und nächstes Jahr … nächstes Jahr würden wir jemanden schätzen lassen, wie viel das Unternehmen dann wert ist? Und lass uns mal sagen … lass uns nur mal als Beispiel sagen, dass es sich im Wert verdoppelt hat. Ich weiß, dass das nicht passieren wird, aber …“ Evan nickt, also spricht Dan weiter: „Das Unternehmen ist jetzt also zwei Millionen wert und wenn ich weitere hunderttausend investiere, könnte ich fünf Prozent dazukaufen?“
Evan wirkt ein bisschen, als wollte er sich entschuldigen. „Ich weiß, es sieht so aus als könnte es lange dauern, bis du bei fünfzig Prozent angekommen bist … Aber wenn du wirklich glaubst, dass der Wert des Unternehmens so schnell steigt, könntest du dir irgendwo einen Kredit nehmen – wenn die Bank dir keinen gibt, könnte ich es machen, wenn das für dich okay ist – und dann sofort fünfzig Prozent kaufen. Aber ich glaube eigentlich nicht, dass es so schnell gehen wird.“
„Ja, okay … es ist … Okay, was ist dann mit den Ställen und Weiden und allem?“
„Das wäre alles weiterhin Kaminskieigentum und das Unternehmen würde Miete zahlen. Dafür könnten wir auch jemanden eine Schätzung vornehmen lassen … steht alles im Vertrag. Und falls ich ein paar Pferde nur zum Spaß kaufe, könnten wir uns auf einen Preis für die Boxenmiete einigen. Falls du Smokey dalässt, gilt für ihn das Gleiche. Oder … du benutzt Smokey manchmal auch für die Arbeit, also könntest du ihn auch an das Unternehmen verkaufen. Wie es dir lieber ist.“
Dan lehnt sich ein Stückchen zurück. Er hat das Gefühl, als hätte Evan sich auf seinem Stuhl niedergelassen und Dan ganz nebenbei seinen größten Traum angeboten. Er fühlt sich ein bisschen benebelt und Evan scheint die Reaktion falsch zu deuten.
„Naja, wie gesagt, wir können es auch lassen. Und es hat überhaupt nichts mit dem zu tun, worüber du und ich und Jeff später vielleicht noch reden. Ich wollte es nur jetzt schon vorschlagen, weil ich dachte, dass einer deiner Einwände später vielleicht meine Position als dein Chef sein könnte. Deshalb … wenn wir unsere berufliche Beziehung ändern, ganz unabhängig vom Privaten … könnte das trotzdem alles andere beeinflussen …“ Evan verstummt und wirft Dan einen leicht ängstlichen Blick zu. „Also …?“
Dan traut
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