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Sturmrappe — Der Außenseiter (German Edition)

Sturmrappe — Der Außenseiter (German Edition)

Titel: Sturmrappe — Der Außenseiter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Sherwood
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praktisch Fremder Zuneigung zu jemand anderem zeigt? Er hatte Justin zwar gesagt, er wolle einen Weg finden, sich zu verabschieden, doch so hatte er das nun wirklich nicht gemeint.
    Jeff legt auf und teilt Dan mit: „Er ist gerade auf dem Weg von der Lobby rauf.“
    Dann nickt und zupft am Etikett seiner Bierflasche. Er fühlt sich wieder unwohl und rechnet damit, dass ihm in Evans Gegenwart erst recht mulmig sein wird, jetzt wo ihm klar geworden ist, dass er sich ein wenig in den Freund des anderen Mannes verliebt hat.
    Evan erscheint in der Tür und Dan erhebt sich, um ihn zu begrüßen. Evan schüttelt ihm die Hand, dann streckt er den Arm aus und berührt sanft Jeffs Schulter. Dan erinnert sich an ähnliche kleine versteckte Begrüßungen zwischen ihm und Justin, und das Gefühl, das diesmal in ihm aufsteigt, ist nicht direkt Eifersucht, aber er weiß keinen anderen Namen dafür.
    „Drüben in der Nische ist ein Tisch frei. Wollen wir den nehmen?“ Evan ist bereits auf dem Weg zum Tisch. Dan fühlt Ärger in sich aufsteigen. Er und Jeff waren an der Bar vollkommen zufrieden, und dann musste Evan daherkommen und es verderben. Dan unterdrückt diesen Gedanken sofort. Es ist verrückt, an eine Beziehung zwischen ihm und Jeff zu denken. Wenn aus dem neuen Job wirklich etwas werden soll, muss er das Ganze mit einer anderen Einstellung angehen. Und er weiß, dass es für drei nebeneinandersitzende Personen schwierig ist, ein Gespräch zu führen, also ist es nicht so, als gäbe es an Evans Vorschlag etwas auszusetzen.
    Dan bleibt lang genug an der Bar, um – Jeffs höflichen Protesten zum Trotz – die Rechnung zu begleichen, dann folgen die beiden gehorsam Evans Beispiel. Jeff lässt sich neben Evan nieder, so dass für Dan nur der Platz auf der anderen Seite gegenüber von den beiden bleibt. Er vermisst bereits seinen Platz an der Bar.
    Evan dagegen scheint mit der Situation zufrieden zu sein. Auf seinem Gesicht liegt ein breites Lächeln. „Tja, heute Nachmittag ist alles sehr gut gelaufen. Ich glaube, mein neuer Plan wird dir gefallen.“ Er schaut Dan an, als erwarte er sofortige Begeisterungsstürme, aber wirkt trotzdem nicht verärgert, als er von Dan nur einen ausdruckslosen Blick erntet.
    „Also, die Anlage in Kalifornien ist noch nicht ganz für uns bereit – die Ställe sind in gutem Zustand, aber an den neuen Plätzen und der Geländestrecke wird noch gearbeitet – offenbar ist der richtige Untergrund besonders wichtig?“ Er wirft Dan einen fragenden Blick zu und dieser nickt. Das weiß Evan hoffentlich alles bereits, denn sonst hätte er beim Beaufsichtigen der Baumaßnahmen keine gute Arbeit geleistet. „Und Karl und Molly glauben, dass sie noch mindestens einen Monat brauchen, um ihr Haus zu räumen. Sie müssen eine neue Bleibe finden, packen … und so weiter. Also haben wir jetzt beschlossen, die Pferde noch ungefähr einen Monat bei ihnen zu lassen. Ich kann genug Miete zahlen, um den Verlust durch die Bauunternehmer auszugleichen und du kannst mit den Pferden weiterarbeiten wie bisher.“ Evan lächelt. „Zumindest hoffe ich, dass du den Job doch wenigstens für diese Zeit annimmst. Betrachte es einfach als eine Art Probezeit. Tat wird wahrscheinlich an ein oder zwei Wochenenden herfliegen wollen, um zu reiten, aber alles andere wird sein wie immer. Nur dass du deine Gehaltsschecks von mir bekommst.“
    Dan ertappt sich dabei, dass er nach einer Schwachstelle des Plans sucht, nur um sie Evan vorhalten zu können. Aber er muss zugeben, dass ihm nichts einfällt, und ärgert sich über seine eigene Kleinlichkeit. Evan hat keine Mühen gescheut, um das hier für Dan möglich zu machen und hat zumindest ein bisschen Anerkennung verdient. „Ähm, ja, ich finde, das klingt gut.“ Er runzelt die Stirn. „Werden Karl und Molly trotzdem noch dort arbeiten? Robyn und ich sind mit ziemlicher Sicherheit zu wenig Personal für dreiundzwanzig Pferde, zumindest dann, wenn wir mit ihnen arbeiten wollen.“
    Evan nickt. „Darüber habe ich mit Karl und Molly gesprochen. Sie schienen bereit zu sein, ihren Teil beizutragen, aber ich habe ihnen gesagt, ich müsste das erst mit dir besprechen, weil du die Personalentscheidungen triffst. Das Gleiche gilt für Robyn – sie bekommt auf jeden Fall ihre Abfindung von Karl und Molly, aber es liegt bei dir, ob du sie wieder einstellen willst. Es ist natürlich befristete Arbeit, es sei denn, du willst versuchen, sie mit nach Kalifornien zu nehmen …“ Evan

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