Sturmrappe — Der Außenseiter (German Edition)
Schulter und er legt die Arme um sie und wiegt sie vorsichtig hin und her. „Du schaffst das schon. Wir schaffen das alle.“ Wenn er es oft genug wiederholt, wird er hoffentlich irgendwann selbst daran glauben.
Schon bald löst sich Robyn aus der Umarmung und Dan stellt fest, dass er anschließend ihre Wärme und Nähe vermisst. „Sorry“, murmelt sie. „Es geht schon wieder … Hey, wenn das deine letzte Nacht hier ist, dann koche ich uns etwas, okay? Willst du irgendwas Bestimmtes?“
Dan lacht. „Robyn, was glaubst du, mit wem du redest? Ich weiß, was du kochen kannst … Ich habe die Wahl zwischen Tofu-Spaghetti, gebratenem Tofu und diesem Tofu-Zeugs mit Kichererbsen und Kartoffeln … was eigentlich ziemlich gut schmeckt. Hast du dafür die Zutaten?“
Robyns Augen sind zwar noch rot, doch sie hebt schwungvoll den Kopf. „Aber klar doch.“ Sie ergreift seine Hand und zieht ihn in die Küche. „Du kannst die Zwiebel schneiden – ich habe für heute genug geweint.“
Sie kochen und essen und gehen früh zu Bett, und am nächsten Morgen steht Dan auf und duscht, kocht Kaffee für Robyn und macht sich dann auf den Weg zum Stall, bevor er es sich anders überlegen kann.
Er hält an, öffnet die Tür seines Pick-ups und atmet die Stallluft tief ein. Er fragt sich, was es über ihn sagt, dass er sich im Mistgeruch zu Hause fühlt. Die meisten Pferde sind bereits draußen, und Dan geht zur Weide hinüber, wo Monty und ein paar andere Wallache träge am kurzen Gras zupfen. Dan pfeift und die Pferde schauen auf … nur, um dann wieder zum Grasen überzugehen. Anscheinend haben sie ihn nicht so sehr vermisst wie umgekehrt. Er klettert durch den Holzzaun und geht zu Monty
Als er näher kommt, hebt Monty den Kopf, sieht Dan freundlich an und geht ein paar Schritte auf ihn zu. Er schnüffelt an Dans Taschen, dann streckt er den Kopf über seine Schulter, damit Dan beide Seiten seines Halses gleichzeitig kraulen kann. „Hey, Kumpel. Wie geht’s dir?“ Dan hat schon immer mit Pferden gesprochen. Justin hatte ihm erklärt, es sei nicht seltsam, mit Pferden zu sprechen , aber schon ein bisschen seltsam, ihnen Fragen zu stellen. Doch dann hatte er Dans Nacken geküsst und die Arme um seine Brust geschlungen, also hatte es nicht wie ernsthafte Kritik gewirkt. “Hast du Lust auf einen Ausritt, Junge? Heute geht es nicht, aber ich komme morgen wieder. Vielleicht reiten wir dann auf dem Hügel entlang. Klingt das gut? Und danach kannst du am Teich im Matsch rumplanschen. So haben wir von jedem Gelände etwas, mein Freund!“
Monty schnaubt ein wenig und entfernt sich weit genug, um seine Stirn an Dans Brust reiben zu können. Dan kommt der Bitte nach, indem er beide Hände kräftig über Montys Kopf rubbelt. Das Fell des Wallachs ist kurz geschoren, aber er haart immer noch ein bisschen und deshalb juckt ihm wohl das Gesicht. Monty drückt sich den Händen entgegen und neigt seinen Kopf so, dass Dan genau die richtigen Stellen findet. Schließlich gibt Dan Monty einen Klaps auf den Hals, um ihn wissen zu lassen, dass die Massage beendet ist, und wendet sich wieder dem Stall zu.
Irgendwann im Laufe von Montys Streichelorgie müssen Karl und Molly auf Dans Anwesenheit aufmerksam geworden sein, denn jetzt stehen sie am Zaun und erwarten ihn. Das ist gar nicht so schlecht, beschließt Dan. Draußen gibt es mehr Ablenkung. Trotzdem bedeutet das nicht, dass er sich auf das Gespräch freut. Blinzelnd wegen der Morgensonne geht er auf sie zu. Er steuert das Zaunstück neben ihnen an, duckt sich hindurch, und stellt sich dann zu ihnen. Alle drei lehnen sich mit den Armen auf die oberste Zaunlatte und sehen den Pferden zu.
„Glückwunsch zum Verkauf“, sagt Dan schließlich. „Ich habe keine Zahlen gehört, aber Chris schein zu denken, es war ein guter Preis.“
Karl nickt und räuspert sich. „Es war ein ausgezeichneter Preis.“
„Es sind ja auch ausgezeichnete Pferde“, antwortet Dan. „Monty wird bald kahl sein, wenn er weiter so haart, aber davon abgesehen …“
Molly lacht ein bisschen. „Naja, solange es nicht heute vor Mitternacht passiert, ist es kein Problem.“ Sie dreht sich leicht in Dans Richtung, aber er schaut weiter auf die Pferde. „Dan, wir wollten dir dafür danken, dass du die Stelle angenommen und das Geschäft möglich gemacht hast …“
Karl unterbricht sie sanft: „Wir wollten nicht, dass Chris es dir sagt. Wir wollten nicht, dass du dich verpflichtet fühlst. Aber er meinte, du
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