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Sturmrappe — Der Außenseiter (German Edition)

Sturmrappe — Der Außenseiter (German Edition)

Titel: Sturmrappe — Der Außenseiter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Sherwood
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auch nachts mit ihnen die Gegend unsicher machen kann. “
    Dan verkneift sich die bissige Bemerkung, dass Evan offensichtlich auch ohne Pferde kein Problem damit hat, nachts die Gegend unsicher zu machen, aber dabei musser grinsen, und das entgeht Jeff nicht. Jeff grinst ein bisschen zurück, aber warnt: „Vorsicht, Junge.“
    Dan mustert Jeff von oben bis unten. „‚Junge‘? Ist das dein neuer Spitzname für mich? Ich bin nicht sicher, ob ich dir das abnehme.“
    Jeff lacht laut auf. „Nein, da bin ich mir auch nicht sicher, aber einen Versuch war es wert.“ Sie lächeln einander zu und es fühlt sich so gut an, so selbstverständlich… Dan möchte so sehr zum anderen Ende des Sofas rutschen, Jeffs Kopf nach hinten neigen und ihn küssen, ihre Körper aneinander pressen und sich an ihm reiben, ihn zum Stöhnen bringen … und Dan kann spüren, dass es Jeff genauso geht. Die Atmosphäre im Zimmer knistert vor Spannung. Nach und nach hören beide auf zu lächeln und sehen einander einfach an, bis nur noch die Frage bleibt, wer als Erstes nachgibt, wer den ersten Schritt wagt. Dan ist ziemlich sicher, dass er es sein wird, denn er glaubt nicht, dass er es auch nur eine Sekunde länger aushalten kann. Beide zucken zusammen, als Chris Stimme von unten heraufruft.
    „Leute, seid ihr soweit? Die Kavallerie ist da!“
    Jeff reißt die Augen auf und springt blitzartig von der Couch hoch. Er ruft: „Wir kommen gleich runter!“, und es sind zwar die richtigen Worte, aber seine Stimme hört sich ein wenig hoch und gekünstelt an. Er schüttelt den Kopf. „Meine Güte, Dan, badest du in Pheromonen oder was?“
    Dan erhebt sich ebenso schockiert. So etwas wird er nicht tun. Er wird die Erinnerung an Justin nicht beschmutzen, indem er es mit einem anderen Mann treibt. „Glaub mir, Mann, mir geht es nicht anders.“ Er schaut etwas wild im Zimmer umher, dann kommt er wieder zu sich. „Okay. Pferde und Chris, unten.“
    Jeff nickt und greift auf dem Weg zur Tür nach seiner Reisetasche, um sie dann am Fuß der Treppe zurückzulassen. Es macht den Eindruck, als wollte Jeff sicher gehen, dass seiner Flucht aus der Höhle des Löwen nachher nichts im Wege steht. Dan muss beinahe lachen. Dann erinnert er sich daran, wie kurz er vor einem großen Fehler stand und beschließt, dass etwas Vorsicht wohl angebracht ist.
    Sie gehen hinaus und finden Chris im Sattel vor, mit den Zügeln eines zweiten Pferdes in der Hand und einem Führstrick am Halfter des Dritten. Er lässt eine Trense von seiner Schulter gleiten und reicht sie Dan, der damit zu dem nicht aufgezäumten Pferd geht. Die Zügel des anderen Pferdes reicht Chris Jeff. „Das ist Ranger, ein lieber alter Kerl, nichts Ausgefallenes – er ist total brav, solange du mit ihm in der Nähe der anderen Pferde bleibst.“ Jeff nickt; anscheinend versucht er gerade, sich daran zu erinnern, wie man ohne Sattel auf ein Pferd steigt.
    Dan hat Smokey bereits aufgezäumt und schaut sich nach Jeff um. Er reicht Chris Smokeys Zügel, geht zu Ranger hinüber und verschränkt die Hände zu einer Aufstiegshilfe für Jeff. Dieser zögert kurz, aber stützt dann sein Knie auf Dans Hände. Dan zählt bis drei, und dann sitzt Jeff oben und sucht sein Gleichgewicht. Er grinst ein bisschen. „Mann, es ist lange her, dass ich es das letzte Mal ohne gemacht habe.“ Chris zieht eine Augenbraue hoch, aber sagt nichts. Dan schüttelt nur den Kopf.
    Dan geht zu seinem eigenen Pferd zurück und schwingt sich auf dessen Rücken. Er reitet Smokey schon, seit er nach Kentucky gekommen ist, und er hat das struppige kleine Freizeitpferd genau so fein auf seine Hilfen eingestellt wie die hochgezüchteten Turnierpferde. Smokey hat vielleicht nicht deren natürliche Fähigkeiten, aber er ist unglaublich willig, und Dan hat immer gern mit ihm gearbeitet. Es wird ihm schwerfallen, ihn zurückzulassen.
    Sie verlassen den Hof in Richtung des hinteren Teils des Stallgeländes. Der Mond scheint immer noch hell, doch die Reiter lassen trotzdem die Zügel lang und vertrauen der Nachtsicht ihrer Pferde mehr als ihrer eigenen. Eine Zeit lang reiten sie nur Schritt, aber die Pferde sind guter Dinge und wollen laufen, und keiner der Reiter scheint etwas dagegen zu haben. Sie gelangen zu einem weiten Feld mit einem breiten abgemähten Streifen und gehen, beinahe nebeneinander reitend, zum Galopp über.
    Dan liebt es, nachts zu reiten. Er wünscht sich, es wäre ein bisschen dunkler, doch er schließt einfach die

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