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Sturms Flug

Sturms Flug

Titel: Sturms Flug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Quandt
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er in der Hand hielt, und nahm ihm das Telefon ab. »Hallo, Mara! Hat deine Kriegslist funktioniert?«
    Ihre Stimme klang unheimlich dünn, was nicht an einer schlechten Verbindung lag. »Nein, ich glaube nicht.«
    »Was soll das heißen? Ist Asad getürmt?«
    »Asad ist tot«, sagte sie tonlos. »Drei seiner Kumpane ebenfalls. Den Geiseln geht es gut, bis auf zwei, von denen ich annehmen muss, dass sie es nicht geschafft haben.«
    »Aber das ist doch insgesamt gar nicht so übel.« Er zeigte Lohmann den nach oben gereckten Daumen, um anzudeuten, dass alles in Ordnung sei.
    Mara seufzte. »Ich weiß nicht. Ich fühle mich so leer.«
    »Ach, das wird schon wieder. Gut gemacht, Kleines. Was hältst du davon, mich morgen zu besuchen? Dann kannst du mir ausführlich erzählen, was passiert ist, während ich dich an meine breite Brust drücke und ein wenig aufmuntere.«
    Einen detaillierten Bericht hätte er natürlich schon jetzt gern gehört, doch er spürte, dass sie vollkommen aufgewühlt war und er nichts erfahren würde, selbst wenn er sie noch so sehr löcherte.
    Sie zögerte. »Mal sehen.«
    »Na, dann bis morgen. Dein Freund Lohmann ist übrigens gar nicht so eine ultimative Eiterbeule, wie ich zunächst gedacht habe. Er ist ganz okay, glaube ich. Zumindest für ’nen Staatsanwalt …«
    Sie hatte die Verbindung längst getrennt.
    Lohmann starrte ihn an, doch ehe er sich für das Kompliment bedanken konnte, keine ultimative Eiterbeule zu sein, näherten sich Schritte auf der Feuerleiter. Der massige Schädel eines Justizvollzugsbeamten erschien. Lohmann erkannte ihn, es war der hünenhafte Beamte namens Schmitz.
    Dieser schaute sich gehetzt um. »Ende der Vorstellung. Ich werde Omar unverzüglich in seine Zelle zurückbringen, bevor noch jemand etwas bemerkt. Das gilt auch für Sie, Strasser. Ihr Ausflug ist ebenfalls beendet. Abmarsch!«
    Strasser machte keine Anstalten zu gehorchen, sondern warf einen weiteren Stein. »Nur die Ruhe, mein lieber Schmitz, nur die Ruhe. Sie sind zu verkrampft, das schadet Ihrem Mantra. Deshalb mein Tipp: Das Schlimmste im Leben sind die verpassten Gelegenheiten. Also nutzen Sie Ihre Chancen. Ich zum Beispiel …«
    »Schluss jetzt mit den Kalendersprüchen!«, blaffte Hälfte. »Wir kommen in Teufels Küche, wenn …«
    Strasser grinste. »Wir? Nein, ich nicht. Aber von mir aus beenden wir die kleine Dachparty. Omar wird bestimmt traurig sein.«
    Er trat neben den Somalier und riss ihm mit einem Ruck die Kapuze vom Kopf.
    Der erschrak, blinzelte, schaute sich staunend in alle Richtungen um und blinzelte erneut. Sein Mund klappte lautlos auf und wieder zu.
    Strasser brach in schallendes Gelächter aus. »Herrlich! So eine dämliche Visage habe ich lange nicht mehr gesehen. Allein dieser Anblick war die Mühe wert!«
    Aidid erkannte, dass er die JVA niemals verlassen hatte, sondern auf dem Dach der Turnhalle stand. Und die war nicht zwölf Stockwerke hoch, wie man ihm weisgemacht hatte, sondern kaum höher als vier Meter. Doch selbst, wenn es 400 gewesen wären, hätte er sich zu keiner Zeit in Gefahr befunden, da er nicht an der Dachkante stand, sondern irgendwo in der Mitte. Die vermeintliche Planke, die über den Abgrund ragte, stellte sich als Holzbohle heraus, die über zwei Mauersteinen lag, und die wiederum waren nicht mehr als dreißig Zentimeter hoch. Davor hatte man einen Betonklotz gelegt, den Omar für die Dachbegrenzung gehalten hatte.
    Vor dem Gebäude parkte der Transporter der Gärtnerei, und Omar nahm an, dass man ihn damit im Kreis herumgefahren hatte.
    »Wollen Sie ihm eine reinhauen, Herr Staatsanwalt?«, fragte Strasser. Er nickte mit dem Kinn in Richtung des Somaliers.
    »Würde ich gerne. Aber ich verkneife es mir, weil es nicht richtig wäre. Ebenso, wie diese ganze Aktion nicht richtig war.«
    Strasser musterte ihn mit schief gelegtem Kopf. »Das Ergebnis heiligt die Mittel. Aber Sie haben Prinzipien, eh? Das gefällt mir. Habe nämlich auch welche.« Er lachte kehlig. »Zugegeben, die decken sich nicht unbedingt mit Ihren. Schönen Tag noch.«
    Mit diesen Worten wandte er sich ab.
    Lohmann blieb allein zurück und dachte darüber nach, ob Mann und Frau wirklich nur Freunde sein konnten. Vermutlich nicht. Dann fielen ihm Strassers Worte ein, wonach das Schlimmste im Leben die verpassten Gelegenheiten waren. Das stimmte wahrscheinlich eher.
    Versonnen hob er einen Stein auf, peilte das Schild an, zögerte. Dann ließ er den Stein fliegen.
    Der Beamte und die

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