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Sturms Jagd

Titel: Sturms Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Quandt
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die sich um ihn bemühten. Serkan ließ sich derweil feiern.
    »Eine große Sache«, wiederholte sie, »ein dickes Ding, ein Jahrhundert-Coup, nenn es, wie du willst. Von Entführung ist die Rede und von irgendwelchen Russen, die im großen Stil Waffen ankaufen. Der Coup soll in ein paar Tagen über die Bühne gehen. Weißt du etwas darüber?«
    Strasser grinste. »Huuu«, machte er und schlug sich in gespieltem Entsetzen die Hände vor das Gesicht. »Ein großer Coup und böse Russen, die mit Waffen hantieren.« Sein Tonfall wurde geheimnisvoll. »Vielleicht basteln sie sogar in einem dunklen Versteck heimlich an der Atombombe?« Er brach in schallendes Gelächter aus. Dann prustete er: »Schaut da einer zu viel fern? Krimis? Thriller? Spionagefilme Marke Hollywood? Komm schon, Frau Kommissarin, wo lebst du, in Fantasien? Ich dachte, dies sei ein zivilisiertes Land, so weit wie die Amis sind wir noch lange nicht. Bei uns gibt es keine großen Coups .« Die letzten beiden Worte betonte er besonders, was seinen Hohn unterstrich. Wieder lachte er lauthals.
    Mara war stinksauer. Sie mochte es nicht, wenn man sich über sie lustig machte, und sie hasste es wie die Pest, von Jo Strasser aufgezogen zu werden. Hatte er gerade von einem zivilisierten Land gesprochen? Feine Zivilisation, in der Halbaffen zur Belustigung anderer Halbaffen in einem Käfig aufeinander einprügelten. Nur mit Mühe gelang es ihr, sich zu beherrschen. Dennoch wurde ihre Stimme seidenweich.
    »Okay, die Razzia steigt, das garantiere ich dir, ich werde Himmel und Hölle in Bewegung setzen. Allerdings gibt es eine klitzekleine Planänderung bezüglich des Ortes. Ich glaube, im Palm Beach geht alles mit rechten Dingen zu, aber bei der Pussycat-Bar habe ich ernste Zweifel. Wie ich hörte, befindet sich genau unter dem Laden ein alter Bunker, in dem merkwürdige Kämpfe stattfinden … Weißt du eigentlich, wie schlecht es fürs Geschäft ist, wenn jeden Tag ein halbes Dutzend Polizeiwagen vor der Tür stehen und sämtliche Gäste gefilzt werden? Wow, ich seh schon die Effektshow vor mir, Blaulicht bei Nacht, toller Anblick. Ich hoffe, du magst es ebenfalls, denn du wirst es in nächster Zeit oft genug zu sehen bekommen, vielleicht zwei-oder dreimal pro Woche, vielleicht öfter. Bin mächtig gespannt, wann deine Stammkundschaft wegbleibt. Ach ja, und dann ist da noch der Bericht ans Ordnungsamt. Ich glaube, hier unten werden die Brandschutzbestimmungen aufs Gröbste vernachlässigt. Nur eine einzige Fluchttür und die auch noch verschlossen … Blöde Sache, diese Bürokraten werden dir die Bude zumachen!«
    Den letzten Satz brüllte sie so laut, dass sich die Umstehenden die Hälse nach ihr verrenkten. Doch dann fing sie sich wieder, setzte ein Sonntagslächeln auf und kehrte zu normaler Lautstärke zurück. »Ich glaube, jetzt nehme ich doch eine Zigarette. Vielen Dank.«
    Es war Strasser anzusehen, dass er sie am liebsten vor die Tür gesetzt hätte. Allerdings kannte er sie lange genug, um zu wissen, wann sie bluffte und wann sie etwas ernst meinte. Diesmal war es ernst, unverkennbar, ihre hochgezogene Braue sprach Bände. Wahrscheinlich würde sie gleich morgen früh ihrem Vorgesetzten in den Ohren liegen und ihn so lange vollquatschen, bis er von selbst daran glaubte, Razziawochen in der Pussycat-Bar veranstalten zu müssen. Tamara konnte verteufelt überzeugend sein, sie verstand es, sich durchsetzen. Der Gedanke, dass sie sich ihre Beharrlichkeit von ihm abgeschaut hatte, milderte seinen Zorn. Er war ihr Lehrer im Streiten gewesen. Verdammt, sie hatten eine gute Zeit miteinander gehabt.
    Wortlos reichte er ihr eine Zigarette und gab ihr Feuer.
    »Ich habe auch von diesem Coup gehört«, räumte er ein, nachdem sie eine Weile schweigend geraucht hatten. »Woher weißt du davon? Habt ihr einen verdeckten Ermittler in der Szene eingeschleust? Hat der Typ noch nichts Spruchreifes rausgefunden – oder wie das bei euch heißt: ermittelt?«
    Ihre Miene blieb ausdruckslos. »Ich brauche Infos, Jo, Einzelheiten.«
    Er lachte, doch diesmal eher ratlos als spöttisch. »Einzelheiten. Ist ja reizend, wie stellst du dir das vor? Ich habe genauso wenig Ahnung wie ihr, ich weiß nur, dass etwas im Busch ist, aber nicht was. Meinst du, die Russen kommen zu mir und weihen mich in ihre Pläne ein?«
    »Aha, also stimmt es, was man sich erzählt. Die Russen drehen das Ding. Hast du einen Namen für mich?«
    »Nein. Das Einzige, was ich bestätigen kann, ist der

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