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Sturmtosen - Peeler, N: Sturmtosen - Tempest's Legacy (Jane True) Book 3

Sturmtosen - Peeler, N: Sturmtosen - Tempest's Legacy (Jane True) Book 3

Titel: Sturmtosen - Peeler, N: Sturmtosen - Tempest's Legacy (Jane True) Book 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Peeler
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schon entsprechend gehandelt hat.
    Es hängt alles von mir ab , war meine Epiphanie, mein Moment der Klarheit. Und mir wurde auch bewusst, dass ich niemanden wissen lassen durfte, was mir da soeben klargeworden war.
    Sie werden bloß versuchen, dich aufzuhalten , sagte ich mir. Ich war zwar noch nicht sicher, wobei sie mich aufhalten wollten, aber ich wusste, dass sich etwas in meinem überreizten Hirn zusammenbraute. Also verhalte dich ganz normal.
    Und das tat ich. Ich entschuldigte mich, setzte mich hin und schaute mit Daoud und Caleb fern. Ryu und Anyan besprachen noch eine Weile die weitere Strategie, und dann gingen die beiden hinaus, um ein paar Anrufe zu tätigen. Anyan versuchte noch, mich zu einem gemeinsamen Training zu überreden, aber ich bat um eine Auszeit und schob es auf meine Erschöpfung. Ich ging früh in mein Zimmer, mit der Begründung, dass ich duschen und mich dann schlafen legen wollte. Und ich duschte wirklich, aber ich packte auch meine Tasche mit allem, was ich für meine heimliche Flucht geeignet hielt.
    Ich wartete lauschend, bis alle ins Bett gegangen waren. Dann schlich ich mich aus dem Zimmer. Auf Zehenspitzen huschte ich durch den stillen Gemeinschaftsbereich und bemerkte erst auf halbem Weg, dass Daoud auf der Couch lag, wo er offenbar eingeschlafen war, und mit seiner großen Habichtnase vor sich hin schnarchte.
    Ich atmete einmal tief durch, um mein wild klopfendes Herz zu beruhigen, und schnappte mir die Schlüssel für einen unserer Mietwagen, Ryus Navi und eine Schachtel Müsliriegel (ein Mädchen muss schließlich essen, auch wenn sie auf der Flucht ist). Dann schlich ich aus dem Wohnzimmer in den Flur. So leise wie möglich zog ich sehr, sehr langsam die Tür hinter mir zu, die mit einem fast unhörbaren Klicken zuschnappte. Als ich draußen stand und lauschte, ob Ryu oder Anyan mir aus ihren Schlafzimmern nachstürzten, wurde mir klar, wie wahnsinnig diese Aktion war. Aber ich war eben wahnsinnig, also hielt diese Erkenntnis nicht lange an.
    Und schon stand ich da: wartete auf den Aufzug, mit meiner alten, halbleeren Reisetasche über der Schulter. Es fühlte sich seltsam an, auf den Aufzug zu warten, wo ich mich doch auf dem Weg zu etwas befand, das so oder so zum Höhepunkt meines Rachefeldzuges werden sollte. Aber ich nehme an, selbst der härteste harte Typ muss hin und wieder auf ein Transportmittel warten.
    Dann stand ich in der Tiefgarage und drückte den Öffnen-Knopf am Autoschlüssel, um herauszufinden, mit welchem unserer Mietautos ich wohl das Vergnügen hatte. Als ich die Lichter des Geländewagens links von mir aufleuchten sah, ging ich hin und warf meine Tasche auf den Beifahrersitz. Und hätte mir vor Schreck beinahe in die Hosen gemacht, als ich hörte, wie sich jemand hinter mir räusperte.
    Meine Hand krallte sich an mein rasendes Herz, und ich fuhr herum. Ich rechnete schon damit, entweder von Ryu oder Anyan angebrüllt zu werden, doch stattdessen stand da ruhig und seine Brillengläser polierend – Julian.
    »Ziehst du los, um dich schnappen zu lassen?«, fragte er milde, bevor er seine Brille wieder aufsetzte.
    »Nein.« Ich machte ein finsteres Gesicht. »Ich ziehe los, um Rache zu nehmen!«
    Meine Stimme hallte dumpf durch die beinahe leere Tiefgarage, während Julian und ich uns anblinzelten. Und dann zu kichern anfingen.
    Als wir genug über mich gelacht hatten und ich meine Tasche wieder vom Beifahrersitz genommen hatte, setzten wir uns auf die hintere Stoßstange, um zu reden.
    »Es wird nichts passieren, Jules. Kann ich dich Jules nennen?«
    »Nur wenn ich dir dann jedes Mal eine reinhauen darf.«
    »Hmm. Klingt fair. Aber im Ernst, es wird rein gar nichts passieren. Jarl wird wieder einfach davonkommen.«
    »Ich weiß.«
    »Wir müssen einfach etwas tun.«
    »Das müssen wir auch. Und, ob du es glaubst oder nicht, ich denke, du hast die richtige Idee.«
    »Was?«, fragte ich und sah ihn blinzelnd an. Jetzt, da man mich gestoppt hatte, war mir auch klar geworden, wie völlig lächerlich mein toller »Plan« gewesen war.
    »Du bist Jane. Und Jane macht übereilte, dumme Dinge, damit sie geschnappt wird. Du bist unser schwächstes Glied, zumindest denkt das jeder. Ist nicht böse gemeint.«
    »Schon gut«, erwiderte ich trocken.
    »Ernsthaft, denk mal drüber nach. Alle haben die ganze Zeit davon geredet, wie man dich als Köder einsetzen könnte, dass man dich im Auge behalten muss und so weiter. Ich glaube, noch mehr als zu Rachezwecken ist das

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