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Sturmtosen - Peeler, N: Sturmtosen - Tempest's Legacy (Jane True) Book 3

Sturmtosen - Peeler, N: Sturmtosen - Tempest's Legacy (Jane True) Book 3

Titel: Sturmtosen - Peeler, N: Sturmtosen - Tempest's Legacy (Jane True) Book 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Peeler
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meinen Armen hinunter, und Terk lächelte zurück, zwinkerte mir mit seinen sechs schwarzen Augen zu und setzte dabei seine langen Wimpern in Szene. Ich lachte, und er zwitscherte etwas in dem, was die Übernatürlichen »Alte Sprache« nannten, die uralte Sprache, die von den Urmagiewesen gesprochen wurde.
    »Kann ich irgendetwas für dich tun?«, erkundigte ich mich. »Hast du Durst?«
    Terk zwitscherte weiter vor sich hin, winkte mit einer seiner kleinen Hände vor meiner Brust herum und nickte.
    »Äh, das nehme ich mal als ein Ja … Möchtest du Wasser? Oder Limo?«
    Terk zwitscherte wieder und winkte weiter mit seiner kleinen Hand.
    »Ähm … Also bringe ich dir mal ein Wasser, und ich nehme eine Cola … ich hole mal besser beides.«
    Behutsam setzte ich den kleinen Wichtel zu meinen Füßen ab und ging ihm dann etwas zu trinken holen. Ich konnte Anyan aus seinem Schlafzimmer fluchen hören und fragte mich, was wohl los war. Gerade als ich zur Couch zurückgekehrt war und mich hingekniet hatte, um die beiden Gläser, die ich für Terk geholt hatte, vor ihm abzustellen, kam der Barghest ins Wohnzimmer zurück und ließ sein Handy zuschnappen.
    »Im Grenzgebiet ist die Kacke am Dampfen«, sagte er. »Cap fürchtet, dass wir eine undichte Stelle haben, deshalb hat sie Terk geschickt. Irgendetwas hat das feindliche Lager in Panik versetzt. Die paar übrigen Labore, die von unseren Einsatztruppen überwacht wurden, die dort Razzien vorbereiteten, sind uns zuvorgekommen und haben sich letzte Nacht selbst aufgelöst. Alle sind tot: Insassen, Ärzte, alle.«
    Ich überflog die Papiere, die Anyan mir gereicht hatte: körnige, gefaxte Fotos von Räumen, in denen Leichen herumlagen, eine Karte des Grenzgebiets mit ein paar kleinen, roten Kreuzen, die die Standorte der Labors anzeigten, und eine Nachricht von Capitola, die lautete: Jemand scheint die Nerven zu verlieren. Habt ihr neue Erkenntnisse gewonnen? Und hat sie jemand eurer Gefangenen weitergegeben? Ruft mich an, wenn die Leitung sicher ist.
    Wut loderte in mir auf. Ich sah Anyan an. »Er versucht, die Beweise zu zerstören. Er weiß, dass er kurz davor ist, aufzufliegen, also zerstört er alle Beweise. Er wird einfach alles niederbrennen und jeden töten, dem er nicht traut, und dann wird es für ihn so sein, als sei nichts davon je passiert.«
    Im Raum herrschte angespanntes Schweigen; alle starrten Anyan und mich an.
    »Wir können ihn doch nicht einfach damit davonkommen lassen, Anyan«, sagte ich, und vor Empörung klang meine Stimme tiefer als sonst. »Er muss bezahlen für das, was er getan hat …«
    Die Augen des Barghest starrten mich an, sein Blick war voller Verständnis und Mitgefühl. Dann fiel sein Blick etwa auf meine Kniehöhe, und mir fiel auf, dass auch alle anderen an mir vorbeistarrten.
    »Was zur Hölle?«, sagte ich gereizt und spähte über meine Schulter hinter mich.
    Da war nichts. Also schaute ich nach unten.
    Dort sah ich, wie der »niedliche«, kleine Wichtel mit der Hüfte Stoßbewegungen in meine Richtung machte und in bester Pornostar-Manier eine Hand erhoben hatte und so tat, als würde er mir den Hintern versohlen.
    »Du kleiner Mistkerl «, fluchte ich und fuhr herum, um ihn zur Rede zu stellen. Doch er sah mich bloß blinzelnd an und grinste schelmisch. Mit einem letzten Zwinkern und einer einzelnen, winzigen Kusshand apparierte er mit einem Puffen.
    Ich starrte dorthin, wo der kleine Wichtel eben noch gestanden hatte, und so viele Gefühle wetteiferten in mir, dass ich gar nicht mehr wusste, wo ich mit dem Sortieren anfangen sollte.
    »Oh. Mein. Gott«, sagte ich und ballte die Fäuste. »Noch jemand, der sich hinterrücks über mich hermachen will? Sonst noch jemand? Irgendwer?«
    Ich starrte in die Runde. Da standen die Jungs und schauten mich an, als sei ich eine lebendige Handgranate. Verdammt, ich fühlte mich auch so.
    Denn ich sah es schon vor mir. Genau wie nach meinem ersten Besuch im Verbund richtete Jarl im Leben der Leute Chaos und Verwüstung an – Mord, Entführung, Verstümmelungen –, und dann würde er einfach ein paar seiner Spießgesellen die Schuld und die Strafe dafür auf sich nehmen lassen, aber ihm würde wieder nichts passieren . Er würde weiterhin seine Machtposition bekleiden und sein bequemes Leben bei Hofe weiterführen, wo vielleicht ein paar Leute Verdacht hegen, aber niemand etwas gegen ihn unternehmen würde.
    Doch meine Mutter war tot, Iris ebenso und all diese anderen Frauen auch. Oder

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