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Sturmtosen - Peeler, N: Sturmtosen - Tempest's Legacy (Jane True) Book 3

Sturmtosen - Peeler, N: Sturmtosen - Tempest's Legacy (Jane True) Book 3

Titel: Sturmtosen - Peeler, N: Sturmtosen - Tempest's Legacy (Jane True) Book 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Peeler
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ihnen verborgen sah, zeugte von solcher Bosheit, dass ich doch noch die Haltung verlor und mich zu sträuben begann. Er lachte und hielt mich mit seinen Armen und seiner Magie umklammert. Reflexartig versuchte ich meine Schilde hochzufahren und das zu tun, was ich im Park mit Anyan geübt hatte: meine Abwehr als eine Art Mauer zu nutzen, um den Kobold abzudrängen. Aber nichts passierte; es war, als würde ich in einen Abgrund greifen.
    Meine Magie ist weg , wurde mir klar. Mit dieser letzten Niederlage gab ich meine Gegenwehr auf.
    »So, das war’s. Braves Mädchen«, sagte der Heiler und ließ die Rückseiten seiner Krallen meine Wange hinuntergleiten. »Jetzt gehörst du uns, Liebchen. Es hat keinen Sinn, dagegen anzukämpfen. Und jetzt kommst du erst mal mit hinein ins Warme.«
    Bietet er mir jetzt vielleicht noch eine Tasse Tee an? , fragte ich mich und wunderte mich darüber, wie so ein Monster so schrecklich … britisch … sein konnte.
    Als wir das herrliche, großzügige Anwesen betraten, war es, als ginge man durch die Tür zu einer anderen Dimension. Gerade war man noch von gepflegtem Rasen, akkurat zugeschnittenen Büschen und strahlend weiß getünchtem Holz umgeben gewesen, und im nächsten Moment standen wir in einem grausigen medizinischen Labor, wie man es aus Konzentrationslagern kennt.
    Die Fenster waren mit schwerem, schwarzem Stoff verhangen, und dort, wo früher zweifellos einmal Kronleuchter die Decken geschmückt hatten, waren nun Neonlichter angebracht worden, die alles in schaurig grelles Licht tauchten. Der Raum zu unserer Linken, der einst vielleicht ein Speisesaal gewesen sein mochte, beherbergte nun eine blutverspritzte Bahre, auf die noch die Reste von … etwas … geschnallt waren. Was auch immer es gewesen sein mochte, nun war es nichts weiter als ein Haufen gemarterter Körperteile. Allein dieser Anblick war schrecklich genug, aber als die Glieder sich dann auch noch bewegten und ich begriff, dass, was auch immer dort lag, noch am Leben war, drehte es mir fast den Magen um, und beinahe hätte ich mich übergeben.
    Auf der rechten Seite der einst prachtvollen Eingangshalle befand sich noch ein Raum, der nun als eine Art Pausenraum zu dienen schien. Mehrere Übernatürliche in der Kleidung von medizinischem Personal standen oder saßen dort herum und plauderten, als sei es eine Krankenhauscafeteria statt einer Todesfabrik.
    Ich wurde durch eine Reihe weiterer, einstmals sicher prächtiger Zimmer geführt, voll mit Folterinstrumenten, die sich als medizinisches Gerät tarnten. Hier und da sah ich Opfer in verschiedenen Stadien des Verfalls. In einem Zimmer saß, an einen Stuhl gefesselt, eine Frau, die mich aus klaffenden Augenhöhlen blind anstarrte und die wortlos weinte, mit einem Mund, in dem keine Zunge mehr war. Zwei Jungen – beide wahrscheinlich menschlich, obwohl das nur schwer zu sagen war –, deren Hände amputiert und die dann an den Armstumpen zusammengenäht worden waren, starrten mich aus emotionslosen Augen durch die Türöffnung eines der Zimmer an. Als wir vorbeigingen, war der Fäulnisgeruch ihrer Wunden so penetrant, dass ich mich wieder beinahe übergeben hätte. In einem Raum, der einst eine Küche gewesen sein musste, lag ein Haufen abgetrennter Köpfe neben einem blubbernden Suppentopf auf einem edlen Herd. Der geöffnete Kühlschrank enthielt abgetrennte Arme, gestapelt wie Klafterholz – die Finger standen heraus wie grausige Zweige. Der Gefrierschrank enthielt noch einen ähnlichen Stapel amputierter Beine.
    Am anderen Ende der Küche befand sich eine Tür, neben der ein Tisch stand. Auf diesem lag ausgestreckt der Körper einer Frau, die von der Taille abwärts nackt war. Man hatte ihr die Kehle durchgeschnitten.
    Die Küche war es, die mich schließlich doch noch dazu brachte, mich zu übergeben. Ich wandte mich von dem Heiler ab, der mich rechts festhielt, beugte mich nach links vornüber und kotzte mir die Seele aus dem Leib. Der Heiler verdrehte mir die Arme so heftig auf dem Rücken, dass der Schmerz mich durchzuckte und mir die Tränen in die Augen traten, während ich noch würgte.
    »Es schickt sich aber nicht, sich auf den Boden seines Gastgebers zu übergeben«, sagte der Kobold-Halbling mit einem Seufzen, als hätte ich ihn schwer enttäuscht.
    Er hielt mich fest, bis ich zu Ende gespuckt hatte, dann drehte er mich zu sich um. Er zog ein weiteres sauberes Taschentuch heraus und wischte mir penibel den Mund ab.
    »Ich dachte wirklich, du seist

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