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Sturmtosen - Peeler, N: Sturmtosen - Tempest's Legacy (Jane True) Book 3

Sturmtosen - Peeler, N: Sturmtosen - Tempest's Legacy (Jane True) Book 3

Titel: Sturmtosen - Peeler, N: Sturmtosen - Tempest's Legacy (Jane True) Book 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Peeler
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Gedanken.
    Ich war bereits zwei Stunden unterwegs, als mein Handy plötzlich klingelte. Es zeigte Julians Namen auf dem Display, also nahm ich den Anruf an, indem ich so tat, als würde ich mich an der Wange kratzen. »Ich kann dein Signal noch immer deutlich empfangen«, sagte Julian. »Und die anderen schlafen alle noch. Haben sich die Harpyien blicken lassen?«
    Ich befand mich gerade auf einem sehr waldigen, sehr verlassenen Abschnitt irgendeiner Landstraße. Ich hatte Schwierigkeiten, das GPS zu lesen und festzustellen, wo ich mich genau befand. Aber so lange es mir sagte, wohin ich als Nächstes fahren musste, war mir das ziemlich egal. Ich sah mich um, streckte den Hals vor und spähte nach draußen.
    »Mm-mm«, nuschelte ich ohne die Lippen zu bewegen.
    »Okay«, sagte er. »Vergiss nicht, mich sofort anzurufen, wenn sie auftauchen. Für den Fall, dass der Chip versagt, müssen wir wissen, wo du erwischt wurdest, damit wir dich vor Ort suchen können. Verstanden?«
    Ich gab nuschelnd meine Zustimmung, und er wollte sich gerade verabschieden, als ich zischte: »Warte!«
    Ich war mir nicht sicher, ob ich mir schon Sachen einbildete, aber ich hätte schwören können, dass ich einen seltsamen Schatten im Rückspiegel gesehen hatte.
    »Es ist soweit«, sagte ich, als ich schließlich unter einer der spärlichen Straßenbeleuchtungen durchfuhr und feststellte, dass der Schatten meines Wagens, wie erwartet, ein bisschen größer geworden war. Und flügeliger.
    »Das Spiel ist eröffnet«, murmelte ich. »Falls ich mich getäuscht haben sollte, rufe ich dich noch mal an. Ansonsten geh davon aus, dass ich entführt wurde. Ich lege jetzt auf«, sagte ich. »Verlier mich nicht.«
    »Werde ich nicht, Jane. Viel Glück.«
    »Danke«, sagte ich und unterbrach das Gespräch über den Ohrhörer, indem ich ihn unauffällig abnahm und unter dem Sitz versteckte.
    Jetzt geht es wirklich los , dachte ich und versuchte all meinen Mut zusammenzunehmen.
    Trotz meiner Versuche, mich darauf vorzubereiten, überkam mich eine bizarre Mischung aus Angst, Adrenalin und gespannter Erwartung, als etwas auf dem Dach des Geländewagens landete. Und als eine Faust durch das Fenster zu meiner Rechten stieß, erinnerte ich mich gerade noch daran, dass es nicht so aussehen sollte, als wolle ich entführt werden, und fuhr einen Schild hoch.
    Durch die Fenster auf beiden Seiten spähten nun zwei umgedrehte glänzende Harpyienaugenpaare über kleinen habichtartigen Schnäbeln zu mir herein.
    Das Gute war, dass keiner aus Phädras Truppe dabei war, als es mir vor Monaten in Boston gelang, uns aus dem magischen Alfar-Netz zu befreien. Also wusste niemand außer meinen Verbündeten genau, wie viel Macht ich wirklich hatte. Und da ich ein Halbling war, nahmen die meisten an, dass ich nicht gerade viel davon haben konnte. Um ihre Annahme noch zu untermauern, feuerte ich ein paar läppische Magiekugeln auf die Köpfe der Harpyien ab, die sie verächtlich beiseitewischten und mir mit einem Zeichen zu verstehen gaben, ich solle an den Straßenrand fahren.
    Ich täuschte Angst und Schrecken vor (hey, es war zum größten Teil vorgetäuscht, wirklich!) und tat, wie sie mir befohlen hatten. Dabei zwang ich mich, meine Schilde auf der schwächsten Stufe zu halten, als wäre das alles, was ich aufzubieten hätte. Ich bremste den Wagen ab, fuhr rechts ran und hielt mich dann mit den Händen am Lenkrad fest.
    »Kaya«, sagte ich mit neutraler Stimme, als die graubraun gefiederte Harpyie zu meiner Linken sich zu Boden ließ und meine Tür öffnete. »Oder Kaori«, verbesserte ich mich, denn ich hatte keine Ahnung, welche von beiden sie war.
    Die andere Harpyie kam um den Wagen herum und gesellte sich zu ihrer Schwester, ihre Augen allerdings glühten vor Zorn.
    Graemes Freundin.
    Die Harpyie, die mir weniger nach dem Tod trachtete, bedeutete mir mit einer Kopfbewegung, dass ich aus dem Auto aussteigen sollte. Ich folgte ihrer Aufforderung, und meine Knie gaben beinahe nach, als ich schließlich zum Stehen kam.
    Und dann, mit einem leisen Kichern, das sich selbst in meinen eigenen Ohren mehr als ein bisschen durchgeknallt anhörte, nahm ich die Hände hoch.
    »Bringt mich zu eurem Anführer«, sagte ich. Doch da holte die wütende Harpyie schon mit ausgestreckter Faust nach mir aus.
    Dann sah ich nur noch Sterne …
    Und dann sah ich gar nichts mehr.

I ch erwachte in einem fahrenden Fahrzeug, mit einem schmerzenden Kiefer und ohne etwas sehen zu können.

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