Sturmtosen - Peeler, N: Sturmtosen - Tempest's Legacy (Jane True) Book 3
Fußballfeld schickt, und wandte sich dann zum Gehen.
»Oh, wo ist bloß mein Benehmen«, sagte er und hielt im Gehen noch einmal inne. »Danke, Jane True. Genieß deinen Aufenthalt in unserem bescheidenen Domizil. Wir werden uns sehr gut um dich kümmern, das kann ich dir jetzt schon versichern.« Dabei lächelte er mich so freundlich an, dass mir beinahe wieder schlecht wurde. Als er diesmal ging, wandte er sich nicht noch einmal um.
Avery stand in der Zellentür und betrachtete mich. Seine eidottergelben Kobold-Augen waren undurchdringlich und sein Gesicht ausdruckslos. Ich hatte keine Ahnung, was in ihm vorging, aber ich nahm an, dass es nichts Gutes sein konnte, also legte ich all meinen Hass und meinen Stolz in den Blick, mit dem ich zurückstarrte.
Er starrte mich einfach weiter an, bevor auch er sich umwandte und den weißgekachelten Bereich verließ. Ich blieb mit zitternden Beinen zurück und ließ mich auf die Pritsche fallen. Ich fragte mich, was zum Teufel wir uns dabei gedacht hatten, als wir unseren schäbigen, kleinen Plan ausheckten.
Die darauffolgenden Stunden waren die Hölle. Ich weiß nicht, wie lange ich dort lag und an die Decke starrte, aber es war ziemlich lang. Als ich schließlich ein Klappern an der Haupttür vernahm, sprang ich von meiner Pritsche auf, bereit, jedem entgegenzutreten, der da auftauchen würde.
Es war Avery, der in der einen Hand eine Spritze trug und in der anderen einen Teller mit einem Sandwich und einem Apfel darauf. Er stellte den Teller auf dem kleinen Tisch neben der Eingangstür ab und holte mit der nun freien Hand eine Einwegflasche Wasser aus seiner Tasche, die er dann auch auf dem Tischchen abstellte. Er kam zu meiner Zelle hinüber, die Spritze in der Hand, als die Haupttür sich klappernd öffnete und der übereifrige Wächter vom Nachmittag auftauchte.
»Brauchen Sie Hilfe?«, fragte der Waldgeist Avery, und ich sah, wie der Kobold unwillig die Stirn runzelte, bevor sein Gesicht wieder einen nichtssagenden Ausdruck annahm und er sich zu seinem Mitarbeiter umdrehte.
»Also, Derek, warum sollte ich Hilfe mit dieser kleinen Halblingsfrau brauchen?«
Der Wächter blinzelte leicht verunsichert.
»Warum gehst du nicht und spielst mit jemand anderem? Oder noch besser, mach ein paar der anderen Käfige sauber. Es ist verdammt eklig da draußen.«
Derek knurrte etwas und sah zu Boden.
»Nun?«, sagte Avery betont und klang zunehmend verärgert.
»Also, er hat gesagt, ich soll zusehen. Sicherstellen, dass sie ihre zweite Dosis bekommt.«
Der Kobold vor mir sah den Waldgeist mit zusammengekniffenen Augen an, und sein kalter Blick sprach Bände.
»Gut. Nur … steh mir nicht im Weg rum.«
»Ja, Sir«, sagte Derek und trat unbeholfen von einem Fuß auf den anderen.
Avery schloss die Tür zu meiner Zelle auf und trat ein. Die Spritze hatte er vorher vorsichtig in die Tasche gesteckt. Ich wusste, ich hatte keinerlei Chance, von diesem höllischen Ort zu entkommen, nicht bei all den Wachen, die hier herumliefen. Aber der Gedanke, dass er mir gleich die zweite Dosis verpassen würde, die offenbar wichtig war, entsetzte mich so sehr, dass ich reflexartig reagierte. Ich holte aus und versuchte auf Avery loszugehen, aber ich endete bloß im eisernen Griff des Kobold-Doktors.
»Bleib zurück, Derek«, bellte Avery, während er seine Kobold-Kraft benutzte, um mich unsanft auf meine Pritsche zu befördern. Dann positionierte er sich so, dass er mit dem Rücken zur Tür stand.
Was er als Nächstes tat, war völlig unerwartet. Er beugte sich zu mir hinunter und presste seine schuppigen, grünen Lippen an mein Ohr.
»Schrei«, flüsterte er. »Du weißt ja, dass das hier wehtun soll.«
Und dann führte er die Nadel an meinen Hals, spritzte jedoch den Inhalt unter mein Shirt, sodass mir die Flüssigkeit den Rücken hinunterlief. Zum einen weil er es mir befohlen hatte, aber zum anderen auch weil es eiskalt war, stöhnte ich auf und schickte zur Sicherheit noch ein Wimmern hinterher.
Dann sah ich ihm in seine gelben Augen und neigte den Kopf fragend zur Seite. Er beugte seine Lippen noch einmal an mein Ohr.
»Ich will raus aus diesem Höllenloch …«, flüsterte er. »Und du, kleines Halblingsmädchen, bist mein Freifahrtschein aus dem Gefängnis.«
I n der folgenden Nacht schlief ich unruhig und war fast erleichtert, als Avery in aller Frühe in meine Zelle kam, um mir Frühstück zu bringen und mir eine weitere Spritze zu geben. Genau wie beim letzten Mal
Weitere Kostenlose Bücher