Sturmtosen - Peeler, N: Sturmtosen - Tempest's Legacy (Jane True) Book 3
der Dunkelheit wieder mit in den Schlaf nehmen.
Als ich diesmal träumte, dass Iris angegriffen wurde, war ein Wolfshund aus weißem Licht an meiner Seite, der nach den Peinigern meiner Freundin schnappte und biss, bis er sie in die Flucht geschlagen hatte, und ich hielt Iris fest in meinen Armen, und sie war in Sicherheit …
I ch drückte meine Wange fest ins Kissen und kuschelte mich wohlig in die schweren Arme, die meine Taille umfingen, aber das Brummen hörte nicht auf …
Die warmen Arme, die mich gehalten hatten, wurden weggezogen, und plötzlich war mir kalt. Wenigstens hatte das Geräusch nachgelassen. Dann hörte ich eine Tür zufallen sowie eine gedämpfte Stimme, und erst da wurde mir bewusst, dass ich mich nicht in meinem eigenen Bett oder auf meiner Couch zu Hause befand.
Arme? , dachte ich und erinnerte mich, dass ich bei Anyan war, und an meinen Traum. Arme? Hunde haben keine Arme …
Bevor ich die Tatsache überdenken konnte, dass ich anscheinend gerade in den Armen des Barghest meiner Träume erwacht war, trat dieser große, behaarte Hundemann aus dem Bad und stand mit nichts als einem Handtuch um die Hüften und seinem Handy am Ohr vor mir.
Klamotten ändern sich nicht mit der Form , rief ich mir in Erinnerung und musste nervös schlucken.
»Jane, aufstehen!«, bellte Anyan mit einer Stimme, die ich von einem, mit dem ich gerade, man könnte durchaus sagen, geschlafen hatte, nicht erwartet hätte.
»Mmmmmh«, murrte ich geistreich und spürte, dass ich plötzlich nicht nur ganz dringend einen Kaffee und eine kalte Dusche brauchte, sondern auch ziemlich erregt war und mich am liebsten selbst befriedigt hätte. Dabei war mir durchaus klar, dass das nicht ganz das angemessene Verhalten für jemanden war, der sich in einem fremden Bett befand.
Vielleicht könnte der Barghest dir ja dabei helfen , schlug meine unzähmbare Libido vor, als Anyan bereits meine Kleider von der Kommode, auf der ich sie gestern deponiert hatte, nahm und sie mir zuwarf.
»Trill hat den Kappa bis nach Rhode Island verfolgt, wo es ein weiteres Labor zu geben scheint. Also hat sie den örtlichen Ermittler informiert. In einer nahe gelegenen Hafenanlage haben sie tatsächlich ein weiteres Labor gefunden, und jetzt machen sie sich bereit für eine Razzia. Wir müssen uns beeilen!«, rief er und rannte bereits die Treppe hinunter.
Iris , dachte ich, und alle anderen Gedanken wurden von der Angst um meine Freundin verdrängt. Bitte lass uns diese Razzia nicht vermasseln.
Keine zwanzig Minuten später machten wir uns auf den Weg, und nach einer Stunde erreichten wir Orins und Morrigans Privatjet – einer der praktischen Vorzüge der Alfar – auf dem kleinen Flugplatz von Eastport. Wir wurden direkt nach Providence geflogen, wo wir von zwei Mitarbeitern des örtlichen Ermittlers in Empfang genommen wurden.
Während der halben Stunde Fahrt zu dem Ort wäre ich vor Anspannung beinahe umgekommen, weil ich mich die ganze Zeit fragte, wie es Iris wohl ergangen war. Glücklicherweise lenkte Anyan mich ab.
»Das wird eine Razzia, wie man sie aus dem Kino kennt. Ich will, dass du dabei bist.«
Ich sah den Barghest blinzelnd an, der neben mir auf dem Rücksitz saß.
»Bitte?«
»Ich möchte, dass du bei der Razzia dabei bist, Jane. Du brauchst sowieso mehr Offensivtraining, also können wir genauso gut gleich damit anfangen.«
Ich riss überrascht die Augen auf und runzelte die Stirn, in meinem Kopf überschlugen sich die Gedanken. Einerseits hatte ich ja darum gebeten. Ich wollte mich beteiligen, und der Barghest war bereit, mich teilhaben zu lassen. Gleichzeitig hatte ich »beteiligen« nicht zwangsläufig mit »kämpfen« gleichgesetzt. Ich hatte mir wohl ausgemalt, dass ich Nachforschungen anstellen und Verbindungen knüpfen würde, wie ich es schon mit Ryu zusammen im Verbund und dann später in Boston getan hatte.
Während ich nachdachte, wartete Anyan geduldig ab, bis ich mir über meine größten Bedenken klar geworden war.
»Es ist ja nicht so, dass ich Schiss habe … Okay, allein beim Gedanken daran, mache ich mir vor Angst in die Hosen. Aber mal ganz abgesehen davon, was, wenn ich es vermassele … und jemand stirbt?«
Anyan nickte zum Zeichen dafür, dass er mir zuhörte.
»Wenn auch nur die geringste Gefahr bestünde, dass du es vermasseln könntest, dann würde ich dich das nicht machen lassen. Soweit ich über die Situation informiert bin, sollte alles gut unter Kontrolle sein. Du kommst jetzt einfach
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