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Sturmtosen - Peeler, N: Sturmtosen - Tempest's Legacy (Jane True) Book 3

Sturmtosen - Peeler, N: Sturmtosen - Tempest's Legacy (Jane True) Book 3

Titel: Sturmtosen - Peeler, N: Sturmtosen - Tempest's Legacy (Jane True) Book 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Peeler
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stellte ich meine Rolle in dieser Sache wieder ernsthaft infrage.
    Was zur Hölle mache ich hier?
    »Es tut mir leid wegen letzter Nacht«, sagte Anyan mitten in meine Selbstzweifel hinein, sobald unsere Fahrer ausgestiegen waren.
    »Was?« Ich starrte ihn blinzelnd und völlig überrumpelt an.
    »Das mit letzter Nacht tut mir leid. Manchmal nehme ich im Schlaf meine andere Form an. Das wollte ich nicht, und es tut mir leid, wenn ich dir zu nahe getreten bin.«
    Mein Gesicht lief rot an. Es war mir beinahe gelungen zu vergessen, wie wir heute Morgen aufgewacht waren, und ich wollte ihm gerne sagen, dass er mir alles andere als zu nahe getreten war, dass in seinen Armen aufzuwachen wie ein wahrgewordener Traum für mich war. Aber stattdessen sagte ich: »Nein, schon okay. Kein Drama.«
    Seine Nasenspitze zuckte ein weiteres Mal, und er stieg aus dem Wagen.
    Kein Drama? , dachte ich und war enttäuscht darüber, dass er es für nötig gehalten hatte, sich bei mir zu entschuldigen. Ja, er muss ja auch gar kein Drama mehr daraus machen … schließlich bin ich diejenige, die diese nichtexistente Beziehung so aufbauscht.
    Seufzend stieg auch ich aus dem Auto und folgte Anyan dorthin, wo unsere beiden Fahrer bereits auf uns warteten, um uns der Einsatzleiterin vorzustellen.
    Die Chefermittlerin von Rhode Island – und die Einsatzleiterin dieser Razzia – war eine Baobhan Sith namens Isolde. Sie war eine gut aussehende Frau, groß und kräftig mit harten Gesichtszügen, der ihr eiserner Wille deutlich anzusehen war. Nachdem sie mich und Anyan, den sie offenbar gut kannte, flüchtig begrüßt hatte, informierte sie uns über die Strategie.
    »In dem Labor werden fünf Frauen festgehalten. Es ist ziemlich klein, und es gibt nur wenig Personal vor Ort. Der Kappa schien nicht gemerkt zu haben, dass er verfolgt wird, aber sie sind dennoch auf der Hut. Sie bereiten die Räumung des Labors vor, aber sie scheinen sich damit Zeit zu lassen. Es scheint keine Pläne zu geben, sich … der Patienten zu entledigen, also haben wir auf euch gewartet. Aber sollte es auch nur die geringsten Anzeichen für Gewalt geben, sind wir sofort bereit zuzuschlagen.«
    Ich fing gar nicht erst an, darüber nachzudenken, warum sie so genau wussten, was im Labor vorging, denn im Umgang mit den Übernatürlichen hatte ich schnell gelernt, dass es besser war, einem geschenkten Gaul nicht ins Maul zu schauen. Also ging ich einfach darüber hinweg und stellte die für mich wichtigste Frage.
    »Ist Iris da drin?«
    Isolde sah mich stirnrunzelnd an und fragte: »Bitte wer?«
    »Unsere Freundin, die entführt wurde. Iris Elbe … ist sie auch im Labor?«
    Die Frau zuckte mit den Schultern. »Ich glaube nicht, aber …« Sie musterte mich mit stählernem, prüfendem Blick.
    »Ist sie in Ordnung?«, erkundigte sich Isolde bei Anyan, ohne ihre Augen von mir abzuwenden. Ich sah hinüber zu Anyan, um ihrem intensiven Blick zu entgehen, nur um den Barghest mit diesem Lächeln zu sehen, das mich bei ihm immer wieder überraschte. Er wirkte immer so grüblerisch, aber wenn er so grinste, sah er richtig fröhlich aus.
    Und zum Anbeißen , erinnerte mich meine Libido wenig hilfreich.
    »Ja«, sagte Anyan. »Jane ist definitiv in Ordnung.«
    Ohne darüber nachzudenken, streckte ich ihm die Zunge heraus, bevor ich mich daran erinnerte, dass Isolde ja auch noch da war. Also zog ich das vorlaute Körperteil eilig zurück und drehte mich wieder zu ihr um. Sie sah Anyan mit hochgezogener Augenbraue und einem überraschtem Ausdruck an, den sie aber sofort aus ihrem Gesicht tilgte, als sie meinen Blick bemerkte.
    »Also gut«, sagte sie. »Dann hören wir uns mal den Bericht von unseren Geheimdienstleuten an. Folgt mir.«
    Isolde ging zu einem großen Lieferwagen hinter uns. Als sie ihn öffnete, wurde ein Innenleben sichtbar, das den Fahrzeugen von Spezialeinheiten aus Actionfilmen alle Ehre machte, mit Computerausstattung an den Wänden und Bürosesseln davor. Der mittlere Bereich war leer, abgesehen von einer kleinen Frau, die im Schneidersitz und mit geschlossenen Augen auf dem Boden saß.
    »Frida, eine kurze Frage.«
    Die Frau schlug ein Augenlid auf. »Klar. Aber mach es kurz.«
    »Kannst du die Zivilisten beschreiben?«
    »Klar. Sie sind alle weiblich und reinblütig. Zwei Selkies, eine ziemlich schwache Kelpie, ein Kappa und eine Havsrå. Ich kann übrigens noch immer nicht glauben, dass sich ein Wasserelementwesen so gegen seine eigene Art wendet. Ich möchte nicht

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