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Sturmtosen - Peeler, N: Sturmtosen - Tempest's Legacy (Jane True) Book 3

Sturmtosen - Peeler, N: Sturmtosen - Tempest's Legacy (Jane True) Book 3

Titel: Sturmtosen - Peeler, N: Sturmtosen - Tempest's Legacy (Jane True) Book 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Peeler
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und seine Stimme klang noch knurriger als sonst.
    »Sie ist gefeuert worden, Anyan. Wegen der missglückten Festnahme des Kappas.«
    »Aber er hätte doch sonst die Frau umgebracht«, warf ich ein. »Sie hat das Richtige getan.«
    Der Ifrit warf mir einen kurzen, abschätzigen Blick zu. »Die Alfar sehen das anders. Für die Alfar sind wir alle entbehrlich, und das Wissen des Kappa ist wichtiger als das Leben von uns allen …«
    Ezekiel verstummte, als sein Blick auf Ryu fiel. »Ich bin sicher, sie haben ihre Gründe«, fügte er widerwillig hinzu. »Aber Isolde ist eine gute Ermittlerin und eine verdammt tolle Frau. Sie hat es nicht verdient, einfach so suspendiert zu werden.«
    Ryus Gesicht wurde ausdruckslos wie immer, wenn er etwas im Schilde führte. »Du hast recht, Zeki. Isolde war eine gute Ermittlerin. Aber wir haben nun mal alle unsere Befehle …«
    »Befehle, dass ich nicht lache«, unterbrach ihn Anyan, der hinter mir stand.
    Ryu fuhr fuchsteufelswild herum, doch der allzeit besänftigende Caleb griff ein.
    »Denken wir lieber daran, warum wir hier sind, Leute. Da oben befinden sich ein paar Frauen, die wirklich nicht noch mehr Gewalt zu sehen bekommen sollten.«
    Ich hätte Caleb für seine allzeit praktische Vernunft knutschen können.
    Anyan und Ryu sahen sich noch einmal finster an und nickten Caleb dann zustimmend zu.
    Wir wurden nach oben gebracht, zu einem anderen, kleineren Raum, der wirkte wie ein zwangloses Behandlungszimmer mit ein paar Stühlen und einer Couch. Caleb, Julian und Daoud blieben draußen, aber ich durfte mit Anyan und Ryu eintreten.
    Die erste Frau, die hereinkam, war die Kappa. Sie war noch kleiner als der männliche Kappa, und sie hatte die gleiche faltig-grüne Schildkrötenhaut. Auch sie trug einen Panzer auf dem Rücken, und ich fragte mich, ob sie ihn an- und ausziehen konnte wie einen Mantel oder ob er festsaß. Ihre menschlichen Augen in dem Schildkrötengesicht spähten nervös im Zimmer umher. Sie war zwar körperlich geheilt worden, wirkte aber noch immer schrecklich geschwächt und sah erbärmlich aus. Ich konnte außerdem sehen, dass sie darunter litt, nicht im Meer zu sein. Aber noch wichtiger war, dass ihr ruheloser Blick deutlicher als bloße Worte von dem Grauen erzählte, das sie durchleiden hatte müssen.
    »Ula Kappa«, stellte sie sich leise vor, als sie Platz nahm.
    »Hallo, Ula«, sagte Ryu, und seine Stimme troff vor Wärme und Freundlichkeit. Doch die Kappa ignorierte ihn, zog sich in ihren Panzer zurück und vermied es, sowohl Ryu als auch Anyan direkt anzusehen. Stattdessen hielt sie ihren Blick auf mich gerichtet.
    Ich versuchte sie anzulächeln, aber es wollte mir nicht recht gelingen. Stattdessen sah ich ihr in die Augen und versuchte, ihren Schmerz zu würdigen, ohne zu unterstellen, dass ich ihn je wirklich begreifen könnte.
    Sie erwiderte meinen Blick, und es fühlte sich an wie Minuten, obwohl es bloß ein paar Sekunden gewesen sein konnten. Dann nickte sie, und als sie zu reden begann, klang ihre Stimme, die aus ihrem schnabelartigen Mund kam, so sanft und hauchig wie die eines kleinen Mädchens.
    »Du bist ein Meereswesen«, sagte sie.
    Ich nickte. »Meine Mutter ist … war … eine Selkie.«
    Mir fiel auf, dass ich das erste Mal in der Vergangenheit von meiner Mutter sprach, und erschauderte.
    »Ich möchte zurück ins Wasser«, sagte Ula. Es war keine Forderung, bloß eine Feststellung.
    »Ich weiß. Das wirst du auch. Bald.«
    »Ja. Jetzt da er tot ist. Ich wäre nie mehr sicher gewesen, wenn mein Cousin noch leben würde.«
    Ich vergaß, was ich über das Meeresvolk wusste, also nahm ich ihre Worte wörtlich und wäre vor Erstaunen beinahe erstickt.
    »Das war … das war dein Cousin?«, fragte ich entsetzt.
    Ihr Lächeln war zaghaft und bitter. »Wir, die wir für die See leben, sind alle Cousins und Cousinen.«
    Natürlich , fiel mir wieder ein, als ich an den Meereskodex dachte … und wurde wieder daran erinnert, wie wenig dieser verdammte Kappa sich darum gekümmert hatte. »Aber er …«
    »Ja«, war alles, was sie sagte, und in ihrer sanften Stimme schwang die Enttäuschung über den begangenen Verrat mit. »Er hat uns gefangen, was nicht unserer Art entspricht. Aber er war unrecht – er war innerlich verdorben. Und sehr mächtig.«
    Ich erinnerte mich noch lebhaft daran, wie der Kappa mein Meer gegen mich aufgewiegelt hatte, und nickte.
    »Er ist jetzt nicht mehr da«, sagte Anyan sanft.
    Ula zog sich noch tiefer in ihren

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