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Sturmtosen - Peeler, N: Sturmtosen - Tempest's Legacy (Jane True) Book 3

Sturmtosen - Peeler, N: Sturmtosen - Tempest's Legacy (Jane True) Book 3

Titel: Sturmtosen - Peeler, N: Sturmtosen - Tempest's Legacy (Jane True) Book 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Peeler
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an mein Ohr: »… er sah aus wie eine halbe Echse. Seine Nase war ziemlich flach wie die einer Schlange, und er hatte fast überall Schuppen. Aber sein Gesicht war aus menschlicher Haut, und er hatte die Augen eines Menschen. Und seine Hände sahen menschlich aus … abgesehen von den Krallen …«
    »Hatte der Heiler Krallen, Ula? Menschenhände, aber mit Krallen?«
    »Ja«, keuchte sie. »Woher weißt du das?«
    »Ich habe schon einmal jemanden getroffen, der mir von ihm erzählt hat«, sagte ich und hörte, wie Anyan und Ryu unruhig auf ihren Stühlen herumrutschten. »Es klang so, als sei er ein richtig übler Kerl.«
    »Er nannte sich zwar Heiler, aber was er gemacht hat … Er hat uns praktisch bei lebendigem Leibe zerfetzt …« Zum ersten Mal, seit wir uns unterhielten, füllten Ulas Augen sich mit Tränen. Ich befreite meine Hand aus ihrer Umklammerung, während ich mit der anderen weiter ihre drückte, um sie wissen zu lassen, dass ich sie nicht im Stich ließ, dann reichte ich ihr ein Taschentuch aus meiner Kapuzenjackentasche. Ich warf Anyan einen schnellen Blick zu, und er nickte. Ula hatte für den Moment getan, was sie konnte. Aber da war noch eine letzte Frage …
    »Ula? Liebes? Ich habe verstanden, wie sie dich einfangen konnten, aber wie … wie konnten sie euch festhalten? Warum habt ihr nicht eure Magie gegen sie eingesetzt?«
    »Sie gaben uns Spritzen. Zwei am Tag unserer Entführung und dann jeden Morgen eine. Irgendetwas darin sorgte dafür, dass wir keinen Zugang zu unseren Elementen mehr hatten.« Ula ließ meine Hände los und klammerte sich stattdessen an das Kissen, auf dem sie saß. Ich hörte den Stoff reißen, als sie sich noch mehr verkrampfte. »Und ich kann sie noch immer nicht spüren. Ich fühle … nichts. Was, wenn ich meine Magie nie wieder nutzen kann?« Ihre Augen blickten mich flehend an, und ich konnte ihre zunehmende Panik so deutlich spüren, dass mein Kämpf-oder-Flieh-Reflex geweckt wurde.
    »Was, wenn ich für immer zerstört bin?«, fragte sie schließlich, und ihr kleines, grünes Gesicht verzog sich gequält.
    »Wir finden heraus, was sie mit euch gemacht haben«, fauchte ich plötzlich voller Wut. »Wir werden herausfinden, was das war, und dann bringen wir euch wieder in Ordnung. Du bist nicht zerstört, Ula. Auf keinen Fall.«
    Sie schluchzte einmal heftig auf, und ich umarmte sie. Sie weinte in meinen Armen, und ich sagte ihr wieder und wieder, dass wir herausfinden würden, was man mit ihr gemacht hatte.
    Und insgeheim betete ich zu jedem Gott, von dem ich jemals gehört hatte, dem von Hiob eingeschlossen, dass ich der gebrochenen, kleinen Kappa die Wahrheit sagte.

G ibt es hier auch etwas Stärkeres als Whisky?«, fragte ich benommen aus der Ecke der Sitznische in der Hotelbar.
    »Nein. Außer sie brennen es schwarz«, erwiderte Anyan trocken.
    »Dann nehme ich auch einen Whisky. Aber einen Doppelten. Das heißt nur für den Fall, dass sie dir nicht gleich die ganze Flasche verkaufen wollen.«
    Der Barghest grinste mich an, bevor er unsere Drinks besorgen ging und mich mit Caleb, Daoud, Ryu und Julian zurückließ.
    Wir hatten uns in einer der geräumigen, bequemen Nischen in der Bar unseres Nobelhotels breitgemacht, dabei sahen wir alle eher so aus, als kämen wir gerade von einer Beerdigung.
    Jede der entführten Frauen hatte eine ähnlich grauenvolle Geschichte zu berichten gewusst, und den richtigen Heilern, die sie nun behandelten, war es noch gelungen, einige Erinnerungslücken zu füllen, die sie vorher nicht offenlegen hatten können. Neben Vergewaltigungen und Schlägen waren alle Frauen bizarren medizinischen Experimenten in übelster Mengele-Manier unterzogen worden. Die Eierstöcke einer Frau waren durch menschliche ersetzt worden; einer war die Gebärmutter herausgenommen worden, und stattdessen hatte man ihr eine seltsame, ballonartige Vorrichtung eingesetzt, und noch einer anderen war ein menschlicher Fötus eingepflanzt worden. Wir belasteten uns erst gar nicht mit Mutmaßungen darüber, was wohl mit der schwangeren Menschenfrau geschehen war. Zu dem Zeitpunkt ihrer Befreiung hatten sich die »Operationswunden« der meisten Frauen bereits so entzündet gehabt, dass sie praktisch vollständig ausgehöhlt werden mussten, und so verloren sie auch noch alle weiblichen Fortpflanzungsorgane, die die »Heiler« im Labor noch nicht zerstört hatten.
    Und ich war es, die mit allen Opfern reden musste, denn sie machten verständlicherweise vollkommen

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