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Sturmtosen - Peeler, N: Sturmtosen - Tempest's Legacy (Jane True) Book 3

Sturmtosen - Peeler, N: Sturmtosen - Tempest's Legacy (Jane True) Book 3

Titel: Sturmtosen - Peeler, N: Sturmtosen - Tempest's Legacy (Jane True) Book 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Peeler
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Panzer zurück, und ihr Blick zuckte zu dem Barghest hinüber.
    »Ula«, sagte ich, als mir langsam einiges klar wurde. Mit mir hatte sie kein Problem, denn ich war eine Frau wie sie. Doch ihre Wärter im Gefängnis waren alles Männer gewesen, und langsam begriff ich, von welcher Art einige der »Experimente«, die zweifellos an ihr durchgeführt worden waren, wohl gewesen sein mussten.
    »Ula, wir müssen alles wissen, was du uns über die Leute sagen kannst, die dich gefangen hielten, was sie getan haben und wer vielleicht noch in dem Labor ein und aus ging. Wir müssen all das wissen, damit wir die Leute dingfest machen können, die dafür verantwortlich sind, und dafür sorgen können, dass sich so etwas nicht wiederholt. Okay?«
    Die Kappa nickte, obwohl ihr Gesicht ihre Qualen verriet.
    »Du kannst uns alles erzählen. Bitte …«
    Sie nickte wieder, rückte sich in ihrem Panzer zurecht und faltete ihre kleinen, grünen Hände im Schoß.
    »Ich wurde vor ungefähr einem Monat entführt. Ich dachte erst, der männliche Kappa wolle sich bloß mit mir paaren und dass mich der Meereskodex ja beschützt. Also war der Kampf kein richtiger Kampf.«
    Die dünne Stimme der Kappa klang mühsam beherrscht, aber ich wusste, wie sehr es sie schmerzte, ihre Schwäche zugeben zu müssen. Sie hüstelte, und ich stand auf, um ihr ein Glas Wasser von einem Beistelltischchen in der Ecke zu holen. Als ich mit dem Glas zurückkam, setzte ich mich auf das Sofa neben sie statt auf den Stuhl, auf dem ich vorher gesessen hatte. Sie nahm das Wasser, trank, und wandte sich dann an mich, als sei sonst niemand im Raum.
    »Ich war am längsten von allen im Labor. Die anderen Frauen waren höchstens ein oder zwei Wochen dort. Die Havsrå ist sogar gerade erst entführt worden. Es waren zwar schon vor mir einige dort, und es gab auch noch andere, die nach mir gebracht wurden. Aber … sie haben nicht überlebt.« Sie rang nach Atem, und ich legte ihr tröstend die Hand auf das schrumpelige, grüne Knie.
    »Ich habe bloß deshalb überlebt, weil man mich für weniger … interessant hielt als andere Frauen.« Ihre kleine Hand mit den grauen Fingernägeln tastete nach meiner, und ich ergriff sie.
    »Ich weiß nichts von den menschlichen Wissenschaften«, sagte sie, »aber was sie dort getan haben, war irgendwie nichts . Es war nicht … konnte nicht …«
    »Es ergab keinen Sinn?«, schlug ich vor und versuchte mich zusammenzureißen, obwohl ich dieses kleine Wesen am liebsten in den Arm genommen und ihr ein bisschen von ihrem Schmerz abgenommen hätte. Nicht dass ich das gekonnt hätte. Nicht dass das irgendwer gekonnt hätte.
    »Nein«, flüsterte sie erbittert. »Es ergab keinen Sinn . Manche Dinge wurden vielleicht gemacht, damit es so aussah, als hätten die Versuche einen Zweck, und einige der Männer glaubten wohl auch, dass sie einem höheren Zweck dienten. Aber die meisten genossen es bloß, uns zu quälen. Nein, sie genossen es alle , uns zu quälen, nur manchen gelang es besser, so zu tun, als sei es nicht so. Sie nannten sich ›Doktoren‹, wie es bei den Menschen üblich ist, und wir mussten sie auch so ansprechen.«
    Ihre Hand fühlte sich heiß und feucht an, und sie zerquetschte mir fast die Finger. Aber ich hätte mich nicht einmal unter Todesqualen darüber beklagt.
    »Du hast ja gesehen, was aus deinen Peinigern aus dem Labor wurde, Ula. Sie können niemanden mehr quälen. Aber wir müssen wissen, ob es noch andere gibt.«
    »Ja. Einer der sogenannten Doktoren, der bei meiner Ankunft dort war, rastete irgendwann aus und brachte sich um. Erst tötete er eine der Gefangenen, und dann sprengte er sich mit einer Magiekugel selbst den Kopf weg, als die anderen Wachen in die Zelle kamen.«
    Ich schluckte. All die Dinge, die diese arme Frau hatte erleben müssen …
    »Aber in erster Linie waren es die zwei Doktoren, die ihr getötet habt, der Kappa und … der Heiler.« Die letzten Worte sagte Ula mit so leiser Stimme, dass sie kaum zu verstehen war.
    »Ein Heiler? Im Gegensatz zu den Doktoren?«
    »Nein, der Heiler. So wurde er genannt.«
    Als ich Ulas Worten lauschte, fing es in meiner Erinnerung wie verrückt an zu rattern, und ein Déjà-vu trippelte mir mit kleinen Schritten auf dem Rücken herum.
    »Wie hat der Heiler ausgesehen, Ula?«
    »Er war ein Kobold-Halbling. Groß und mit grünen Schuppen wie ein Kobold, aber mit den Händen und dem Gesicht eines Menschen.«
    Als säße er neben mir im Raum, drang Conleths Stimme

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