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Sturmtosen - Peeler, N: Sturmtosen - Tempest's Legacy (Jane True) Book 3

Sturmtosen - Peeler, N: Sturmtosen - Tempest's Legacy (Jane True) Book 3

Titel: Sturmtosen - Peeler, N: Sturmtosen - Tempest's Legacy (Jane True) Book 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Peeler
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Schoß.
    Mist , dachte ich, denn ich ahnte, aus welchem Grund der Wichtel auch immer hier war, es würde meinen Früh-ins-Bett-Fantasien ein jähes Ende setzen.
    Die kleine Kreatur auf meinem Schoß winkte mir zu und breitete dann die Arme aus. Ich musste lächeln und umarmte den kleinen Kerl vorsichtig. Terk war so winzig, dass ich den armen kleinen Wichtel praktisch mit meinem Busen zu ersticken drohte. Anyan hüstelte.
    »Äh, Jane, ich würde wirklich nicht …«
    Bevor er zu Ende sprechen konnte, löste sich Terk ein wenig von mir und warf ihm einen verärgerten Seitenblick aus seinen drei rechten Äuglein zu. Dann gestikulierte er und apparierte mit einem lauten Puffen einen Brief auf die Tischplatte vor uns.
    Terk warf mir noch ein strahlendes Lächeln zu, zwitscherte etwas in Anyans Richtung, das sich ziemlich verstimmt anhörte und verpuffte sich dann. Daraufhin saßen wir alle reglos da und starrten den Brief an, als sei er eine Bombe.
    Schließlich griff Anyan leise seufzend danach und öffnete ihn. Ein paar Sekunden später fasste er uns den Inhalt zusammen.
    »Er ist von Cap. Vor ein paar Tagen haben sie ein weiteres Labor entdeckt, in Wisconsin, aber noch auf Grenzlandgebiet. Terk hat sofort alle zu einer Blitzrazzia zusammengetrommelt, und sie konnten einen der Ärzte fassen. Das restliche Laborpersonal wurde bei der Razzia getötet oder hat sich vorher selbst umgebracht. Diesmal sind die befreiten Opfer alle Halblinge, weshalb sie nicht mit uns sprechen wollen. Aber wir können den Arzt haben, nachdem sie sein Verhör beendet haben. Cap und die Mädels werden noch heute Nacht mit ihm zu uns aufbrechen; wir treffen sie auf halbem Weg, und sie übergeben ihn uns. Karten und alles, was wir sonst noch brauchen, sind vorhanden. Die schlechte Nachricht ist, wir müssen in einer Stunde los.«
    »Scheiße«, stöhnte Daoud und fuhr sich mit der Hand übers Gesicht.
    Wir nickten alle zustimmend, und Anyan drehte den Verschluss wieder auf die Whiskyflasche. Erschöpft standen wir auf und gingen auf unsere Zimmer um zu packen. Ich war so müde, dass ich für die Verarbeitung eines jeden Gedankens, der über die Tatsache, dass ich völlig erledigt war, hinausging, ein paar Sekunden länger brauchte. Aber dann wurde mir klar, was wir da gerade erfahren hatten: Endlich bekamen wir einen der vermeintlichen Doktoren in die Finger. Endlich würden wir ein paar Antworten bekommen; vielleicht sogar ein paar Hinweise darauf, wer wirklich hinter diesen Labors steckte.
    Meine Magie umgab mich knisternd. Beim Gedanken, dass wir bald Antworten bekommen könnten, wallten die Meereskräfte wieder in mir auf. Endlich würden wir eines der Monster, die für all das Leid verantwortlich waren, von dem wir heute erfahren hatten, in die Finger bekommen.
    Einen Moment lang ließ ich mich zu Fantasien hinreißen, wie wir die Zunge des fraglichen Doktors lösen könnten, falls er sich weigern würde zu reden. Dann erschauderte ich und spürte, wie meine Wut verflog, als ich das schöne, sanfte Gesicht der Havsrå wieder vor mir sah.
    Stärke ist nicht gleich Gewalt , wurde mir plötzlich klar. Aber dann musste ich daran denken, wie gut es sich anfühlen würde, dem verdammten Heilermonster in die Eier zu treten. Mit einem Paar von Iris’ megaspitzen Designerschuhen.
    Stärke muss nicht immer gleich Gewalt sein , berichtigte ich mich. Aber manchmal kann ein bisschen Gewalt sicher nicht schaden.
    »Jane, Anyan … Wie schön, euch beide zu sehen«, sagte Capitola, als sie uns nacheinander umarmte. Die großgewachsene Frau trug ein einfaches Outfit aus Jeans und Stiefeln, einem weißen T-Shirt und einer Lederjacke, aber das ließ sie nur noch mehr aussehen, als sei sie gerade dem Cover eines Abenteuerromans entsprungen. Doch als sie näherkam, fielen mir die dunklen Schatten unter ihren müden Augen auf.
    Wir waren in Pittsburgh, auf halbem Weg zwischen unseren beiden Standorten, und seit Capitolas Brief waren etwa zehn Stunden vergangen. Ich hatte etwa vier Stunden geschlafen, während Anyan fuhr, dann tauschten wir, und er machte es sich auf dem Rücksitz bequem, während ich den Rest der Strecke fuhr. Er schnarchte vor sich hin – und bellte zu meiner Verwunderung von Zeit zu Zeit im Schlaf –, während ich über den Fall nachdachte und darüber, was ich mit diesem »Doktor« anstellen würde, wenn ich ihn in die Finger bekäme.
    »Es tut mir leid, dass ihr den ganzen weiten Weg herkommen musstet«, entschuldigte sie sich. Ich sah,

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