Sturmwarnung
Perioden Ende Januar oder Anfang Februar sind in der Arktis nichts
Ungewöhnliches. Davon bekommen wir in den gemäßigten Zonen allerdings
normalerweise nichts zu spüren, da hier die Temperaturen noch nicht so hoch
steigen, dass man ohne Winterkleidung ins Freie gehen kann.
Vor dem
Supersturm wird das aber der Fall sein.
In der Regel
verbrauchen Stürme solch enorme Mengen an Energie, dass sie nicht lange dauern.
Hurrikane legen sich sehr schnell wieder, sobald sie über das Festland ziehen
und keine Zufuhr an Wasserdampf mehr erhalten, der aus tropischen Meeren
aufsteigt.
Blizzards
entstehen, wenn nordwärts strömende warme Luft und kalte Luftmassen aus der
Arktis zusammenprallen. Der Regen verwandelt sich dabei in Schnee oder Graupel
und kann von heftigen Winden begleitet werden. Böen mit einer Geschwindigkeit
von mehr als 160 Stundenkilometern sind aber eher die Ausnahme. Hierbei wird
zwangsläufig weniger Energie frei, weil die kalte und die warme Luft sich
gegenseitig ausgleichen.
Darüber
hinaus ist ein Blizzard in der Regel kurzlebiger als ein Hurrikan, der tage-,
womöglich sogar wochenlang anhalten kann, solange er über Wasser bleibt und die
Meeresbedingungen ihn nähren.
Die
Schneedecke, die ein Blizzard zurücklässt, kann zwar bisweilen sehr dicht sein,
zieht sich aber fast immer bis Ende Mai aus den Randgebieten der Arktis zurück.
Mit dem Verschwinden dieser Schneemassen fällt nicht nur ihre kühlende Wirkung
weg, sondern die Wärme aus dem All wird auch nicht mehr reflektiert, sodass
sich die Atmosphäre im Sommer wieder aufheizen kann und die Klimaverhältnisse
beim Alten bleiben.
Dennoch lässt
sich nicht leugnen, dass langfristig sehr wohl Klimaveränderungen stattfinden.
Das Eis kehrt hartnäckig zurück, nur wissen wir nicht genau, warum. Doch eines
steht fest: Zufall ist das nicht! Und wir wissen, dass das Ende dieser langen,
kontinuierlichen Entwicklung durch ein plötzliches Ereignis herbeigeführt wird.
In der
Wissenschaftsgemeinde ist immer wieder über den Zusammenhang zwischen Eiszeiten
und der Stärke der Sonneneinwirkung auf die nördliche Hemisphäre im Winter
spekuliert worden. Wie viel Sonnenlicht einfällt, variiert von Jahr zu Jahr,
weil die Erde bei ihrer Drehung um die Sonne keinen absolut regelmäßigen Kreis
beschreibt und wegen der geringfügigen Verschiebung ihrer Achse nicht ganz
senkrecht zur Sonne steht, sodass sie leicht »eiert«. Das hat zu der Annahme
geführt, Eiszeiten würden nur auftreten, wenn die Erde während des nördlichen
Winters die maximale Entfernung zur Sonne einnimmt. Dagegen spricht jedoch,
dass Eiszeiten dann seit jeher regelmäßig wiederkehrende Bestandteile des
Lebens auf der Erde hätten sein müssen, und das trifft nicht zu. Langfristige
Vereisungen sind nach dem Zeitbegriff der Geologie äußerst selten.
Momentan
kommt die Erde der Sonne während des nördlichen Winters relativ nahe, was mehr
Wärme und eine Abmilderung einer durch plötzlichen Klimawandel eintretenden
Vereisung bedeuten würde. Insofern sollte man meinen, dass die Rückkehr der
Gletscher unsere geringste Sorge sein dürfte.
Aber kann
wirklich Entwarnung gegeben werden? Um einen gewaltigen Sturm zu erzeugen, der
ein riesiges Gebiet mit Eis zudecken würde, bedarf es atmosphärischer
Feuchtigkeit, die nicht vorhanden ist – zumindest im Augenblick nicht. Damit
sich ein solcher Sturm von selbst erhalten könnte, müssten außerdem ungeheure
Mengen von Wasserdampf in die Atmosphäre über dem Norden gepumpt werden. Und
schließlich wäre ein Luftreservoir in der Stratosphäre vonnöten, das viel, viel
kälter sein müsste als normalerweise.
Gibt es einen
Mechanismus, der ein solches Szenario in der Zukunft auslösen könnte oder dies
in der Vergangenheit getan hat?
Wie wir
zeigen werden, stehen wir unmittelbar vor einer Konstellation, in der genügend
Energie frei wird, um dieses verheerende Unwetter zu erzeugen. Tritt sie
tatsächlich ein, ist der zweite Supersturm der letzten zehntausend Jahre nicht
auszuschließen.
Lassen Sie
uns als Nichtwissenschaftier, aber informierte Laien spekulieren, ob die
Bedingungen für eine solche Wetterkatastrophe tatsächlich zusammentreffen
können.
Damit ein solcher Sturm Kraft
bekommt, benötigen wir vor allem Unmengen von Wasserdampf, der in die
Atmosphäre entweicht. Dazu brauchen wir etwas, das diesen Wasserdampf mit
warmer Energie versorgt, und zugleich die Stoßkraft von sehr viel kalter Luft,
die zur Entladung dieser
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