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Sturmwarnung

Sturmwarnung

Titel: Sturmwarnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Art Bell , Whitley Strieber
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diesem Sternbild und stellt auf einer seiner Ebenen
die Ablösung der alten Göttin durch einen neuen männlichen Gott dar.
    Dieser Prozess begann viel
früher mit einer Serie von Invasionen, als Stämme aus dem Norden mit ausschließlich
männlichen Göttern nach Süden ins Mittelmeergebiet und ins Indus-Tal
vordrangen. Damit fand die Ära der Interimskönige ein Ende, die eine kurze Zeit
regieren durften, ehe sie von Priesterinnen in Kulthandlungen geopfert wurden.
Den Übergang bezeichnete Joseph Campbell in seinem Buch Mythologie des
Westens als gesellschaftliches Trauma: Der Widder trampelte den alten Stier
buchstäblich zu Tode. Gottheiten aus dem Zeitalter des Stiers, wie etwa Kali,
die als segensreich gegolten hatte, oder Medusa, der man ursprünglich eine
liebevolle Natur zugeschrieben hatte, verwandelten sich nun in wahre Monster.
    Gleichzeitig
erreichte der gesellschaftliche Aufbau dieser Zivilisation immer höhere Stufen.
Zu Beginn der Ära des Widders entstanden in Sumer, Ägypten und dem Indus-Tal
die ersten großen Städte der geschichtlichen Zeit. An ihrem Ende besiedelten
die Juden das Land Kanaan und gründeten Israel. Mit ihnen fand die Vorstellung
von einem einzigen Gott ihren Platz in der Kultur. Die Juden führten die
Verehrung des bislang kompliziertesten Gottes ein: ein nicht greifbares,
zeitloses und doch zutiefst personalisiertes Wesen, das sie Jahve nannten.
    Aus dieser
Anbetung heraus entstand eine völlig neue Gesellschaftsordnung. Moses gab den
Juden einen Kodex mit zehn Geboten, mit dem die natürliche Moral durch ein
schriftlich fixiertes Gesetz abgelöst wurde. Der Rahmen für die Zukunft wurde
so im Zeitalter des Widders bestimmt.
    Das
Auftauchen des jüdischen Gottes sollte den symbolischen Kernpunkt des nächsten
Zeitalters festlegen, dem der Fische, an dessen Ende wir uns heute befinden.
    Die Fische
fanden ihre Verkörperung in Jesus Christus. Dieser trat in der Zeit des
Übergangs auf, als sich der Widder seinem Ende näherte. Der Zusammenhang
zwischen Christus und dem Zeichen Fische zeigt sich schon in seiner neuen
Symbolik: Er bezeichnete sich selbst als Fischer von Menschen. Seine Apostel
wurden aus einem Kreis von Fischern ausgewählt, und die frühen Christen
bestimmten das Zeichen der Fische zu ihrem Symbol. Christliche Fundamentalisten
haben diese Praxis wieder belebt, allerdings ohne die Zusammenhänge mit der
Astrologie zu kennen.
    Im
Christentum haben sich die humanistischen Grundzüge des griechischen Denkens
mit der moralischen Strenge des Judaismus zu einer neuen religiösen Form
verbunden, die wie noch keine vor ihr ethisches Bewusstsein und Mitgefühl
fordert.
    Vom Sphinx
bis hin zu Christus zieht sich eine lange Serie von wichtigen kulturellen
Phänomenen und Symbolen, die jeweils mit den Sternzeichen in Verbindung
gebracht wurden, unter denen sie entstanden – es sei denn, wir interpretieren
zu viel in die Vergangenheit hinein, was nie ganz ausgeschlossen werden kann.
Diese Spekulationen empfinden wir, die Autoren, jedenfalls als faszinierend und
möglicherweise nützlich, weisen aber darauf hin, dass eine objektive
Bestätigung durch die Anthropologie und andere Kulturwissenschaften noch zu
leisten ist. Dennoch erscheinen uns diese Mutmaßungen als sehr begründet.
    Jedes
Tierkreiszeichen hat seinem Zeitalter eine fundamentale, ja, sinnstiftende
Bedeutung verliehen. Begreift man sie im Zusammenhang der einfachsten und
traditionellsten Interpretationen ihres Wesens, offenbart sich eine
Grundstruktur in den menschlichen Zivilisationen, die im wahrsten Sinne des
Wortes tiefer geht als das, was uns der Rahmen der geschichtlichen Zeit
vorgibt.
    Was verrät
uns der Zodiac also heute, da wir im Begriff sind, das Zeitalter der Fische zu
verlassen und in das des Wassermanns einzutreten?
    Die
christliche Zivilisation ist ein Fisch, der immer glücklich im Wasser des
Glaubens geschwommen ist. Bisher. Aber jetzt zeichnen sich gewaltige
Veränderungen ab. Einmal mehr stellen neue Glaubensinhalte die alten in Frage.
Das achtzehnte Jahrhundert erlebte bereits den Übergang zur nächsten Epoche,
als der Rationalismus begann, die Religionen herauszufordern. Im neunzehnten
Jahrhundert setzte der Rückzug des Christentums ein, als immer mehr Menschen
anfingen, die Welt um sich herum aus der Perspektive der Wissenschaft zu
betrachten.
    Und heute
erleben wir immer größere Störungen in der Natur, und je verzweifelter unsere
Lage wird, desto zweifelhafter wird, ob das Gebet das

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