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Sturmwarnung

Sturmwarnung

Titel: Sturmwarnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Art Bell , Whitley Strieber
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handwerklichen
Fertigkeiten erlernt, vom Funkenschlagen mit Flintsteinen bis hin zum Nähen von
Fellen, der Herstellung von Benzin oder der Isolierung mit Baustoffen. Wir sind
Gelehrte, Architekten und Ingenieure geworden und haben komplexe Gesellschaften
aufgebaut. Das alles haben wir als Reaktion auf die verschiedensten Formen des
Drucks durch unsere Umwelt getan.
    Im Augenblick liegt unser
Problem darin, dass wir zu erfolgreich sind. Das führt dazu, dass unser Erfolg
nun ebenfalls ein Bedrohungsfaktor geworden ist. Unsere Intelligenz hat es uns
ermöglicht, uns bis über das natürliche Gleichgewicht hinaus zu vermehren, und
ein Ungleichgewicht bleibt in der Natur nicht lange bestehen. Sofern das
gegenwärtige Bevölkerungswachstum unverändert anhält, wird unser Planet in der
Mitte dieses Jahrhunderts doppelt so vielen Menschen Nahrung, Kleidung und
Schutz bieten müssen wie heute.
    Auch wenn
gesellschaftliche Einflüsse die Vermehrung leicht bremsen, haben sich die
Menschen bereits jetzt in derart gigantischem Ausmaß verbreitet, dass selbst
ein Wachstum von nur einem Prozent unweigerlich zu einer Katastrophe führt.
Schlimmer noch, je wohlhabender wir werden, desto mehr verbraucht der Einzelne.
Wir werden also nicht nur mehr, sondern nehmen uns auch mehr von der Erde. Und
während unsere Zahl zunimmt, gehen wir weit über die Zerstörung anderer Arten
durch maßloses Jagen hinaus: Wir vernichten sie, weil wir immer mehr Raum für
uns in Anspruch nehmen.
    Die neuen
Zentren der Menschen wirken sich ähnlich aus wie die Lavaströme in der Zeit der
Saurier – sie decken fruchtbare Erde mit einer harten, steinigen Schicht zu.
Und wie die in der Vorzeit weltweit lodernden Brände nach dem Einschlag des
Kometen, der das Ende der Saurier bedeutete, jagen heute wir riesige Mengen an
Abgasen in die Atmosphäre.
    Daraus ergibt sich
logischerweise die Frage: Was können wir tun, um eine Naturkatastrophe noch zu
verhindern? So wie nichts mehr die Auswirkungen des Kometeneinschlags auf die
Saurier aufhalten konnte, haben wir es nicht in der Hand, die Folgen unseres
Tuns für unsere Mit-Kreaturen und uns selbst gänzlich rückgängig zu machen.
Doch wir können Strategien entwickeln, die das Desaster lange genug
hinauszögern, um es uns zu ermöglichen, effektive Maßnahmen zu ergreifen, die
die – noch – über unsere Welt herrschenden natürlichen Prozesse überlagern.
    Trotz alledem
bleiben wir freilich zusammen mit sämtlichen übrigen Lebewesen dem gewaltigen
Zyklus unterworfen, der diesen Planeten beherrscht. Menschliches Tun allein hat
den sich anbahnenden Klimawandel nicht herbeigeführt. Die gleiche Form der
Veränderung hat sich bisher am Ende jeder Erwärmungsperiode ereignet, seit mit
dem Entstehen der zentralamerikanischen Landbrücke die Meeresströmungen
umgeleitet wurden und der Zyklus von Überhitzung und Unterkühlung entstand, in
dem wir heute gefangen sind.
    Aber wie ist
es möglich, dass die Erde sich in nur drei Millionen Jahren so radikal
verändern konnte – von blühender Artenvielfalt und stabiler Umwelt zu der jetzt
herrschenden aberwitzigen Situation, in der ein tödlicher natürlicher Zyklus
Milliarden von Lebensformen einschließlich der intelligentesten seiner
Geschöpfe in eisigem Griff hält?
    Um das zu
klären, müssen wir noch etwas tiefer in die jüngsten Klimaveränderungen
eintauchen, in die plötzliche Rückkehr der Kälte, die sich als roter Faden
durch dieses Buch zieht, die Katastrophe, die sich vor ungefähr 8000 Jahren
ereignete. Wenn es so etwas wie Superstürme gibt, dann könnte damals sehr wohl
einer zugeschlagen haben. Er war vielleicht nicht mächtig genug, um das Eis
zurückzubringen, aber beim nächsten Mal kommen wir womöglich nicht mehr so
leicht davon.

 
    18
    Kommt er?
     
     
     
    Plötzlicher Klimawandel ist
eine wissenschaftlich erwiesene Tatsache. Der Supersturm dagegen ist etwas ganz
anderes. Bisher war niemand in der Lage zu erforschen, was in einer Periode
plötzlicher Veränderungen abläuft, denn wir können nur die Auswirkungen beobachten,
aber nicht das Ereignis selbst.
    Wie wir
jedoch in Kapitel 7 gesehen haben, erzählen uns die Fossilien eine Geschichte
von plötzlichen verheerenden Umwälzungen und ebenso rätselhaftem wie
schrecklichem Massensterben.
    Wenn wir die
jüngste geologische Vergangenheit betrachten, stellen wir fest, dass wir es mit
drei verschiedenen, doch gewiss miteinander in Verbindung stehenden
Klimaereignissen zu tun haben. Das

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