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Sturz der Marionetten: SF-Thriller

Titel: Sturz der Marionetten: SF-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam-Troy Castro
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schuldig.«
    Es war Zeit zur Umkehr, Zeit für eine Ehrenerklärung, Zeit zu behaupten, es läge nur an dem Stress dieser langen Nacht, aber ich war in Fahrt und nicht aufzuhalten. »Nennen Sie es Gewohnheit, Sir. Ich schlage mich mein Leben lang mit derart idiotischen Beschuldigungen herum und habe gelernt, die Zwischenschritte zu übergehen.«
    »Das bringt uns andere auf die Frage, ob Sie mehr wissen, als Sie preisgeben.«
    »Ich weiß bändeweise mehr, als ich preisgebe, Sir. Es ist mein Job, mehr zu wissen, als ich preisgebe. Aber was ich nicht preisgebe, hätte uns nicht geholfen, dem zu entgehen, was letzte Nacht passiert ist. Sie werden einfach beherzigen müssen, dass diese Kreatur ...«, ich deutete auf den schäumenden Rhaig, »... falsch liegt. Und glauben Sie mir, wenn ich Ihnen versichere, dass ich nicht mit diesem Albtraum gerechnet habe und mein Leben gegeben hätte, hätte ich ihn dadurch beenden können.«
    Dieses Mal klang kein Gemurmel auf. Verrr'kath trommelte mit den Fingerspitzen auf seiner Brust, und die Lider seiner großen, schwarzen Augen sanken auf Halbmast. Rhaig bedachte mich mit dem Blick eines intelligenten Wesens, das mich zu gern ermordet und in einem Tchi-Museum präsentiert hätte, wäre er damit durchgekommen.
    Dann meldete sich die Holopräsenz, die ich beobachtete, die, die durch das schwebende Wort Croyd vertreten wurde, zu Wort: »Was, denken Sie, sollen wir tun, Counselor?«
    »Hinsichtlich der Vlhani?«
    Der nicht sichtbare Croyd seufzte, als empfände er unendliche Verzweiflung, wenngleich ich meinem kurzen Besuch bei ihm entnahm, dass er auch eine unendliche Rachgier hegte. »Nein, Counselor. Wir werden noch darüber sprechen, was wir wegen der Vlhani tun sollen. Hier geht es darum, was wir mit Ihnen machen ...«

KAPITEL SECHS
THATHARSI
 
    Ein schneller Blick zu Oscin offenbarte kein großes Erstaunen auf seiner Seite; er war müde, das Gesicht gerötet, aber eher resigniert als verwundert. Es war meine eigene Schuld, dass ich in diesen letzten paar Minuten nicht besser auf ihn geachtet hatte. Die Porrinyards bewahrten in solchen Angelegenheiten einen kühleren Kopf, und er hatte mir gewiss auf ein Dutzend verschiedene Arten signalisiert, wie ich am besten mit etwas umgehen konnte, das, wie ich erst jetzt erkannte, tatsächlich ein Femegericht war.
    Als ich mich wieder zu Verrr'kath umdrehte - den ich zu schnell als möglichen Verbündeten eingestuft hatte, wenn auch nur im Zuge eines Ausschlussverfahrens in einem Raum, in dem sich auch der Erste Referent Rhaig aufhielt -, neigte der nur bekümmert den Kopf zur Seite. »Ich glaube Ihren Unschuldsbeteuerungen, Counselor. Die Fakten lassen keinen anderen Schluss zu, und ich bin überzeugt, dass viele der anderen diese Sichtweise teilen. Aber Sie sind eine so kontroverse und spaltende Persönlichkeit, das hat der Erste Referent im Zuge seiner Anklage deutlich gemacht, dass es schwer ist, sich vorzustellen, dass Ihre Anwesenheit nicht zwangsläufig zur Quelle weiteren Unfriedens zu dieser kritischen Zeit werden wird. Wenn Sie uns keine weiteren Informationen liefern können und sich weigern, diese Welt zu verlassen, steht für mich fest, dass radikale Korrekturen einer gewissen Art durchgeführt werden müssen.«
    Das war's. Das war der Ton, mit dem ich schon so früh in meinem Leben Bekanntschaft gemacht hatte, der Ton, der dazu geführt hatte, dass ich einen großen Teil meiner Kindheit als Gefangene und einen großen Teil meines Lebens als Erwachsene als Vasallin des Dip Corps zugebracht hatte. Es war der Ton, den eine Tür macht, wenn sie ins Schloss fällt.
    »Haben Sie noch etwas hinzuzufügen, ehe wir uns beraten?«, fragte Verrr'kath. »Einer von Ihnen?«
    Oscin stand mit grimmiger, versteinerter Miene da und war mir gegenüber auf seine Weise nicht minder verschlossen, als es Tara Fox gewesen war. Die Tatsache, dass er jetzt nicht das Wort ergriff, war für mich, als würde mir der Boden unter den Füßen weggezogen. Ich versuchte meinerseits, kompensatorischen Ärger aufzubauen, denn das war immer meine beste Waffe gewesen, aber ich fand keinen. Alles, was ich fand, war ein kalter, dunkler Ort gleich einer Gruft, in der es nichts als kahle Wände gab.
    Verrr'kath ließ mir genug Zeit zu verdeutlichen, dass mein Schweigen nicht nur einem Zögern entsprang, sondern aus sich heraus eine Antwort war. Dann winkte er, und zwei mir unbekannte Riirgaaner traten ein, jeder bewaffnet mit einem mobilen Mikrolader.
    Von so

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