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Sturz der Marionetten: SF-Thriller

Titel: Sturz der Marionetten: SF-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam-Troy Castro
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gegeben ...«
    Ich fühlte mich furchtbar matt. »Ein Mord, der nachweislich nichts mit mir zu tun hatte, und der Täter wurde bereits vor Gericht gestellt, verurteilt und exekutiert.«
    »Richtig«, räumte Verrr'kath ein, »aber Sie waren zugegen, und der Erste Referent handelt keineswegs unvernünftig, wenn er darauf hinweist, dass viele Tragödien von ähnlicher Signifikanz über die Jahre auf ihrem Weg lagen. Können Sie ihm ernsthaft vorwerfen, dass er sich Gedanken darüber macht, ob es eine Verbindung zwischen Ihrem Eintreffen im Amphitheater der Vlhani und dem anschließenden massiven Angriff auf ein örtliches Ritual gibt, das zuvor schon viele Tausend Jahre lang stattgefunden hat, überwiegend ohne irgendwelche außergewöhnlichen Vorkommnisse? Ist es unangemessen, wenn auch der Rest von uns Ihnen ein paar Fragen stellen möchte?«
    Nein, das war es nicht. Das war der Haken an der Sache. Hätte ich auf seinem Platz gesessen - beziehungsweise auf diesem Hocker gethront -, dann wäre ich nicht minder erpicht darauf gewesen, eine Erklärung für dieses Muster zu finden. Und ich wäre unter diesen Umständen nicht so freundlich aufgetreten.
    Was natürlich nicht hieß, dass ich mir diesen Mist weiter antun wollte. »Reisen zu unsicheren Krisengebieten gehören zu meinem Job. Es wäre unter diesen Umständen viel verwunderlicher, hätte ich meine ganze Laufbahn bis heute bestritten, ohne dass während meiner Einsätze etwas Schreckliches geschehen wäre. Dergleichen springt nur aufgrund meines schlechten Rufes mehr ins Auge.«
    »Ein schlechter Ruf«, ließ sich Rhaig vernehmen, und jede Silbe troff vor Gift, »die diese Kreatur erworben hat, weil sie eine Mörderin und Kriegsverbrecherin ist.«
    Das traf mich unerwartet schwer. Ich hatte mich schon vor Jahren an die Vorwürfe hinsichtlich eines Kriegsverbrechens gewöhnt, aber meine Abwehr lag gerade weitgehend am Boden, und Rhaigs Worte sorgten dafür, dass etwas in mir sehr beißend und sehr kalt wurde. »Also schön. Der Erste Referent ist zu schlau für mich. Ich gestehe.«
    »Was?«, fragte Verrr'kath.
    »Alles. Was letzte Nacht passiert ist. Ich habe die ganze Sache geplant. Ich bin so unfassbar ruchlos, dass ich meinen bösartigen Einfluss genutzt und all das in Gang gesetzt habe - obwohl ich gerade auf einem Planeten eingetroffen war, auf den ich nie zuvor auch nur einen Fuß gesetzt hatte, obwohl ich den ganzen Tag mit einem Führer auf Reisen war, der in jeder Minute bei mir war, und obwohl ich erst zum Amphitheater gekommen bin, als die Vlhani, die den Anschlag auf das Ballett geplant haben, bereits auf dem Weg und gerade noch ungefähr eine Stunde von unserer Position entfernt waren. Und dann bin ich von der verdammten Klippe gestürzt, und das nur um meine herausragenden Fähigkeiten zu verschleiern, bei einer Spezies die passenden Fäden zu ziehen, die sich bisher all Ihren Versuchen, eine gehaltvolle Kommunikation zu etablieren, entzogen hat.«
    Verrr'kath streckte die Hände aus und versuchte, mich zu beschwichtigen. »Bitte, Counselor ...«
    Aber ich war zu erbost, um aufzuhören. »Außerdem bin ich ein so unvergleichliches Superhirn, wenn es darum geht, außerhalb Ihres Gesichtsfeld eine Katastrophe vorzubereiten, dass ich imstande war, noch vor meiner Ankunft eine ganze Armee dieser verdammten Riesenwanzen dazu zu bringen, Verrat an Tausenden von Jahren ihrer eigenen Geschichte zu üben und sich zu diesem sinnlosen Überfall auf die einzige Sache aufzumachen, von der wir wissen, dass sie ihnen wirklich wichtig ist. Ich bin sogar der heimliche Anführer ihres Kreuzzugs und war gerade draußen am See, wo ich den Vlhani, die da im Wasser grasen, gesagt habe, dass die Zeit für Phase zwei gekommen ist. Nur gut, dass Sie Sherlock Tchi haben, der meine bösartigen Pläne aufgedeckt hat. Ohne seine brillanten Schlussfolgerungen hätten meine Untaten vielleicht bis in alle Ewigkeit unbemerkt weitergehen können.«
    Wieder wurde Gemurmel unter den virtuellen Teilnehmern laut, doch der einzige ermutigende Ton in dieser Symphonie war ein melodisches Husten, in dem ich ein Bursteeni-Glucksen erkannte. Nur Juje allein wusste, wie viele der anderen auch nur ahnten, was Sarkasmus ist. Ich hatte selbst unter Menschen nur begrenzt Erfolg damit.
    Verrr'kaths Reaktion hörte sich abscheulich mitleidig an. »Ich finde es interessant, dass sie geradewegs in die Defensive gehen, obwohl nur einer von uns die Überzeugung zum Ausdruck gebracht hat, Sie seien

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