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Sturz in die Vergangenheit

Sturz in die Vergangenheit

Titel: Sturz in die Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Runa Winacht , Maria G. Noel
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wenn er vorhätte, sein Versprechen einzulösen, würde er dieses Spiel jetzt zu Ende bringen und sie anschließend gehen lassen.
    „Ich habe nichts mit dir zu besprechen“, stellte sie mit kalter Stimme fest.
    „Ach?“ Von seiner Augenbraue gekonnt untermauert.
    „Du hast mir dein Wort gegeben, uns freizulassen, und hältst es nicht. Was soll ich dazu sagen?“
    „Na, du sollst mir sagen, dass du mein Angebot eines sorgenfreien Lebens annimmst, das ich dir biete“, erwiderte Johann prompt.
    „Das werde ich nicht. Weil ich nichts mehr mit dir zu tun haben will. Das mit uns ist vorbei.“
    „Und wenn ich da anderer Meinung bin?“
    „Dann ändert das nichts an meiner“, schnappte sie.
    „Ich will, dass du bei mir bist, Mila.“ Jetzt neigte er auch noch den Kopf. Ehrerbietend.
    Sie schnaubte laut.
    Er klang vollkommen ernsthaft. „Lass es uns noch einmal miteinander versuchen. Ich bitte dich.“
    Das auch noch! „Dein Flehen kannst du dir sparen“, ließ sie ihn eiskalt abblitzen. „Du wirst mich ja doch dazu zwingen.“
    Johann nickte erfreut. „Gut, dann bist du also einverstanden?“
    „Nein“, Mila funkelte ihn an, „du nimmst dir mit Gewalt, was du willst, ganz egal, was. Ich bin für dich nur ein Ding, das du besitzen willst wie tausend andere Dinge auch. Dem du keinen eigenen Willen zugestehst. Aber dann bitte mich auch nicht. Und vor allem unterstell mir nicht, dass ich einverstanden wäre.“ Die Kälte in ihrer Stimme war sehr eindrucksvoll. Fand sie zumindest.
    Johann weniger. „Ach, Liebchen, so bestimmend bist du einfach unwiderstehlich“, seufzte er spotttriefend.
    „Ich hasse dich“, spie sie aus.
    Er hatte im Sitzen sein Becken nach vorn geschoben und den Oberkörper zurückgelehnt, sah sie nun mit nachdenklich schief gelegtem Kopf an und sprach sehr sanft. „Und deswegen begehrst du mich so sehr?“
    „Ich hasse dich!“ Was sonst sollte sie sagen? „Ich hasse dich wirklich, Junker Johann. Wenn es in meiner Macht stünde – ich würde dich nie wiedersehen wollen.“
    Das war die reine Wahrheit – doch er lachte nur. „Da machst du es dir aber sehr leicht, Mila. Das zu behaupten, wenn es eben nicht in deiner Macht steht.“
    „Du bist es, der diese Macht ausübt und genießt“, schmetterte sie ihm entgegen. „Du hast kein Recht, so zu ...“
    „Kein Recht, dich dazu zu bringen, etwas zu genießen, das wirklich außergewöhnlich erregend ist?“
    Er war da, aus heiterem Himmel.
    Sie schlug um sich, wirbelte herum, als wäre er ein Wespenschwarm, dem sie entkommen musste.
    „Du willst heute nicht?“
    Schon wieder dieserTon. Sanfte Herablassung, ein unverschämtes Wissen. Wo er nichts wissen konnte! Und doch war es unmöglich, ihn glauben zu machen, dass er sich irrte.
    „Ich will dich nicht, nie mehr.“ Und wenn er ihr jetzt nachkäme, wenn er jetzt versuchte, sie zu berühren, dann würde sie ihm das beweisen. Sie würde ihm zeigen, dass sie sich nicht länger von ihm manipulieren ließ, dass er nicht über sie verfügen konnte, wie es ihm beliebte. 'Komm her', hätte sie fast gerufen.
    „Oh, na dann ...“
    Verblüfft registrierte sie, dass er sich von ihr abwandte und zur Tür schritt. Freundlich lächelnd drehte er sich noch einmal zu ihr um. „Dann lasse ich dir heute deine Ruhe. Vielleicht bist du morgen zugänglicher.“
    „Du bist ein erbärmlicher, eingebildeter, selbstverliebter Schuft, und ich hasse dich“, brüllte sie die Tür an, die er leise hinter sich schloss und versperrte. Nur um gleich darauf die Klappe zu öffnen.
    „Wir können unser Spiel doch ruhig auskosten, da hast du völlig recht“, schlich sich seine befriedigte Stimme zu ihr herein. „Ihr habt es schließlich gut hier bei mir.“ Mit diesen Worten überließ er sie ihrer Wut.
     

     
    „Hast du den Schlüssel?“
    Die weibliche Stimme wisperte nur, dennoch riss sie Matthias aus dem nervösen Schlaf, in den er gesunken war. Er schüttelte sich, um seinen Kopf freizubekommen, der vor unzusammenhängenden Traumbildern und Gedanken schwirrte. Stockfinster war es inzwischen, nur durch die Fensterluke drang schwach fackelnder Feuerschein.
    „Hier, siehst du?“
    Es ratschte metallen, dann wurde etwas in der Tür gedreht. Matthias machte einen entsetzten Satz hinter die Säcke und duckte sich unter dem plötzlich hereinfallenden Licht hinweg.
    Die Frau kicherte leise und aufgeregt. „Und du bist sicher, dass hierher niemand kommt?“
    „Wir verriegeln einfach von innen, dann kann

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