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Sturz in die Zeit: Roman (German Edition)

Sturz in die Zeit: Roman (German Edition)

Titel: Sturz in die Zeit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Cross
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die riesige Uhr über dem Zoo-Eingang.
    11:57 Uhr. Ziemlich nah dran. Ich ging zu dem Laden und trat ein. Das Mädchen hinter der Kasse war ungefähr in meinem Alter, vielleicht ein bisschen älter. Sie stand über den Tresen gebeugt da, hatte das Gesicht in die Hände gestützt und starrte die Wand an.
    Immer wenn ich diese kleinen Experimente mache, muss ich mir eine sehr wichtige Sache ständig vor Augen halten: Was das Zeitreisen angeht, liegt Hollywood total falsch.
    Das Mädchen hinter dem Tresen könnte mir die Nase blutig schlagen, sie mir vielleicht sogar brechen. Aber wenn ich dann zurück in der Gegenwart wäre, würde sie zwar weh tun oder möglicherweise geprellt sein, aber nicht gebrochen. Warum sie nicht gebrochen wäre, ist eine völlig andere (unbeantwortete) Frage, aber der Punkt ist: Ich würde mich daran erinnern, dass sie mir eine verpasst hätte.
    Wenn ich aber ihr die Nase brechen und dann in die Gegenwart zurückspringen würde, wäre sie absolut unverletzt und wüsste nichts mehr von der ganzen Sache. Diese Theorie soll ich natürlich jetzt gerade (erneut) überprüfen. Na ja, außer dass ich ihr keine verpassen werde. So oder so, es läuft auf dasselbe hinaus.
    »Hallo«, sagte ich zu ihr. »Gibt es hier … Sonnenschutzcreme?«
    Sie sah mich nicht mal an, sondern zeigte einfach nur auf die linke Wand. Ich ging hin, nahm mir vier verschiedene Flaschen und legte sie auf den Tresen. »Bist du an der New Yorker Uni oder …«
    »Die Sachen da kriegst du woanders für die Hälfte«, blaffte sie mich an.
    »Danke für den Hinweis, aber ich brauche sie jetzt.« Ich beugte mich direkt vor ihr über den Tresen.
    Sie richtete sich auf und tippte meinen Einkauf in die Kasse ein. »Vier Flaschen? Ist das dein Ernst?«
    Okay, so viel zum Thema Flirten. »Gut, ich nehm nur eine. Du arbeitest wohl nicht auf Kommission.«
    »Und du? Arbeitest du etwa als Betreuer bei den Ferienspielen?«, fragte sie mit einem abschätzigen Blick auf mein grünes Mitarbeiterhemd.
    »Ja.«
    Das Mädchen unterdrückte prustend ein Lachen und nahm mir die Kreditkarte aus der Hand. »Erinnerst du dich echt nicht an mich?«
    Es dauerte ein, zwei Sekunden, bis ihre Worte zu mir durchdrangen. »Äh …«
    »Karen. Ich hab das ganze Semester in Wirtschaft hinter dir gesessen. Professor Larson fand deine Ansichten einseitig und meinte, als College-Student bräuchtest du ein realistischeres Verhältnis zum Geld.« Sie verdrehte die Augen. »Hast du dir deshalb diesen Job gesucht?«
    »Nee.« Was absolut die Wahrheit war. Ich kriegte nicht mal Geld dafür. Ich arbeitete nämlich ehrenamtlich, aber das wollte ich ihr nicht auf die Nase binden. Sie hatte sich offensichtlich ohnehin schon eine Meinung über mich gebildet. »Also, war nett, dich wiederzusehen, Karen.«
    »Was du nicht sagst«, grummelte sie.
    Ich verließ rasch den Laden. In die Gegenwart zurückzuspringen erforderte nicht das gleiche Maß an Konzentration wie in die Vergangenheit zu reisen, vor allem weil ich immer zuerst in meine Gegenwart zurückkommen musste, bevor ich die nächste Reise antreten konnte. Deshalb nennt Adam die Gegenwart auch gern meine »Homebase«. Glücklicherweise beherrscht er die Kunst, die Dinge auf mein Niveau herunterzubrechen, damit ich sie verstehe. Und Baseball-Analogien mag ich besonders gern. Hoffentlich würde ich bei meiner Rückkehr nicht auf eine Horde Fremder treffen, die mich in meiner Scheintoten-Starre angafften.

3
    Dienstag, 4. August 2009, 12:25 Uhr
    Als ich die Augen wieder aufschlug, stand Adam über mir. »Jackson?«
    »Ey, Alter, du solltest mal ein Pfefferminzbonbon lutschen«, murmelte ich und schob ihn weg.
    »Du warst genau eins Komma acht Sekunden ein Zombie. Ich lag also ziemlich richtig. Bald haben wir genügend Daten zusammen, um genaue Berechnungen anstellen zu können. Diesmal hast du dir aber keine Verletzungen zugezogen, oder?«
    »Nein.«
    Ich wusste genau, warum er das fragte. In der Woche davor war ich ein paar Stunden zurückgereist, konnte mich aber plötzlich nicht mehr konzentrieren und landete mitten im Straßenverkehr anstatt in meiner Wohnung. Ein riesiger Sattelschlepper fuhr genau über mein Bein. Zurück in der Homebase schoss mir ein stechender Schmerz durch den Oberschenkel, dann war alles wieder gut. Ein hellroter Fleck blieb noch übrig, aber sonst fehlte meinem Bein nichts, obwohl dieser LKW meine Knochen zerschmettert haben musste.
    Ich stand auf und klopfte mir hinten den Dreck von der

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