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Sturz in die Zeit: Roman (German Edition)

Sturz in die Zeit: Roman (German Edition)

Titel: Sturz in die Zeit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Cross
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Hose. »Wir waren anscheinend im gleichen Wirtschaftskurs. Aber ich hab sie gerade total genervt. Äh, in der Vergangenheit. Du weißt schon, was ich meine. Wenn die Theorie also falsch ist und ich doch was verändert habe, wird sie die Augen verdrehen, wenn sie mich wiedersieht.«
    »Dann lass es uns rausfinden.« Adam winkte Holly zu. »Hey, Hol, wir sind gleich wieder da.«
    Ich schnappte mir Hunter, der sich gerade zur Wiese davonstehlen wollte, wo ein Haufen unbeaufsichtigter Rucksäcke lag. Zweifellos beabsichtigte er, dort nach neuer Beute zu suchen, die er sich in die Taschen stecken konnte. »Komm mit uns, Kleiner, wir gehen shoppen.«
    Als wir drei zur Tür hereinspazierten, war das Mädchen an der Kasse gerade dabei, Schlüsselanhänger in einen Plastikbehälter zu füllen. Ich blieb stehen, starrte sie an und stellte mich blöd. »Bist du nicht in meinem Wirtschaftskurs?«
    Sie hob den Blick und lächelte tatsächlich. »Ja, bei Professor Larson.«
    Kling, kling, zwei Punkte für Jackson Meyer. Sie erinnerte sich nicht daran, dass ich ihr auf die Nerven gegangen war. Wie ich gesagt hatte. Mein Sprung in die dreißig Minuten zurückliegende Vergangenheit hatte keine bleibende Wirkung hinterlassen.
    »Karen, stimmt’s?«, sagte ich.
    Sie zog die Augenbrauen hoch. »Und du bist Jackson und studierst französische Literatur im Hauptfach, oder?«
    Adam stöhnte und drückte sich an mir vorbei. »Ich sehe hier nichts, was ich haben wollte. Lass uns wieder gehen.«
    Ich ignorierte Adam und hob Hunter auf die Ladentheke. »Ja, und englische Literatur. Ich hab zwei Hauptfächer.«
    Obwohl meine kleinen Ausflüge in meiner Homebase nichts veränderten, hatten sie doch auch Vorteile, wie zum Beispiel, dass ich an Informationen rankam. Also veränderten Zeitreisen in die Vergangenheit theoretisch doch etwas.
    Sie veränderten mich.
    Adam, Hunter und ich verließen den Laden. Draußen blieben wir stehen und wandten uns Holly zu. Sie stopfte gerade eine Handvoll Müll in den Abfalleimer vor dem Shop. Ich nahm ihre Hand und zog sie zu einem Baum, hinter dem wir uns verstecken konnten.
    »Adam steht auf das Mädel in dem Laden da drüben. Ich hab versucht, was anzubahnen.«
    Holly lachte, und ich drückte sie sanft nach hinten, bis sie an dem Baumstamm lehnte. »Hat Hunter irgendwas geklaut?«, murmelte sie, aber meine Lippen lagen schon auf ihren und hinderten sie daran, deutlich zu sprechen.
    »Nicht dass ich wüsste.« Ich küsste sie noch einmal und spürte, wie etwas Feuchtes auf meiner Wange landete. Wir schossen auseinander und blickten genau in dem Moment hoch, als der Himmel aufriss und ein Regenguss herunterkam.
    »Verdammt! Ich dachte, heute sollte es den ganzen Tag schön bleiben«, rief Holly.
    Wir verließen unseren Baum und rannten zur Wiese, wo Adam und die übrigen Mitarbeiter schon dabei waren, die Kinder in einer Reihe aufzustellen.
    Einige der Kleinen schrien laut, während Donner durch den Zoo grollte. »Gehen wir zum Bus?«, fragte ich Adam.
    »Ja«, rief er über das plötzliche Gewitter hinweg.
    Die Kinder liefen in schiefen Reihen los und hielten sich die Rucksäcke über die Köpfe. Holly und Adam rannten nach vorn zur ersten Reihe, und ich blieb hinten, um die Nachzügler anzutreiben, während wir zum Ausgang trabten.
    Der Bus stand glücklicherweise direkt vor dem Ausgang. Aber bis wir dort ankamen, waren meine Kleider und Turnschuhe bereits komplett durchnässt. In dem Moment, als ich das letzte Kind auf die unterste Stufe des Busses hob, fiel mein Blick auf ein rothaariges Mädchen, etwa zehn oder elf Jahre alt, das allein draußen herumstand. Es drehte mir den Rücken zu, und ich sah nur die Haare, seine Jeans und sein langärmliges Shirt. Wasser tropfte von seinem langen Zopf.
    Mein Herz schlug mir bis zum Hals, während lauter Theorien durch meinen Kopf jagten.
    Sie konnte es nicht sein.
    Aber was, wenn sie es doch war?
    Ich ging auf das Mädchen zu und hörte, wie Holly mir durch den Regen hinterherrief: »Jackson, wo willst du hin?«
    »Das Mädchen gehört nicht zu uns«, sagte Adam. »Komm jetzt. Wir fahren!«
    Meine Schritte wurden länger und schneller, bis ich schließlich bei ihr ankam. Ich tippte ihr auf die Schulter, und sie drehte sich sofort um. Ihre Augen weiteten sich kurz, dann breitete sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht aus. Würde sie mich überhaupt erkennen, wenn sie es tatsächlich wäre?
    »Jackson!«, rief Holly erneut.
    Mein Puls beruhigte sich. Das Mädchen hatte

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