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Sturz in die Zeit: Roman (German Edition)

Sturz in die Zeit: Roman (German Edition)

Titel: Sturz in die Zeit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Cross
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aus dem Sprechzimmer gestürmt war:
    Er ist kein bisschen wie sie.
    Vielleicht hatte er nur gemeint, dass ich meine Fähigkeiten nicht dazu benutzen würde, die Welt zu zerstören. Aber andere taten es? Alle außer mir?
    »Strenggenommen hat er nur einmal einen vollen Sprung gemacht«, sagte Melvin mit einem Blick über meine Schulter. »Wahrscheinlich könnte er …«
    »Dr. Melvin, ich denke, Jackson hat für heute genug gehört.« Dad sah ihn an, und fast erschien es mir, als würde er Melvin mit Blicken anflehen. »Er ist noch ein Kind. Sie haben gehört, was er gesagt hat, er kann es nicht mehr.«
    Ich verbarg meine Reaktion auf das, was Melvin gerade gesagt hatte, aber ich hatte ihn verstanden. Er sprach darüber, was passiert war, als ich Holly zurückgelassen hatte.
    Das war ein voller Sprung gewesen. Bei dem ich meine Homebase gewechselt hatte. Das war der Grund, warum es anders gewesen war.
    »Die CIA beobachtet also all diese anderen Zeitreisenden? Und sie sind alle böse? In dem Sinne, dass sie die Welt zerstören wollen?«
    »Das ist kompliziert«, sagte Dad. »Die, die wir kennen, arbeiten alle gegen uns. Wir nennen sie EOTs.«
    »EOTs?«
    »Enemies of time.«
    Die Schurken hatten also einen Spitznamen. »Und was macht sie so böse?«
    »Das kann man in so kurzer Zeit nur schwer erklären, aber hauptsächlich ist es ein Machtkampf, der uns fortwährend in Atem hält. Etwas, wovon ein Durchschnittsbürger wie du nichts weiß; so wie er auch niemals verstehen könnte, was passieren könnte, wenn Ereignisse in der Vergangenheit verändert werden. Oder wenn zukünftige Ereignisse enthüllt werden.«
    Sie können in die Zukunft gehen? Sie können Dinge verändern?
    »Ich denke, wir haben bereits festgestellt, dass ich kein Durchschnittsbürger bin«, sagte ich.
    »Aber du bist auch kein hochqualifizierter Spezialagent der CIA«, giftete Marshall zurück.
    Wenn Chief Marshall mich davon überzeugen wollte, dass die CIA das Gute repräsentierte, dann ging das gründlich daneben. »Gut. Wenn Sie mir nichts weiter darüber sagen, warum ich so eine Kuriosität bin, dann möchte ich jetzt nach Hause.«
    »Es gibt nicht viel mehr zu erzählen«, sagte Dad, der offenbar versuchte, die Rolle des guten Polizisten zu spielen. »Wenn wir mehr über dich wüssten, vielleicht, und wenn Dr. Melvin dich …«
    Es war genau so, wie Adam gesagt hatte. Sie wollten so viele Informationen aus mir herausquetschen, wie sie kriegen konnten. Dieses Spiel beherrschte ich gut, das wusste ich. Ich hatte schließlich fast ein ganzes Jahr damit zugebracht, durch die Zeit zu reisen und es geheimzuhalten. Geschichten zu erfinden. Natürlich war es bestimmt etwas einfacher, die 09-er Holly zu täuschen, als diese Männer reinzulegen. Aber 2009 war es mir schließlich auch gelungen, es vor meinem Vater zu verbergen.
    »Für heute hab ich genug geredet«, sagte ich.
    »Gut«, erwiderte Marshall unwirsch.
    Melvin reichte mir eine winzige rote Kapsel und ein Glas Wasser. »Das macht dich schläfrig«, sagte er zu mir wie zu einem Kind, dem ein Zahn gezogen werden sollte.
    »Wie, kein vergifteter Lappen?«, fragte ich bitter.
    »Dieser Ort ist nur mir und Agent Meyer bekannt. Selbst Dr. Melvin bittet darum, im Dunklen gelassen zu werden. Zu seiner eigenen Sicherheit«, sagte Marshall.
    »Ja, ich verstehe.«
    Ich sah die rote Kapsel an und erinnerte mich daran, dass sie mich schon längst umgebracht hätten, wenn sie es wollten, und dass sie wahrscheinlich eine aufregendere Methode gefunden hätten, als mich eine Kapsel schlucken zu lassen.
    Dreißig weitere Sekunden an diesem geheimen Ort, dann setzte meine Erinnerung aus.
    Ich wechselte in ein Stadium des schwarzen Nichts. Und zum ersten Mal seit Wochen wollte ich wirklich zurück in meine alte Homebase. 2009. Meine echte Gegenwart. So tun zu müssen, als wäre ich dieses andere Ich, vielleicht für immer, hing mir langsam zum Hals raus.

26
    13. Oktober 2007, 9:00 Uhr
    Am Samstagmorgen wachte ich wohlbehalten in meinem eigenen Bett auf. Die einzige Blessur, die ich von der Nacht zurückbehielt, waren rasende Kopfschmerzen. Nachdem ich geduscht und mich angezogen hatte, nahm ich mein Tagebuch und begann jedes Detail des Vortags hineinzuschreiben, an das ich mich erinnerte. In den letzten Wochen war ich nachlässig geworden mit meinen Aufzeichnungen, aber jetzt lagen die Dinge etwas anders.
    Offenbar machen meine Gene mich zu diesem Freak. Ich habe nicht nur merkwürdige Zeitreisen-Gene,

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