Sturz in die Zeit: Roman (German Edition)

Team haben ihn verfolgt. Heißt das, dass die CIA-Leute die Guten sind?«
    Adam zog die Nase kraus. »Sie haben dich ohne deine Einwilligung betäubt. Das ist nicht gerade die feine Art, wenn man nur Gutes im Sinn hat.«
    »Meinst du, sie wollen mich umbringen?«, fragte ich.
    Sein vorübergehendes Schweigen spiegelte die vielen Argumente, die ich selbst im Kopf durchgespielt hatte, und seine Antwort entsprach meiner: »Dann hätten sie es längst getan. Wenn du ihnen alles gibst, was sie brauchen, dann vielleicht …«
    »Was ist mein Plan, wenn ich zurückgehe? Dad weiß bereits, dass ich aus der Zukunft komme. Das Geheimnis ist also schon mal gelüftet.«
    Adam rutschte nervös auf seinem Stuhl herum. »Okay … sag ihnen, dass du einmal gesprungen bist.« Er hielt inne. »Nein, wenn du einmal sagst, wissen sie gleich, dass du lügst. Sag ihnen, du wärst dreimal gesprungen, und beim letzten Mal wärst du hier gelandet, und jetzt könntest du es nicht mehr.«
    Ich nickte zustimmend. »Was ja irgendwie auch stimmt. Ich kann nicht ins Jahr 2009 zurück.«
    »Genau, und da dein Vater weiß, dass Holly 2009 etwas zustößt, weiß er auch, dass du dich nicht nur zum Spaß in der Vergangenheit rumtreibst. Dass du wirklich festhängst.«
    Es erleichterte mich sehr, dass er das sagte, da ich Dad diese Information spontan gegeben hatte und in Sorge war, dass es ein Fehler gewesen sein könnte. »Gut, dass ich was richtig gemacht habe.«
    »Das müsste eigentlich helfen«, sagte Adam. »Ich habe tonnenweise Regierungsunterlagen gelesen, einfach nur zum Spaß. Je mehr Wahrheit deine Antworten enthalten, desto besser. CIA-Agenten sind ungeheuer gut darauf trainiert, Lügner zu erkennen. Wirf ihnen also ein paar wahre Details hin und sieh zu, dass du Dr. Melvin dazu bringen kannst, wieder aus Versehen etwas zu verraten, so wie diese Sache mit den Erbanlagen. So bekommen wir dann vielleicht ein paar Puzzlestücke, die noch fehlen.«
    »Mir ist versehentlich rausgerutscht, dass ich Chief Marshall schon mal begegnet bin«, fiel mir ein.
    »Ja, aber niemand von ihnen weiß, wann. Über diesen Sprung in die Vergangenheit verrate ihnen besser nichts. Den mit dem geheimen unterirdischen Trakt im Krankenhaus. Aber wenn du zu verschlossen und zu verhalten reagierst, merken sie, dass du irgendwas im Schilde führst.« Er sah mich an und zog die Augenbrauen hoch. »Dein Dad und die anderen CIA-Leute erwarten sicher, dass du verängstigt bist, weil du herausgefunden hast, dass du durch die Zeit reisen kannst und dein Gehirn merkwürdige Aktivitäten aufweist. Das hast du deinem Vater und dem Arzt gegenüber neulich gut simuliert.«
    Ich atmete tief durch und nickte. »Das wird hart, diese Typen an der Nase herumzuführen.«
    »Viel Glück.«
    Ich verschwendete keine weitere Zeit mehr auf diesem Ausflug. Ich sprang sofort wieder los und konnte nur hoffen, dass es mir gelingen würde, überzeugend zu schauspielern. Chief Marshall jagte mir schon eine ziemliche Angst ein.

25
    13. Oktober 2007, 2:07 Uhr
    Ich lehnte mich ans Waschbecken, drehte das Wasser auf und spritzte es mir ins Gesicht. Dann wartete ich noch ein paar Minuten, bevor ich das Bad verließ und wieder ins Wohnzimmer zurückkehrte.
    »Alles in Ordnung?«, fragte Dad.
    Ich sank aufs Sofa. »Ja. Falscher Alarm.«
    Chief Marshall sprach mich von dem Sessel auf der anderen Raumseite aus an, den er für sich beanspruchte. »Du hast mich gestern Abend im Auto erkannt«, sagte er.
    Bevor ich antwortete, schaute ich schnell zu Dad und Melvin, die an der Wand lehnten. Dann erschien urplötzlich – schnick – ein Bild in meinem Kopf, so wie es bei Tobys Zahlenschloss gewesen war. »Sie waren in einer Toilette … in einem Restaurant, und Sie haben mir ein Papiertuch gereicht, stimmt’s?«
    Wie kam es, dass ich mich jetzt daran erinnerte, aber damals, als ich ins Jahr 1996 zurückgesprungen war, nicht?
    »Richtig. Ich habe nach dir gesehen, als du aus Spanien verschwunden warst. War das unsere einzige Begegnung?« Seine Augen bohrten sich in meine, als könnte er meine Gedanken lesen.
    »Na ja … nein, nicht ganz.« Erfinde einfach was. »Sie waren einmal bei uns zu Hause. In der Zukunft. Als ich in die Wohnung kam, saßen Sie mit Dad am Tisch. Ich weiß noch, dass Sie mir damals bekannt vorkamen, aber ich habe nichts gesagt.«
    »Jackson, wann bist du zum ersten Mal durch die Zeit gereist? Erinnerst du dich noch an das Datum?«, fragte Melvin.
    Ich schaute wieder in seine