Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sturz in die Zeit: Roman (German Edition)

Sturz in die Zeit: Roman (German Edition)

Titel: Sturz in die Zeit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Cross
Vom Netzwerk:
Sie auf damit.«
    »Er überprüft nur deine Reflexe«, sagte eine tiefe Stimme von der anderen Seite des Zimmers.
    Er war hier. Ich hatte mir das also nicht eingebildet. Aber was genau bedeutete eigentlich dieser Titel, »Chief«? Dad war einfach nur Agent Meyer, also musste Chief Marshall die Leitung von irgendwas haben.
    An diesem Punkt wusste ich nicht mehr, was ich glauben sollte. Ich brauchte einen Plan und vielleicht auch ernstzunehmende Hilfe in Form eines Ratschlags von Adam. Ich rollte mich zu einer Kugel zusammen, hielt mir den Bauch und jammerte. »Ich muss aufs Klo, schnell!«
    Dad zeigte links den Flur entlang. »Die zweite Tür auf der rechten Seite.«
    Bevor ich den Flur hinunterging, schaute ich kurz in Chief Marshalls Richtung. Er wirkte ruhig und cool, genau wie an jenem Tag im Jahr 1996.
    Ich schloss die Badezimmertür ab und versuchte, mich zu erinnern, was ich vor ein paar Tagen gemacht hatte, und, was noch wichtiger war, was Adam gemacht hatte. Dann schloss ich die Augen und sprang achtundvierzig Stunden in der Zeit zurück. Das war der Plan, den wir uns ausgedacht hatten. Eine Methode zu finden, während eines Zeitsprungs miteinander zu kommunizieren, ohne dass es in der Homebase irgendjemand wusste.

24
    10. Oktober 2007, 16:32 Uhr
    Ich landete auf dem Parkplatz des Studios. Wahrscheinlich hatte ich mich nicht genügend auf den idealen Bestimmungsort konzentriert, obwohl sich meine Zielgenauigkeit, seit ich das Jahr 2009 verlassen hatte, schon erheblich verbessert hatte. Adams Haus war von der Arbeit jedoch nicht allzu weit entfernt. Also rannte ich dorthin und war etwas aus der Puste, als ich anklopfte. Es dauerte nur wenige Sekunden, bis Mrs Silverman öffnete.
    »Hallo, Jackson, wie geht’s?«
    »Äh … ganz gut. Ist Adam zu Hause?«
    »Ja, komm rein. Er ist in seinem Zimmer.«
    Ich ging durch den Flur und klopfte an seine Tür.
    »Ich hab doch gesagt, ich hab keinen Hunger, Mom!«
    »Ich bin’s, Jackson«, sagte ich durch die Tür.
    Er riss die Tür auf, starrte mich an und registrierte meine mit Farbklecksen übersäten, leicht feuchten Kleider. »Was ist passiert?«
    »Weißt du noch, wie du mir gesagt hast, ich soll dich nach diesem lateinischen Zeug fragen oder so was?«
    Adam zerrte mich ins Zimmer und schlug die Tür zu. »Schieß los.«
    »Soll ich dir die Notiz noch mal zeigen?«
    »Ich weiß, was da steht. Das war nur für den Fall, dass du zu einem Zeitpunkt zurückspringst, an dem ich es noch nicht geschrieben habe.«
    Ich lief im Zimmer hin und her und erzählte ihm alles, angefangen bei dem Vorfall im Park.
    »Das ist alles so irre«, murmelte er. »Du bist aus der Zukunft, und das hier ist nicht deine Homebase, was bedeutet, dass ich mich an nichts erinnern werde. Vielleicht ist das ja schon häufiger passiert, aber keiner von uns beiden erinnert sich daran, wenn es dein Zukunfts-Ich ist, das zurückspringt, um mich aufzusuchen.« Er wirbelte herum und sah mich an, die Augen fielen ihm fast aus dem Kopf. »Ich frage mich, wie oft wir genau diese Unterhaltung schon geführt haben!«
    »Konzentrier dich, Adam! Irgendwelche verrückten CIA-Typen warten darauf, dass ich aus einem abgeschlossenen Badezimmer zurückkomme. Jetzt in zwei Tagen.«
    Er schüttelte den Kopf wie ein Schwimmer, der aus dem Becken steigt. »Tut mir leid. Die Notiz in deinem Tagebuch ist ein Code. Den ich mir vor Jahren ausgedacht habe und den niemand entschlüsseln kann. Aber ich kann ihn dir beibringen.«
    Ich nickte langsam. »Auf die Art kann ich dir in meiner Gegenwart Sachen sagen, ohne dass mein Vater und seine Kollegen es wissen.«
    Er grinste. »Genau. Und ich habe nie irgendwem davon erzählt, Jackson. Ich habe nur zweimal Nachrichten in meinem Code geschrieben. Das erste Mal ungefähr in zwei Jahren, das ist also noch gar nicht passiert, und das zweite Mal vor einer Woche. Das ganze System existiert nur in meinem Kopf. Also werden sie es nicht so leicht verstehen.«
    »Aber die eigentliche Frage ist doch: Kann ich es verstehen, und zwar schnell?«
    Ich nickte. »Ich denke schon.«
    Wir setzten uns hin, um es mir einzupauken. Adam hatte recht. Seine Agentensprache war nicht so furchtbar schwer zu entschlüsseln.
    »Okay, was jetzt?« Ich lief wieder auf und ab. »Ich weiß nicht, was mir mehr Sorgen bereiten sollte: die CIA oder die Leute, die sie heute zur Strecke bringen wollte. Dieser rothaarige Typ von 2009 schien weder damals noch heute Gutes im Sinn zu haben, und mein Dad und sein

Weitere Kostenlose Bücher