Styling deluxe / Roman
Schule)
Geschätzte Gesamtkosten: 70 £
»Sprich nicht mit mir …«
W as ist denn hier los?« Connor deutete auf die offene Wohnzimmertür, als er Annie in die Küche folgte.
An einem großen Tisch in der Mitte des Zimmers hatte er Lana entdeckt. Sie saß dort mit gesenktem Kopf, vor sich einen Stapel Schulbücher, und schrieb so hektisch, dass sie Connor zunächst gar nicht bemerkte. Doch dann flüsterte sie: »Sprich nicht mit mir, sonst wird Mum sauer!«
Annie furchte die Stirn, und nachdem sie die Küchentür geschlossen hatte, flüsterte sie: »Sie sitzt dermaßen in der Patsche! Sie geht erst zu den Prüfungen wieder in die Schule. Ich habe sie krankgemeldet.«
Annie bot Connor einen Platz an.
»Sie büffelt im Wohnzimmer ganz altmodisch mit Büchern, Schreibzeug und Papier. Sie hat absolutes Computerverbot. Ich dachte, sie würde oben in ihrem Zimmer Stunde um Stunde um Stunde für die Schule lernen … ich dachte, sie recherchiert fleißig im Internet. Schreibt einen Aufsatz nach dem anderen. Ha!«
»Und? Was hat sie in Wirklichkeit gemacht?«, wollte Connor gespannt wissen. Er reichte Annie die Flasche Wein, die er mitgebracht hatte. »Mach auf!«, wies er sie an. »Also … hat sie ein Porno-Imperium im Internet aufgebaut? Oder doch wenigstens eine Partnerbörse?«
»Sei still!«, schimpfte Annie. »Sie hat ein eigenes kleines eBay-Unternehmen aufgezogen. Da hat sie für ihre Freundinnen alte Klamotten verkauft, billiges Make-up eingekauft und es in der Schule weiterverkauft, CDs und DVDs getauscht – wer weiß, was sonst noch! Ohne Sinn und Zweck. Diese Zeitverschwendung! Und dann wird ihr klar, wie wenig sie gearbeitet hat, und sie bricht völlig zusammen!«, wetterte Annie.
»Bei eBay … hmm …« Connor konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. »Erinnert dich das an jemanden, den wir kennen? Na? An jemanden, der auch ein Geschäft aufgemacht hatte und chinesische Schuhe, Secondhand-Handtaschen und abgelegte Edelklamotten verkaufte? Sie tritt in die Fußstapfen ihrer gewerbetreibenden Mum!«
»Sei still!«, wiederholte Annie. »Diese Zeiten sind jetzt vorbei.«
»Ja, ja, darauf kommen wir noch«, erwiderte Connor und nahm das Glas Wein entgegen, das Annie ihm eingeschenkt hatte. »Aber wie soll Lana zur Vernunft gebracht werden?«
»Kein Computer«, erklärte Annie. »Kein Internet, kein eBay, kein Taschengeld, und sie muss pauken – auf die altbewährte Art. Neun Stunden täglich mit Essenspausen, vierzehn Tage lang, und ich überwache sie.«
»Essenspausen? Sehr rücksichtsvoll von dir!«, witzelte Connor.
»Tja, ihr Pech! Auf diese Art habe ich meine Prüfungen bestanden.«
»Auf diese Art bin ich durchgefallen. Ich habe das nicht geschafft. Wer will sich das antun und
neun
Stunden am Tag die Nase in langweilige alte Bücher stecken?«
»Schschsch!«, warnte Annie. »Ich will nicht, dass sie dich hört. Du bist ein durch und durch schlechter Einfluss.«
Sie betrachtete das Glas Wein vor ihr. Es handelte sich um einen von den schweren süßen australischen Roten, die Connor so gern mochte. Beim bloßen Gedanken an einen Schluck davon bekam Annie schon Sodbrennen. Ohne ein Wort zu Connor schenkte sie sich ein Glas Wasser ein.
»Okay, erzähl mir alles über diese phantastische Annie Valentine!«, verlangte Connor. Er lehnte sich auf dem Küchenstuhl zurück. »Du hast Rafie-Boy also einen Korb gegeben …«
»Aber ich habe Jenny Belmont!«, verkündete Annie mit vor Begeisterung großen Augen. »Tamsin hat mir empfohlen, es mit ihr zu versuchen, und sie ist großartig. Ehrlich, sie ist so tough und cool und bewandert, ich finde sie toll. Connor …« Annie senkte die Stimme, so dass sie beinahe flüsterte, »ich glaube, jetzt könnte es klappen. Jenny und Tamsin verhandeln über den ganz großen Wurf. Eines Tages in nicht allzu ferner Zukunft kennen die Leute Trinny und Susannah, Gok Wan und … mich!«
»Aber sicher, Baby«, antwortete Connor entzückt. »Du hast also den Vertrag unterschrieben?«
»Heute Vormittag. Deswegen feiern wir ja.«
»Das hier soll eine Party sein?« Er blickte sich skeptisch in der Küche um.
»Bald ist es eine«, versicherte Annie. »Ed holt Owen vom Orchester ab, und deshalb sollte ich eigentlich schon mal anfangen zu kochen …«, erinnerte sie sich und ging zum Kühlschrank, um Zwiebeln zu holen. »Dinah und Bryan kommen in ungefähr einer Stunde mit Billie.«
»Wie geht es ihnen?«, fragte Connor.
»Einigermaßen«,
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