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Styling deluxe / Roman

Styling deluxe / Roman

Titel: Styling deluxe / Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carmen Reid
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du?«
    »Stimmt«, pflichtete Ed ihr bei. Er warf die Bettdecke von sich und absolvierte sein liebenswertes Morgenritual, das daraus bestand, dass er gähnte, seine Arme reckte, sich dann mit einer Hand durch seinen verfilzten braunen Lockenschopf fuhr, bevor er aufstand und nackt hinter ihr Aufstellung nahm.
    Er legte seine Arme um ihre Taille, gab ihr einen zärtlichen Kuss in den Nacken, und dann sahen sie einander im Spiegel vor ihnen an.
    »Hör bitte auf, so viele Umstände zu machen!«, bat er. »Du wirst klasse aussehen, denn du siehst einfach immer klasse aus.«
    »Aber nur, weil ich viele Umstände mache«, erklärte sie.
    »Gut, ich weiß, aber mach dir bitte keine Sorgen! Du wirst brillieren. Ich weiß es einfach«, versicherte er ihr. »Du gehst unheimlich gut mit Menschen um, und im Fernsehen bist du bestimmt ein Naturtalent.«
    Als Annie Eds warme Hände auf ihrem Bauch spürte, beruhigten sich ihre vibrierenden Nerven. Wenn seine warmen Hände sie hielten, konnte sie seinen besänftigenden Worten beinahe Glauben schenken. Manchmal hatte sie das Gefühl, alles zu können, wenn Ed sie nur unterstützte.
    »Du bist klasse!«, ließ sie ihn wissen und legte ihre Hände über seine. »Ich weiß wirklich nicht, was ich ohne dich tun würde.«
    »Ohne mich wärst du genauso phantastisch«, beteuerte er.
    »Nein, ganz bestimmt nicht!«, widersprach sie. »Und das sollst du auch wissen.«
    Sie drückte einen Moment lang fest seine Hände. »Danke dafür, dass du so an mich glaubst«, sagte sie. »Das hilft mir sehr. Ganz bestimmt!«
    »Zieh die Stiefel an!«, drängte er. »Und in diesem Rock liebe ich dich, darin sieht dein Po aus wie eine reife …« Um seine Worte zu betonen, kniff er sie in den Hintern.
    Aber das gab ihr den Rest; sie ließ den Rock entsetzt zu Boden fallen. Wenn die Kamera ihrem ohnehin schon recht ansehnlichen Gesäß noch zehn Pfund hinzufügte, musste der Rock zu Hause bleiben.
    »Lass uns einfach versuchen, in den nächsten paar Monaten kein allzu großes Loch in meine Ersparnisse zu reißen«, warnte Ed sie und sah zu, wie Annie den Rock beiseitewarf.
    »Ja! Ganz bestimmt, denn ich werde so hart arbeiten«, entgegnete sie, »dass ich kaum Gelegenheit zum Einkaufen oder Geldausgeben habe.«
    Daraufhin zog Ed die Brauen hoch und lächelte breit. »So, so … das wird ja interessant!«, murmelte er – überzeugt, dass Annie, nur weil sie nicht mehr in einem Modegeschäft arbeitete, kaum der Verführung durch schöne Dinge widerstehen würde.
    »Und keinen Schwindel mit deinen Kreditkarten!«, ermahnte er sie. »Du bist auf ein sehr kleines Budget gesetzt!«
    Mit einem Abschiedskuss ging er ins Bad, um zu duschen, und ließ Annie, immer noch panisch vor Unentschlossenheit, vor dem Spiegel zurück.
    » KINDER !«, schickte sie einen lauten Ruf zur Zimmerdecke hinauf, denn Owen und Lana bewohnten Dachzimmer direkt über ihnen. » AUFSTEHEN !«
     
    Es war zehn nach acht, als Ed, Lana und Owen endlich angezogen waren, gefrühstückt hatten und zur Schule aufbrechen konnten. Annie stand an der Haustür und gab jedem einen Abschiedskuss.
    Zuerst kam Ed in seiner Musiklehrer-Uniform: Tweedjacke, schmale Seidenkrawatte, etwas ausgebeulte Chinos, eine abgeschabte Aktentasche in der Hand. Sein Haar stand in alle Himmelsrichtungen ab, weil er es so mochte, doch Annie befahl ihm, still zu halten, nahm die kleine goldgerahmte Brille von seiner Nase und putzte sie.
    »Mach schon!«, drängelte er. »Ich muss heute früh im Lehrerzimmer sein …«
    »Uuuh, der Direktor gibt großartige Beförderungen bekannt!« Sie zwinkerte ihm zu.
    »Nein, ich bin dran, Kekse mitzubringen.«
    »Ah.«
    »Tolle Leistung, wie?« Er legte ihr den Arm um die Taille und küsste sie herzhaft auf den Mund.
    »Viel Glück, du machst das schon!«
    Dann war Lana an der Reihe.
    »Bye-bye, Schätzchen«, sagte Annie und gab ihr einen Kuss auf die Wange. Zurzeit war sie sehr stolz auf ihre Tochter. Die nervtötende, mürrische Gothic-Phase war vorüber, stattdessen hatte Annie jetzt eine vorbildliche Teenie-Tochter. Vielleicht war auch das nur eine Phase. Aber, bitte, bitte, diese Phase durfte gern ewig dauern!
    Lanas lange schwarzgefärbte Locken waren einem naturbraunen stufigen Bob gewichen, ihre Schuluniform war adrett und gebügelt, der Rock endete in respektabler Knienähe. Außerdem arbeitete sie bewundernswert hart für ihre Prüfungen. Sie war kürzlich, als sie abends von der Party heimkamen, sogar gleich in ihr

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