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Styling deluxe / Roman

Styling deluxe / Roman

Titel: Styling deluxe / Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carmen Reid
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konnte er sich nicht verkneifen zu erklären. »Zunächst mal solltest du nie deinen dicken Hintern in die Kamera recken! Ich fasse es nicht, dass sie das nicht rausgeschnitten haben! Aber wir arbeiten daran. Wir kriegen dich schon hin! Ich glaube, du kommst noch ganz groß raus.«
    Sie strahlte ihn an. Strahlte, weil sie es sich doch tief im Innersten wünschte, im Fernsehen ganz groß rauszukommen.
    »Was hat Finn gemeint?«, wollte Bob wissen, als sie auf die Autobahn fuhren.
    »Na ja …«
    Finn hatte sie am Vorabend angerufen, und sie hatte erwartet, dass er ein bisschen mehr sagen würde als nur: »Hast du es gesehen? Prima Sache!«, bevor er darauf zu sprechen kam, wie er die Fahrt nach Birmingham geregelt hatte.
    »Nicht viel«, musste sie zugeben.
    »Zu mir auch nicht«, informierte Bob sie. »Schwer zu sagen, was er denkt. Der Sender scheint ganz versessen auf die Show zu sein, aber er kann offenbar nicht mehr Geld herausquetschen. Er hat mich gebeten, meinen Tagessatz für die letzte Woche zu senken.«
    »Darf ich wissen, was er dir bezahlt?«, fragte Annie.
    Als sie es hörte, platzte sie unwillkürlich heraus: »Ach du Scheiße!«
    »Ich weiß, toll ist das nicht, wie?« Bob glaubte, sie hätte Mitleid mit ihm.
    Annie hätte am liebsten laut gelacht. Sie verdiente in einem Monat so viel wie Bob an drei Tagen! Mit dem Ruhm verhielt es sich genauso wie mit Verbrechen: Es lohnte nicht.
    Das Mobiltelefon in ihrer Handtasche meldete sich, und ein Blick aufs Display verriet ihr, dass Svetlana wieder einmal anrief.
    »Annah! Hört mein Telefon seit der Sendung nicht auf zu klingeln! Rufen mich so viele alte Freunde an, um zu sagen, wie gut es ihnen gefällt. Finn, sitzt errr neben mirr im Auto, sein Telefon klingelt auch ständig. Die Leute finden die Show gut, Annah! Ist alles so aufregend! Warrrum bist du nicht bei uns in Auto und hörst auch, wie toll das alles?«
    »Ich fahre mit Bob«, erklärte Annie.
    Svetlana stieß diesen gewissen Ton aus, der ihrer Missbilligung Ausdruck verlieh. »
Tcha!
Ist nicht gut. Fährst du nicht mit Bob nach Hause, fährst du mit uns. Nikki kann fahren mit Bob«, bestimmte sie.
    »Aber, was ich dir sagen will …« Svetlanas Stimme vibrierte vor unterdrückter Begeisterung, was Annie sofort in Besorgnis versetzte. Es gab nur wenige Dinge, die die Ukrainerin wirklich begeisterten, und diese standen grundsätzlich im Zusammenhang mit megareichen Männern und ihrem Megageld.
    »Rate, wer mich gestern Abend angerufen hat! Zu Hause, auf meiner privaten Leitung.«
    »Igor?«, fragte Annie vorsichtig. »Igor Kartoffelfresse der Dritte?«, wurde sie drastisch, denn wenn Svetlana eine Versöhnung auch nur in Erwägung zog, musste sie daran erinnert werden, was für ein abscheulicher Typ er war.
    »Nein – Igor! Tcha!« Wieder stieß Svetlana diesen abfälligen Laut aus. »Nein. Ein höchst interessanter Mann. Auch aus der Ukraine. Er heißt Uri und hat Hedgefonds, ist millionenschwer und will mit mir essen gehen!«
    »Kennst du ihn?«, wollte Annie wissen.
    »Ja, ja. Sagt er, haben wir uns oft und oft auf Partys getroffen, als ich war Igors Frau.«
    »Und vorher hat er dich noch nie angerufen?«
    »Nein! Und hat er sich meine Privatnummer besorgt! Niemand hat meine Privatnummer. Alle rufen an auf Handy. Fand er die Show großartig.«
    »Er schaltete Home Sweet Home ein?!« Das fand Annie ziemlich unwahrscheinlich.
    »Hat er gehört von jemandem, dass ich bin im Fernsehen, hat er herausgefunden, wo, und dann … Ist er sehr interessanter Mann. Lädt er mich ein, um meinen ersten Auftritt im Fernsehen zu feiern.«
    »Hm …« Annie wusste, dass sie das Naheliegendste aussprechen musste. »Aber, Schätzchen, weiß Harry davon? Kommt Harry mit?«, wagte sie sich vor. »Du hast dem Geldschrank doch gesagt, dass du in ein paar Wochen heiraten willst, oder?«
    »Ach, Annah!« Svetlana seufzte entnervt. »Begreifst du nicht, wie funktioniert. Wirst du nie begreifen.«

[home]
    16.
    Tina vor dem Umstyling:
    Grauer Rollkragenpulli (Gap)
    Schwarze Jeans (Gap)
    Schwarze knöchelhohe Stiefeletten
     
    Geschätzte Gesamtkosten: 130 £
    »Mit Kleidung und Make-up kenne ich mich nicht gut aus.«
    U nd da kommen jetzt auch die anderen.« Annie erhob sich und blickte aus dem Fenster auf das silberne Allradfahrzeug, das vor der Wohnung von Tina Balotti am Straßenrand anhielt.
    Sie und Bob waren eine halbe Stunde früher eingetroffen, hatten Kaffee mit Tina getrunken, ein bisschen über sie in

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