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STYX - Fluss der Toten (German Edition)

STYX - Fluss der Toten (German Edition)

Titel: STYX - Fluss der Toten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Filley und ich kamen am Heck an und schauten ins Wasser, Young schwamm nah hinter dem Boot, griff danach, wollte sich raufziehen. Filley und ich packten jeweils eine Hand von ihm und zogen, da schoss eine der Kreaturen wie ein Delphin aus dem Wasser, packte Filley mit der einen und verfehlte mich nur knapp mit der anderen Klaue, und verschwand wieder im Wasser. Filley und Young waren ebenfalls fort.
    Das war der Moment an dem ich sicher war, dass ich sterben würde. Ich drehte mich zu Hendricks um, er schaute Richtung Steuerbord und schoss. Von hinten packte ihn eine der Kreaturen, die aus dem Wasser in die Höhe gesprungen war, und Hendricks kippte rückwärts über die Reling und verschwand. Auch ich hatte meinen Posten verlassen, es war meine Schuld. Ich lehnte mich an die Reling und wartete darauf, dass mich einer der Springer packen würde. Hier hinten konnte mich keiner mehr sehen: Den Strandleuten war das Schiff im Weg und unser Steuermann Gordon hatte nur noch Augen für das rettende Ufer, auf das er zuhielt. Was soll’s , dachte ich.
    Dann strandeten wir und ich rannte von Deck, aber mein Kopf war leer und ich fühlte nichts mehr, gar nichts, auch kein großes Bedürfnis, mein Leben zu retten. Ich rannte, weil die anderen rannten, und ich rannte immer weiter, sprang geistesabwesend in meinen Dienstwagen, fuhr nach Hause, lud meine Frau Ellen und meine Tochter Kelly in den Wagen und verließ Linton.
    Meine Frau schrie mich an, ich solle ihr sagen, was los sei und warum wir nicht Ben suchen gingen, wenn etwas Schlimmes in der Stadt passierte. Doch ich sagte nur, dass wir schnell weg müssten. Das wiederholte ich immerfort, auch wenn sie mich schlug und mir ins Lenkrad griff, ich sagte nur, dass wir schnell von hier weg müssten. Ich weiß nicht, warum ich Ben nicht suchen ging.
*
    In unserem ersten Gespräch haben Sie mir gesagt, dass weder Gordon noch Dreyfuss oder MacCorkindale aufzufinden seien. Das hat mich immer gewundert, weil es einer von den dreien gewesen sein muss, der die Evakuierung veranlasst hat. Sonst wären heute weitaus mehr als nur 300 Menschen verschwunden. Aber entgegen den Berichten Ihrer Experten sind diese Menschen nicht spurlos verschwunden.
    Ich habe es gesehen, ich war dort, als ich eines der Biester erledigen wollte. Sie haben sehr viele Hinweise hinterlassen: Fotoalben, Briefe, Urkunden, Hochzeitsgeschenke, Haustiere. Menschen auf der Flucht haben keine Bedenken, einen teuren Fernseher zurückzulassen, aber ihre Identität, ihre Erinnerungen nehmen sie immer mit! Das müsste Ihren Experten aufgefallen sein, wenn sie die Häuser der Geflohenen mit den Häusern der spurlos Verschwundenen verglichen hätten. Und dass sie in den Häusern der Verschwundenen keinerlei Anzeichen für Einbruch oder Gewaltanwendung haben finden können, beweist nur, dass die Kreaturen über Fähigkeiten verfügen, die über ihre bloße Anzahl und körperliche Kraft weit hinausgehen.
    Auch der Umstand, dass im Memorial weder die Überreste von Dr. Brody noch die des erlegten Tieres zu finden waren und dass Fettermans Boot samt aller beim Gefecht Getöteten spurlos verschwunden ist, beweist, dass wir es mit äußerst intelligenten und sorgsam vorgehenden Gegnern zu tun haben; insbesondere, wenn wir noch den Befund Ihrer Taucher einbeziehen, nach welchem kein einziges Loch auf dem Meeresgrund gefunden wurde.
    Damit möchte ich diesen Bericht beenden.
    Ich danke Ihnen, dass Sie sich die Zeit genommen haben, dies zu lesen, und die Zeit nehmen werden, meine Leiche und die der Kreatur im Hotelzimmer zu finden und zu untersuchen. Tun Sie mir bitte noch einen letzten Gefallen und überreichen den Brief in der Schublade meiner Frau Ellen.
    Sonst bleibt mir nichts mehr zu sagen.
    Passen Sie auf sich und ihre Lieben auf.
    S. Hooper



Der Fährmann, der Tote und der Obolus
    Marius Kuhle
Prolog
Zwischen der Welt der Lebenden und der Welt der Toten gibt es einen Übergang: Einen weiten Fluss mit der Farbe der Nacht, der an den Ufern der Wirklichkeit und der Welt der Träume angrenzt. Nur die Seelen der Verstorbenen können diesen Fluss überqueren, doch brauchen sie dafür die Hilfe des Fährmanns.
Sie warten an den trostlosen Ufern und Klippen auf ihn und zahlen für die Überfahrt ins Totenreich einen Obolus. Schafft es eine Seele aber nicht, den Fährmann zu bezahlen, so wird sie für alle Ewigkeiten ins Schattenreich verdammt ...
1
    »Also ... bereit für deinen ersten Tag?«
    »Ja.«
    »Und? Aufgeregt?«
    »Ein

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