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STYX - Fluss der Toten (German Edition)

STYX - Fluss der Toten (German Edition)

Titel: STYX - Fluss der Toten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Keine Verzögerungen, keine Zwischenfälle, rein, raus, fertig. Eigentlich ganz einfach, könnte man meinen.
    Gegen 18.30 Uhr waren wir startklar.
    Jeffrey Gordon steuerte unser Boot, die »Lissy«. Er sollte, was auch geschehen würde, am Steuer bleiben. Chris Filley übernahm die Steuerung für den Haikäfig und konnte uns mit der Harpune unterstützen. Außerdem waren noch Jack Backlinie und Murray Young mit an Bord, jeder mit einer Schrotflinte ausgestattet. Hendricks und ich waren ebenso mit Schrotflinten bewaffnet und hatten jeder seine .38er-Dienstwaffe im Halfter. Am Strand hielten Dennis Dreyfuss und Jay MacCorkindale ihre Jagdgewehre bereit.
    Wir reichten unserer Strandunterstützung die Hände, wünschten viel Glück, lachten dabei. Dann fuhren wir los.
    Wir waren über dem Loch, ließen jedoch kein Lot herunter. Wir wollten nicht riskieren, unsere Meeresfreunde dort unten vorzeitig auf uns aufmerksam zu machen. Fetterman sagte, das Loch befände sich genau unter uns, und keiner erhob Einspruch. Hendricks und ich waren backbords, wo sich auch der Käfig befand. Steuermann Gordon war wie vereinbart einen Bogen gefahren und wir schauten mit dem Bug zum Strand, um uns im Notfall schnell aufs Trockene retten zu können, wo wir uns den Kreaturen überlegen glaubten. Unseren Fluchtweg zum Strand sollten Dreyfuss und MacCorkindale freihalten. Young war steuerbords und Backlinie stand am Heck und sicherte uns zum offenen Meer hin ab. Fetterman stieg in den Käfig und gab Filley ein Zeichen, der seinerseits zum Land winkte, dass es jetzt losgehen würde.
    Ich schaute ein letztes Mal auf die Uhr, 18.37 Uhr.
    Der Käfig tauchte ins Wasser und verschwand unter der Oberfläche. Ich befürchtete, jetzt würden die qualvollen Minuten des Wartens beginnen, in denen man nicht wusste, ob die Mission scheiterte oder gelingen würde. Und wo man die ganze ereignislose Zeit über für den einen entscheidenden Moment vorbereitet sein musste, in dem man alles gab, weil man sonst alles verlieren würde.
    Aber es kam viel schlimmer.
    Der Käfig war noch keine 20 Sekunden unter Wasser, da tauchte Fetterman ohne Käfig auf, spuckte sein Atemgerät aus und schrie: »Löcher, überall sind Löcher! Verschwindet!« Dann verschwand er.
    Im nächsten Moment legte sich das gesamte Boot ruckartig nach Backbord, vielleicht 20°, was ausreichend war, um die meisten von uns ins Schwanken zu bringen. An der gespannten Kette, die zum Käfig führte, erkannte ich, dass die Biester daran zogen. Am Heck platschte es – ich wusste es zu dem Zeitpunkt nicht, aber Backlinie würde ich ebenso nie wieder sehen. Hendricks und ich hatten an der Reling Halt gefunden und ich schrie ihn an, obwohl er gleich neben mir stand, dass er schießen solle. Dann gab ich drei Schüsse entlang der Kette ab und Hendricks ebenso.
    Geistesgegenwärtig versuchte Filley, die Kette vom Boot zu lösen. Ich sah aus dem Augenwinkel, dass Young seinen Posten verließ und zum Heck rannte. Er muss versucht haben, Backlinie zu retten. Gordon startete den Motor und schrie, dass wir die Kette lösen sollten, womit Filley gerade in diesem Moment fertig wurde. Ich hatte drei weitere Schüsse in Richtung Kette abgegeben, wo ich die Tiere vermutete. Dann musste ich nachladen und auch Hendricks Flinte war leergeschossen. Ich rief, dass er die Schrotflinte hinlegen und mit seinem Revolver aufpassen solle, falls welche von den Viechern auftauchten, während ich die Waffen nachladen und ihm hintereinander geben wollte. Beim Nachladen glitt mein Blick erneut Richtung Steuerbord, wo ich diese entsetzlichen Krallen über die Reling greifen sah und gleich darauf die dazugehörige Kreatur, die sich an Bord schwang und mich mit ihren riesigen Fischaugen fixierte.
    Mir stockte das Herz, dann knallte es und die Kreatur schlug mit voller Wucht aufs Deck, wo sie unbeweglich liegen blieb. Natürlich, Dreyfuss oder MacCorkindale mussten sie vom Strand her erwischt haben!
    Ich wollte das Gewehr weiterladen, da sprang eine zweite Kreatur Steuerbord an Deck, ein Schuss vom Strand ging daneben, die Kreatur watschelte mit einer ungeheuerlichen Geschwindigkeit zum Heck, ich sah Filley, wie er nach seiner Harpune griff und der Kreatur nachlief. Ich selbst drückte Hendricks die geladene Schrotflinte in die Hand und rannte Backbord Richtung Heck, zog meinen Revolver und sah, wie die Kreatur von der Harpune in den Rücken getroffen ins Straucheln geriet, Young an der Schulter packte und mit ihm über Bord ging.

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