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Sub Terra

Sub Terra

Titel: Sub Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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einen Verbündeten zu gewinnen.« Sie drehte Michaelson herum, so dass er sie anschaute. Dann blickte sie Tru’gula an und zeigte auf den Major. »Mo’amba.« Wieder packte sie Michaelsons Schultern und wiederholte: »Mo’amba.«
    Dann ging sie einen Schritt zurück und zeigte auf sich. »Sin’jari.« Sie imitierte seinen tänzelnden Gang und zeigte wieder auf sich selbst. »Sin’jari.«
    Tru’gula starrte sie ausdruckslos an.
    Ashley rollte mit den Augen, imitierte jedoch weiterhin Sin’jari. Sie trat vor Michaelson und tat so, als zöge sie ein Messer aus einer Scheide und stieße es zweimal in Michaelsons Brust. Dann ging sie zurück und legte die Hand auf ihre Brust. »Sin’jari!«, sagte sie entschlossen.
    Tru’gulas Augen verengten sich, in seinen verletzten Gesichtsausdruck mischte sich Wut.
    Ashley trat zur Seite. Hatte er sie verstanden? Und wenn ja, glaubte er ihr? Sie hatte gerade ein Mitglied des Ältestenrats beschuldigt.
    »Sin’jari«, fauchte Tru’gula, »Sin’jari!« Er trat auf Ashley zu.
    Sie widerstand dem Drang zurückzuweichen und ahnte instinktiv, dass sie jetzt standhaft bleiben und die Wahrheit verteidigen musste. Also blickte sie ihm geradewegs in die Augen und zuckte mit keiner Wimper, als er dicht vor ihr stand.
    Es schienen mehrere Minuten zu vergehen, bis Tru’gula etwas sagte. Offenbar musste er um Worte ringen. Er zeigte auf seinen Kopf. »Mo’amba … weise.« Er packte Ashley an den Schultern. »Mo’amba … dir … vertraut.«
    Sie nickte ihm aufmunternd zu.
    »Harry hat wohl mit ihm gearbeitet«, murmelte Michaelson.
    Der Anführer der Krieger wandte sich zu Michaelson. »Blutsbruder.« Er verschränkte die Arme vor der Brust. »Vertrauen.« Dann drehte er sich wieder zu Ashley um. »Tru’gula … Tru’gula … vertraut … dir.«
    Hatte sie richtig gehört? Hatte sie ihn auch nicht missverstanden? Er glaubte ihr! Voller Erleichterung umarmte sie Tru’gula, und Tränen traten ihr in die Augen.
    Tru’gula befreite sich aus ihrer Umarmung. »Ge-fahr. Hier. Geht! Jetzt!« Er versuchte, sie zum Eingang zu zerren.
    »Warte.« Sie wehrte sich und entwand ihren Arm aus seinem Griff. »Dass du uns traust, könntest du auch den anderen sagen. Dann müssten wir nicht fliehen.«
    Verwirrt starrte er sie an. Er verstand sie nicht. Tru’gula blickte zum Eingang, dann wieder zu ihr. Er seufzte frustriert. »Tru’gula … vertraut dir.« Er machte eine ausholende Handbewegung, als meinte er die ganze Siedlung. »Nicht … vertraut.«
    Ashley begriff, dass er ihnen zur Flucht verhelfen wollte. Er wollte ihnen helfen, vor den Beschuldigungen davonzulaufen. Er glaubte nicht daran, dass sein Volk ihnen die Unschuld abkaufte. Die Eingeborenen waren den Fremden gegenüber einfach zu misstrauisch.
    »Geht … jetzt«, wiederholte Tru’gula.
    Ashley blieb stehen. »Nein.«
    Michaelson trat zu ihr. »Ich glaube, wir sollten seine Hilfe besser annehmen.«
    »Wenn ich davonlaufe, gebe ich damit meine Schuld zu. Ich kann nicht einfach abhauen und diese Leute in dem Glauben lassen, dass wir kaltblütige Mörder sind.«
    »Aber, Ashley, was für ein Risiko!«
    Sie schüttelte den Kopf. »Du hast eben einen Plan erwähnt. Wie wir meine Unschuld beweisen könnten. Ich hatte ihn für ein Hirngespinst gehalten. Aber mit Tru’gulas Hilfe könnte es funktionieren.«
    »Könnte? Eine verdammt geringe Chance, wo unser aller Leben auf dem Spiel steht.«
    Sie durchbohrte ihn mit ihrem Blick. »Ich muss es versuchen.«
    Lindas Beine waren schwer wie Blei. Sie stolperte hinter Khalid her, setzte beinahe willenlos ein Bein vor das andere und starrte auf seinen Rücken, während er sich einen Weg zum Aufzug bahnte. Sie wusste, dass sie ihn eigentlich hassen und verachten sollte.
    Doch sie fühlte nichts.
    Sie hatte ihr Wort gebrochen. Denn sie hatte Jason versprochen zurückzukommen. Sie hatte immer noch seinen Blick vor Augen, wie sie ihn an die Säule gefesselt hatte. Er wusste, dass er sterben würde. Irgendwie hätte sie es verhindern sollen, doch vor lauter Angst hatte sie versagt. Angst vor Khalid, Angst vor dem Sterben. Durch ihre eigene Tatenlosigkeit hatte sie das Schicksal des Jungen besiegelt.
    Eine Träne rann ihr über die Wange.
    Ihr ganzes Leben war von Angst bestimmt gewesen. Ob es ihre hysterische Klaustrophobie war oder irgendeine andere Furcht, Angst war ihr ständiger Begleiter. Und nun hatte sie durch diese lähmende Schwäche den Tod eines kleinen Jungen verursacht.
    Mit diesem

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