Substance-Die Formel
Miene und die Hand über der Pistole und gehorchte dem Befehl. Erica stand ihm auf der anderen Seite gegenüber. Der Polizist tastete ihn ab. Kevin versuchte, nicht angewidert zusammenzuzucken, und konzentrierte sich auf Ericas Gesicht. Auch sie war schockiert.
Der Polizist griff in Kevins Tasche und holte Wards Führerschein heraus.
»Was ist das? Laut diesem Führerschein heißen Sie Michael Ward.«
»Das kann ich erklären.«
»Davon gehe ich aus.«
Der Polizist griff nach seinen Händen, Kevin vernahm ein Klicken und fühlte das kühle Metall von Handschellen.
»Was zum Teufel soll denn das?«
»Mr. Ward, ich habe Sie angehalten, weil Sie zu schnell …«
»Ich wurde schon früher angehalten, weil ich zu schnell gefahren bin, aber man hat mich nie in Handschellen gelegt. Und mein Name ist Hamilton und nicht Ward!«
Erica verzog das Gesicht, um ihm anzudeuten, er solle den Mund halten.
»Sie sind verhaftet, weil Sie ein Fahrzeug gestohlen haben. Dieses Auto wurde als gestohlen gemeldet.«
»Was? Das ist unmöglich.«
»Es kann nicht gestohlen sein. Es ist mein Auto«, widersprach nun Erica.
»Es wurde uns gemeldet, die Insassin könnte vorzugeben versuchen, dass das Auto ihr gehört. Den einzigen Ausweis, den Mr. Hamilton« – der Polizist zog Kevins Name sarkastisch in die Länge – »vorlegen kann, gehört einem Michael Ward. Ich würde sagen, das reicht, um Sie verdächtig zu machen. Sie haben das Recht, von nun an zu schweigen.«
Kevin hörte der Litanei zu, die er aus Hunderten von Fernsehfilmen kannte, und konnte es nicht wirklich begreifen, dass sie nun ihm galt. Er reagierte nicht, als der Streifenpolizist ihm eine Frage stellte.
»Was?«
»Ich habe gefragt, ob Sie diese Rechte verstehen?«
Beide antworteten mit Ja.
»Aber das ist doch lächerlich. Wie können wir dafür verhaftet werden, dass wir ihr Auto gestohlen haben? Es ist ihr Auto!«, wiederholte Kevin.
»Beruhigen Sie sich, Sir.«
»Wie kann ich ruhig bleiben? Ich bin verhaftet.«
»Es liegt offensichtlich ein Fehler vor. Meine Ausweise sind in meiner Handtasche. Wenn Sie nachsehen, werden Sie …«, sagte Erica.
»Es tut mir leid, Madam. Ich nehme Ihre Handtasche mit, aber hier können wir die Sache nicht klären.«
Kevin fiel sein Rucksack mit dem Laborbuch und dem Video ein.
»Ich brauche meinen Rucksack. Ich kann ihn nicht im Auto lassen.«
»Was ist darin?«
»Wichtige Papiere und ein Video. In dieser Hitze darf es nicht im Auto bleiben, es würde beschädigt.«
Der Beamte sah Kevin prüfend an, öffnete den Honda und holte Handtasche und Rucksack heraus.
»Wohin fahren wir?«, erkundigte sich Erica.
»Zur Dienststelle.«
»Was wird mit meinem Auto?«
»Das Auto wird in Verwahrung genommen.«
Kevin fiel auf, dass er nicht »Ihr Auto« sagte.
Zehn Minuten später waren sie auf der Polizeiwache von Hutchins, Texas.
Es dauerte drei Stunden und bedurfte unzähliger Anrufe, bis sie die Polizei überzeugt hatten, dass Erica die Person war, die sie zu sein behauptete. Erleichtert, weil der Irrtum aufgeklärt war, nahm Erica ihr Eigentum von dem Streifenpolizisten entgegen, der sie gestoppt hatte. Es war schon zwanzig Minuten nach fünf. In weniger als einer Stunde würde SciSurplus schließen.
»Der Irrtum tut mir leid, Miss Jensen. Ich versichere Ihnen, dass wir den Vorfall untersuchen werden, damit sich dergleichen nicht wiederholt.«
»Heißt das, wir können gehen?«
»Sie können gehen, Miss Jensen, aber ich bin dem Führerschein dieses Michael Ward nachgegangen.« Er deutete mit dem Daumen auf Kevin, der vor dem Schreibtisch seiner Kollegin saß. »Es gibt jemanden mit diesem Namen und der Sozialversicherungsnummer, aber die Führerscheinnummer gehört einer Frau namens Maria Gonzalez. Deshalb ist der Führerschein gefälscht, nicht gestohlen. Hamilton behauptet, es sei ein Scherz, ich will das wohl akzeptieren, aber ich habe noch immer keinen Ausweis von ihm.«
Erleichtert, weil die Polizei keine Verbindung zu Wards Tod hergestellt hatte, seufzte Erica auf. »Er ist zu schnell gefahren, okay, aber das ist doch keine große Sache.«
»Er fuhr aber auch ohne Führerschein und war im Besitz eines gefälschten Führerscheins. Er muss hierbleiben, bis ich weiß, wer er wirklich ist.« Und bevor sie protestieren konnte, fügte er hinzu: »Unter diesen merkwürdigen Umständen muss ich sichergehen, dass Mr. Hamilton nicht gesucht wird. Er muss hier warten, bis wir wieder Zugang zum Internet haben.«
»Wann
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