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Substance-Die Formel

Substance-Die Formel

Titel: Substance-Die Formel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boyd Morrison
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habe ihn überredet, uns den letzten Laser zu verkaufen, den er vorrätig hat, mit einem ordentlichen Aufschlag für seinen Aufwand, versteht sich. Wir müssen ihn heute noch abholen. Ich glaube nicht, dass ich ihm wirklich alle Zweifel genommen habe. Er sagte etwas davon, dass er ihn einem anderen Kunden versprochen habe, und wenn wir ihn nicht heute kauften, würde er morgen mit der ersten Sendung ausgeliefert. Wir müssen bis spätestens sechs Uhr bei ihm in Dallas sein.«
    »Die Zeit könnte reichen. Es ist jetzt erst halb elf. Man fährt etwa vier Stunden nach Dallas.«
    »Stimmt, aber das Lager ist auf der anderen Seite der Stadt. Das kostet uns noch einmal eine Stunde. Wenn wir im Berufsverkehr stecken bleiben, könnte es knapp werden.«
    Erica kümmerte sich um die Überweisung des Geldes auf ihr Girokonto, froh darüber, dass sie alles vom Telefon aus arrangieren konnte.
    Sie fanden eine Filiale ihrer Bank im Telefonbuch, nur wenige Schritte von dem Einkaufszentrum entfernt, in dem sie sich aufhielten. Zwanzig Minuten später waren sie im Besitz eines Bankschecks und fuhren auf der Interstate 45 nach Norden. Erica döste, sie war noch müde vom Dienst, Kevin saß am Steuer und hörte Radio.
    Fünfundzwanzig Kilometer vor Dallas weckte er Erica. Sie sah auf die Uhr. Es war kurz nach halb drei. Sie waren gut vorangekommen.
    »Warum wirst du langsamer?«, fragte sie und rieb sich die Augen.
    Kevin zeigte mit dem Daumen nach hinten.
    »Nicht freiwillig.«
    Sie sah aus dem Rückfenster, und ihr drehte sich der Magen um. Hinter ihnen näherte sich blinkend eine Streife der Verkehrspolizei.

EINUNDZWANZIG
    Kevin umklammerte das Lenkrad, als hätte er einen Schwindelanfall.
    »Meinst du, sie sind es?«
    »Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie uns ausgerechnet hier aufgestöbert haben. Es kann eigentlich nur eine echte Streife sein.«
    »Dem Himmel sei Dank!«
    Hinter ihnen heulte kurz eine Sirene.
    »Ich habe meinen Führerschein nicht dabei.« Kevin verlangsamte die Fahrt.
    »Bist du zu schnell gefahren?«
    »Weiß ich nicht. Ich habe einen Sattelschlepper überholt, dafür habe ich etwas beschleunigt.«
    »Man wird uns nicht gleich festnehmen, nur weil du deinen Führerschein nicht dabei hast.«
    Es klang, als wollte sich Erica Mut machen, aber Kevin wusste, dass sie beide dasselbe dachten. Wenn die Polizei sie zwang, mit auf eine Wache zu kommen, könnten ihre Verfolger erfahren, wo sie sich aufhielten.
    Der Honda hielt auf dem Seitenstreifen. Sie warteten, dass ein Polizist zu ihnen kam, aber nichts rührte sich. Dann hielt hinter dem ersten ein zweiter Streifenwagen. Eine Polizistin mit breitrandigem Hut stieg aus. Sie beugte sich zum Fenster ihres Kollegen. Mehrmals sah sie in die Richtung des Hondas.
    »Was zum Teufel ist denn jetzt los?«, fragte Kevin verblüfft.
    Erica zuckte mit den Schultern und schüttelte den Kopf.
    Die Tür des zuerst angekommenen Streifenwagens öffnete sich, ein Polizist stieg aus. Er zog seinen Pistolengürtel zurecht. Kevin öffnete das Fenster.
    Mit ihren dunklen Sonnenbrillen wirkten die beiden bedrohlich. Der Mann trug eine Miene einstudierter Gleichgültigkeit zur Schau, hatte aber seine rechte Hand an der Pistole. Er beugte sich vor, um einen Blick ins Auto zu werfen.
    »Sir, kann ich Ihren Führerschein sehen? Und von Ihnen hätte ich auch gern einen Ausweis, Madam«, verlangte er in gleichmäßigem Tonfall.
    Die Polizistin hatte sich auf der Beifahrerseite des Hondas aufgestellt.
    »Es tut mir leid«, entschuldigte sich Kevin, als er dem Polizisten Ericas Führerschein reichte, »ich habe meinen Führerschein nicht dabei.« Er sah keine Veranlassung, ihm zu sagen, warum. Wards Führerschein würde er ihm unter keinen Umständen zeigen.
    »Können Sie sich anderweitig ausweisen?«
    Kevin schüttelte verlegen den Kopf. »Ich habe meine Brieftasche nicht dabei.«
    Der Polizist sah erst seine Kollegin an, dann Kevin. Sein Gesichtsausdruck veränderte sich nicht.
    »Wie heißen Sie, Sir?«
    »Kevin Hamilton.«
    »Mr. Hamilton, Miss Jensen, würden Sie bitte aussteigen?«
    Kevin ging davon aus, dass sie die beiden Polizisten zu den Streifenwagen begleiten müssten. Was als Nächstes kam, versetzte ihm einen Schock.
    »Drehen Sie sich zum Fahrzeug und legen Sie die Hände auf die Motorhaube.«
    »Meinen Sie das ernst?«, fragte Erica mit großen Augen.
    »Auf die Motorhaube, Sir. Sie auch, Miss.« Er sprach nach wie vor mit monotoner Stimme, aber Kevin registrierte seine ernste

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