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Succubus Dreams

Titel: Succubus Dreams Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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war kein gewöhnlicher, sauberer Mord. Er bedeutete ihm etwas. Und er war schrecklich. Er hätte sich selbst verraten müssen – einen Teil seiner Menschlichkeit aufgeben müssen –, um diese Energie zu erhalten.»
    Ich starrte den Weidenrutenball an. Ich konnte nicht spüren, was Vincent spürte, aber jetzt empfand ich in seiner Gegenwart ebenfalls Ekel und Unbehagen. Und plötzlich war Kaylas Ekel auch nicht mehr so seltsam. Ich hatte das Amulett in meiner Tasche gehabt, als ich sie gesehen hatte. Sie hatte gesagt, ich sei ‹schlecht›, weil ich wahrscheinlich von der Energie des Zaubers umgeben war. Was hatte Dante getan? Was konnte der sarkastische, lakonische Dante getan haben, um jene Macht zu erlangen, die sowohl Vincents als auch Hughs Worten zufolge zur Anfertigung eines solchen Amuletts nötig wäre? Was es auch war, es war der Grund, weshalb ihn Erik so sehr hasste.
    Mich schauderte. «Kannst du ihn vernichten?»
    Vincent nickte. «Soll ich?»
    Ein winziger Teil meiner selbst erinnerte sich daran, dass der Zauber die Fähigkeit hatte, Nyx abzustoßen. Aber sie würde deshalb nicht verschwinden, und wir müssten sie zurückholen, wenn wir sie wirklich aufhalten wollten. Schluckend nickte ich. «Ja, nur zu!»
    Es benötigte nur wenige Sekunden. Grünes Licht umhüllte die Weidenrutenkugel, dann war Vincents Hand leer. Ich spürte keine Veränderung der Energie oder so, aber der Nephilim war sichtlich erleichtert.
    Ich stieß den Atem aus. «Na ja. Jetzt kann sie nichts mehr aufhalten, hm?»
    «Nein», erwiderte er und rieb sich die Hände. «Auf in den Kampf!»
    Kapitel 22
    Am folgenden Tag kam Seth nicht in die Buchhandlung. Ein schlechtes Zeichen. Gewöhnlich war das seine passiv-aggressive Reaktion auf einen Streit zwischen uns.
    Während der Arbeit ging er mir einfach nicht aus dem Kopf. Ich dachte an den unkontrollierten Wutausbruch. In unserer gemeinsamen Zeit hatten wir viele unangenehme Gespräche geführt, aber so etwas war noch nicht vorgekommen. Ich wusste nicht so genau, was mir so viel Sorgen bereitete – abgesehen vom Offensichtlichen –, aber ich wurde das Gefühl nicht los, dass es ein entscheidender Moment gewesen war, einer mit weit reichenden Konsequenzen. Und das jagte mir einen solchen Schrecken ein, dass ich unbedingt alles wieder einrenken wollte.
    Zudem hatte ich noch die Sache mit Nyx am Hals. Nach Geschäftsschluss müsste ich mir ein Opfer suchen, und dann kämen die Engel, während ich schlief – und Nyx ans Werk ginge.
    «Alles in Ordnung bei dir?»
    Ich sah von dem Stapel Schecks auf, den ich gerade unterzeichnete. Maddie stand in einem schwarzen Rock mit passender weißer Bluse in meinem Büro und sah atemberaubend aus. Zudem trug sie ihr Haar wieder offen.
    «Wow!», sagte ich. «Gibt’s einen bestimmten Grund dafür?»
    «Keinen», erwiderte sie mit einem Schulterzucken. «Generalüberholung der Garderobe.» Sie hob einen Fuß und zeigte schwarze Schuhe mit drei Zoll hohen Absätzen.
    «Heilige Scheiße!», sagte ich. «Du machst aber auch keine halben Sachen.»
    Sie strahlte übers ganze Gesicht, und mir fiel etwas an ihr auf, das nichts mit der neuen Kleidung zu tun hatte. Aus ihren Augen leuchtete eine Freude – ein Glücksgefühl, sodass sie noch selbstbewusster und strahlender wirkte. Ein riesengroßer Unterschied zu der verbitterten Frau von der Auktion.
    «Was ist denn mit dir los?», fragte ich sie, zum ersten Mal an diesem Tag nicht auf mich selbst konzentriert.
    Ihr Grinsen wurde breiter und es zeigten sich ihre Grübchen. Einen Augenblick später wurde sie wieder ernster. «Ich erzähl’s dir später. Ich habe gute Neuigkeiten. Aber du… was ist los? Du siehst schrecklich aus.»
    Yasmine hatte letzte Nacht dasselbe behauptet. Es war wirklich ein trauriger Tag, wenn ein Sukkubus nicht mehr die Nase vorn hatte. Ich schüttelte den Kopf.
    «Ist… kompliziert.» Ich lächelte schwach. «Komm schon damit klar, keine Sorge. Nun mach schon! Ich würde viel lieber was Schönes hören. Los, erzähl’s!»
    «Kann ich nicht. Die brauchen mich da draußen. Ich wollte bloß die hier abgeben.» Sie legte mir einen Haufen Papiere hin, der praktisch mit den anderen Stapeln verschmolz, die bereits auf meinem Schreibtisch lagen. In meinem Büro herrschte ein solches Chaos, dass es an und für sich schon gut als Versteck für Nyx hätte dienen können.
    «Na komm, du machst mich noch wahnsinnig, wenn du mich so hängen lässt!», neckte ich sie.
    «Hm… könntest du

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