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Succubus Dreams

Titel: Succubus Dreams Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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mich morgen zum Flughafen bringen? Ich fliege über Weihnachten nach Hause.»
    «Du nimmst Doug mit?»
    «Nö. Der ist dein Geschenk für die Ferien. Aber ich bringe dich auf den neuesten Stand, wenn du mich mitnehmen kannst. Wahrscheinlich muss ich so um fünf los.»
    «Fünf-Uhr-Verkehr am Freitag vor Weihnachten! Da werden wir viel Zeit zum Reden haben.»
    Ein bisschen von ihrer üblichen Nervosität kehrte zurück. «Wenn das ein Problem ist…»
    «Nein. Wir schließen sowieso früher. Dann fahren wir los.»
    Maddie ging, und ich war auf einmal durch die Neuigkeit abgelenkt, die sie mir berichten wollte. Was es auch sein mochte, es war eine gute. Mir gefiel die Veränderung, die dadurch herbeigeführt worden war. So ein Glücksgefühl und so eine Zuversicht standen ihr.
    Meine Überlegungen wurden vom klingelnden Telefon unterbrochen. Ich hob ab, und Seth war am anderen Ende.
    «Hallo!», sagte ich in der Hoffnung, cool und zuversichtlich und nicht verzweifelt und erleichtert zu klingen.
    «Hallo.» Es folgte eine lange Pause. «Ich… wollte… mich bloß vergewissern, dass wir uns Weihnachten treffen.»
    Mir sank das Herz in die Hose. Kein: «Ich habe dich vermisst.» Kein: «Es tut mir leid.»
    «Natürlich. Möchte es nicht verpassen.»
    Beim Gedanken an Weihnachten überkam mich ein merkwürdiges Gefühl des Déjà-vu. Wir waren an Erntedank bei seinem Bruder gewesen. Und ähnlich wie jetzt hatten wir uns zuvor gestritten. Da, wieder mein Leben: eine Endlosschleife. Du lernst nichts. Du veränderst nichts.
    Natürlich hatten Seth und ich den anderen Streit beigelegt. Vielleicht würde sich auch das jetzt wiederholen. Schließlich sollten die Festtage einen gewissen Zauber ausüben, nicht wahr?
    «Okay», sagte er zu mir. «Ich hole dich ab.»
    «Okay.»
    Ein weiteres langes Schweigen. «Ich würde heute vielleicht vorbeischauen, aber… na ja. Das Buch…»
    Das Buch. Immer das Buch. Andererseits hatte ich es heute mit einer Göttin des Chaos zu tun. «Ja, ich weiß. Schon gut.»
    «Wir reden an Weihnachten.»
    «Okay.»
    Wir legten auf. Ein eiskalter Schauder durchlief mich. Da war es wieder. Ich besaß nicht die Gabe der Vorahnung, aber ein innerer Instinkt – einer, der nichts mit der Nyx-Vision von der Zukunft zu tun hatte – sagte mir, dass da eine dicke Sache auf mich zukäme.
    Nach der Arbeit fuhr ich nach Bellevue hinüber, Seattles reichstes und protzigstes Viertel. Eine Stadt in sich selbst. Bellevue war ziemlich genau das Gegenteil von SeaTac. Immer mehr Hotels, Restaurants und Geschäfte tauchten auf seiner Flaniermeile auf, und das Geld von Boeing und Microsoft ersetzte nach und nach die älteren, schlichteren Gebäude durch schlankere und elegantere Architektur.
    In Bellevue wohnte auch ein Typ namens Kevin, den ich gut kannte. Ich hatte ihn vor Jahren in einer Bar getroffen. Kevin war nicht weiter außergewöhnlich. Er war weder Sünder noch Heiliger, sondern hielt glücklich die Waage irgendwo dazwischen, sodass ich eine gute Menge an Energie erhielt, wenn ich mit ihm schlief. Am bemerkenswertesten war seine ständige Verfügbarkeit. Er arbeitete zu Hause – irgendwas im Web, wie ich glaubte – und ging anscheinend niemals aus, obwohl er gut aussah und gesellig war. Ich hinterfragte das jedoch nicht allzu sehr, weil es meinen Zwecken dienlich war, wann immer ich schnellen und leichten Sex mit jemandem brauchte, den ich nicht völlig verabscheute.
    Sandra!», sagte er glücklich, als er mir die Tür seines Apartments öffnete. Er hatte dunkelbraunes Haar und einen neuen Dreitage-Bart, der mir gefiel. Dunkelbraune Augen betrachteten mich erheitert. «Schon ’ne Weile her.»
    Meine Gestalt als ‹Sandra› war ähnlich zierlich gebaut wie meine übliche. Danach endete die Ähnlichkeit allerdings auch schon. Mein Haar war jetzt lockig und schwarz, meine Augen von einem Blau, das manchmal violett wirkte. Unter meinem langen schwarzen Mantel trug ich ein ärmelloses marineblaues Kleid, das eng anlag und viel zu dünn für dieses Wetter war.
    «Allerdings», stimmte ich zu. «Soll das heißen, dass du mich nicht mehr reinlässt?»
    Er lächelte, wich zurück und bedeutete mir mit einer großartigen Geste, einzutreten. «Was, hältst du mich für verrückt oder was? Nur ein Idiot würde dir einen Korb geben.»
    Ich folgte Kevin durch den Flur in sein Wohnzimmer. Seitdem ich zuletzt hier gewesen war, hatte er umdekoriert, und es war eine nette Veränderung. Mobiliar und Dekor zeigten jetzt eine

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