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Succubus Dreams

Titel: Succubus Dreams Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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zwar nicht aus eigener Erfahrung?»
    «Ich glaube nicht.»
    Erik warf Dante einen Blick zu. «Hellsehen?»
    «Ich weiß nicht. Unwahrscheinlich. Zu viele Variablen. Keine davon sind miteinander vernetzt.» Dante richtete den Blick wieder auf mich. «Hast du mit deinen eigenen Leuten darüber gesprochen?»
    Ich schüttelte den Kopf. «Jerome ist unterwegs. Ich habe den ersten Traum erwähnt, bevor er weg ist, aber er schien nicht sonderlich besorgt zu sein.»
    «Na ja, ich weiß nicht, was ich damit anfangen soll», sagte Dante.
    «Ich auch nicht», ergänzte Erik freundlich. «Aber ich werde für Sie nachsehen.»
    «Danke», sagte ich zu ihm. «Das weiß ich wirklich zu schätzen.»
    Wir standen auf, und damit endete zugleich der kurze Burgfriede zwischen Erik und Dante. Erik wirkte erneut aufgewühlt, Dante selbstgefällig und herablassend.
    «Miss Kincaid», setzte Erik steif an. «Wie Sie wissen, habe ich nichts als allergrößte Hochachtung vor Ihnen, und ich schätze mich mehr als glücklich, Ihnen auf jede notwendige Art und Weise beizustehen. Ich erkenne ebenfalls, dass Mr. Moriarty Ihnen eine Hilfe sein kann. Aber es wäre mir lieber, wenn Sie…»
    «…ihn nicht mehr mitbringen würden», beendete Dante. Er salutierte. «Alles klar, alter Mann. Sehe dich am Wagen, Sukkubus.» Er machte kehrt und verließ das Geschäft.
    Mit Dantes Verschwinden verschwand Eriks Stimmung nicht. Ich spürte nach wie vor die Wut, die er ausstrahlte. Erik hatte gesagt, Dante sei verdorben, aber das war ich mit Fug und Recht auch. Mir gegenüber reagierte er jedoch nicht so. Da war etwas, das mir entging.
    «Tut mir leid», sagte ich zu Erik. «Ich hatte nicht gewusst, dass es Ihnen so viel ausmachen würde.»
    «Das hätten Sie nicht wissen können», entgegnete er erschöpft. «Und schließlich war ich derjenige, der Sie zu ihm geschickt hat.»
    «Ich werde ihn Ihnen vom Hals halten», versprach ich.
    Erneut dankte ich ihm und ging zu Dante hinaus. Er lehnte an meinem Wagen und seine Gedanken waren von einem trägen Lächeln überdeckt.
    «Warum hasst Erik dich so sehr?», fragte ich.
    Dante sah auf mich herab. «Weil ich ein schlechter Mann bin, der Schlechtes tut.»
    «Da ist noch mehr dran», sagte ich. «Und so schlecht erscheinst du mir gar nicht. Das Schlechteste, was du getan hast, war, Kunden über den Tisch zu ziehen und nutzlose Informationen zu geben. Obwohl… nun ja, gerade jetzt warst du sehr hilfreich. Aber wie gesagt, ich halte dich für nicht so schlecht wie deinen Ruf.»
    «Woher solltest du das wissen?»
    Ich zuckte die Schultern. «Instinkt.»
    In einer raschen Bewegung packte mich Dante beim Nacken und zog mich zu sich. Ich legte ihm eine Hand auf die Brust und wollte ihn wegschieben, hielt dann jedoch inne. In seinem Leib lag eine Wärme, die Begierde eines Mannes, dem sehr lange etwas vorenthalten worden war. Zu meiner Überraschung spürte ich eine Erregung in mir brennen – eine Begierde meinerseits, jemanden zu berühren, bei dem es nicht nur ums Geschäft ging. Ich erlebte dieses Gefühl häufig, und gewöhnlich brachte es mich in Schwierigkeiten. Meine Sukkubus-Natur erwachte und überlegte, ob es gleich etwas Energie gäbe.
    Und trotz meiner locker geäußerten Behauptung von vorhin, dass ich nicht mit Leuten schlief, die ich kannte, wollte ich auf einmal, dass er mich küsste. Ich wollte seine Energie – nur einen Geschmack davon.
    Sein Mund näherte sich dem meinen. Ich schloss die Augen und öffnete die Lippen – und dann versteifte er sich abrupt. Er ließ mich los und wich zurück. Ich öffnete die Augen und sah ihn erstaunt an.
    «Was ist los, zum Teufel?», fragte ich. «Du bist zurückgewichen. Und das nach all dem Gejammere, dass ich mit dir schlafen sollte!»
    «Du bist ausgelaugt und hungrig, Sukkubus», sagte er. «Es wäre, als würde man ein betrunkenes Mädchen ausnutzen.»
    «Stimmt. Und so etwas hast du noch nie getan.»
    «Ja, nun gut, ich bin nicht mehr achtzehn.» Er öffnete die Wagentür. «Fahren wir nun oder nicht?»
    Ich musterte ihn noch etwas länger und dachte erneut, dass ich diese Hoffnung und das Mitleid von vorhin sähe. Allmählich fragte ich mich, ob ein Gutteil seiner Gehässigkeit nicht bloß gespielt war und dieselbe Unsicherheit verbarg, die gemeinhin alle empfanden. Ich behielt meine Psychoanalyse jedoch für mich und setzte mich zu ihm ins Auto. Wir fuhren zu seinem Laden zurück, und unser übliches Geplänkel überdeckte alles, was an ernsthaften Dingen

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