Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Succubus Dreams

Titel: Succubus Dreams Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
Vom Netzwerk:
zu. «Sie war durchgeknallt. Attraktiv, aber durchgeknallt.»
    «Sie fanden sie wirklich hübsch?»
    «Sicher. Natürlich nicht so hübsch wie Sie», fügte er eilig hinzu, da er meine Bemerkung missverstand. «Aber der Auktionator war offensichtlich anderer Ansicht. Er konnte die Hände kaum von ihr lassen.»
    «Oh, nun kommen Sie! Er hat sie doch gar nicht angerührt.»
    «Na ja, während der Auktion natürlich nicht. Ich meine hinterher.»
    «Was?»
    Ich wurde vom Kellner unterbrochen und musste warten, bis Liam den Wein bestellt hatte, bevor er die Geschichte zu Ende erzählen konnte.
    «Nach der Auktion habe ich beim Einpacken geholfen. Deanna ist eine Freundin meiner Ex. Anschließend sind Nick und diese Blondine übereinander hergefallen und zusammen losgezogen.»
    «Das… das ist nicht möglich.»
    Tawny hatte behauptet, sie wären getrennter Wege gegangen. In der Nacht der Auktion konnten sie und Nick unmöglich im Bett gelandet sein. Am darauffolgenden Abend war sie zur Tanzstunde erschienen. Selbst wenn sie gelogen hatte – und warum hätte sie das tun sollen? –, so hatte sie offensichtlich kurz zuvor keinen Energiekick erhalten. Heftiger Gestaltwandel, auf die Ebene nicht-menschlicher Formen, könnte die Energie sehr rasch ausbrennen, aber ein neuer Sukkubus besäße diese Fertigkeit noch nicht. Irgendwie ergab das alles überhaupt keinen Sinn. Liam bekam von meiner Verwirrung anscheinend nichts mit.
    «Warum ist das so schwer zu glauben?», fragte er.
    Ich schüttelte den Kopf. «Es ist… schon gut. Hoffentlich hatten sie eine tolle Zeit miteinander. Nun… was für einen Wein haben Sie bestellt? Ich hab’s nicht ganz mitbekommen.»
    Da ich mir das Essen nicht verderben wollte, verstaute ich das Rätsel ‹Tawny› erst einmal auf einer Ablage in meinem Kopf und gab mir alle Mühe, Liam für seine tausendsiebenhundert Dollar etwas zu bieten. Nach der Mahlzeit kehrten wir leichten Schritts zu seinem Wagen zurück. Die Temperatur war auf etwa zehn Grad gestiegen, obwohl die Luft feucht war. In Seattles launischen Wintern geschah so etwas manchmal, nur dass die Temperatur dann am folgenden Tag wieder tief in den Keller fiel. Als Liams Hand sich in die meine stahl, ließ ich ihn gewähren, aber es stellte mich vor ein Dilemma.
    Ich wollte wirklich nicht noch einmal mit ihm ausgehen. Aus Höflichkeit gegenüber Seth und weil ich ein normales Leben zu führen versuchte, mied ich flüchtige Affären in diesem Körper; alles Gründe, weshalb der Abend zu nichts weiter führen sollte als einem freundschaftlichen Händeschütteln zum Abschied. Aber ich spürte auf einmal den Verlust meiner Energie. Es hatte sich so gut angefühlt, Simons Energie zu haben – obwohl sie mir entrissen worden war, noch bevor ich damit etwas anfangen konnte. Es wäre so schön, sich dieses Gefühl zurückzuholen, sprich: mit Liam nach Hause zu gehen und zu bekommen, was ich brauchte.
    Als wir seinen Wagen erreichten, hielt er mich noch immer bei der Hand und drehte mich zu sich herum. «Was jetzt?», fragte er.
    «Ich weiß nicht.» Ich war nach wie vor hin und her gerissen. «Ich bin offen für Vorschläge.»
    Liam lächelte, ein süßes Lächeln, das sich auch in seinen blauen Augen zeigte. «Na ja, wie wär’s damit?» Er beugte sich herab und küsste mich, fast ebenso, wie es Dante beinahe getan hätte.
    Oh, Liam! Liam war ein guter Mann. Ein guter, guter Mann. Vom Kaliber Seth. Im Augenblick, da unsere Lippen sich berührten, spürte ich die Süße seiner Lebensenergie in mich hineintröpfeln. Mein Verlangen erwachte und ich drückte mich an ihn. Mochte ich auch nicht gern diesen Körper benutzen, so waren die Umstände jetzt doch ungewöhnlich. Ich traf meine Entscheidung. Ich würde mit ihm schlafen und dann würden sich unsere Wege trennen. Er war ein netter Bursche, kein verrückter Stalker. Er wäre vielleicht enttäuscht, würde mir am Morgen jedoch nicht insofern Kummer bereiten, als er etwa weiterhin mein Freund bleiben wollte.
    Er küsste mich heftiger und drückte mich gegen die Seite des Wagens. Welche Energie, und das nur aus einem Kuss! Der Sex würde grandios werden.
    Ja, ja. Mehr. Hol dir mehr! Füttere mich!
    Ich riss mich von Liam los.
    Er sah, zu Recht besorgt, auf mich herab. «Was ist?»
    Es war ein Flüstern in meinem Kopf gewesen. Schwach, jedoch deutlich vernehmbar. Gepaart mit einem Verlangen, einem heftigen Verlangen nach Liams Energie, das meinem eigenen durchaus gleichkam – aber es war nicht

Weitere Kostenlose Bücher