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Succubus Dreams

Titel: Succubus Dreams Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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zwischen uns hätte vorfallen können.

Kapitel 13
    «Ich bin wirklich kein Serienmörder. Ich wollte mir einfach bloß die Gelegenheit nicht entgehen lassen.»
    «Mann», sagte ich. «Wenn ich für jedes Mal, als ich das gehört habe, auch nur zehn Cent bekommen hätte…»
    Liam, der Typ, der mich bei der Auktion erworben hatte, öffnete mir lachend die Wagentür. Er fuhr einen glänzenden schwarzen Lotus Elise, den er aus Großbritannien importiert hatte. Was mich beeindruckte. Anscheinend war der Wagen gerade frisch gewaschen worden. Auch das fand ich beeindruckend – und etwas traurig, da es ziemlich nach Regen aussah.
    «Obwohl es richtig gut sein soll», fügte er hinzu und startete den Motor. «Also, hoffentlich gefällt es Ihnen und Sie halten es nicht für allzu abgedreht für die Festtage.»
    Ich war nicht sonderlich scharf darauf gewesen, einen Termin für mein Wohltätigkeits-Rendezvous festzumachen. Allerdings war mir auch klar, dass ich früher oder später nicht darum herumkäme. Als Liam am heutigen Vormittag angerufen hatte, um zu sagen, dass er Karten für eine dramatische Rezitation dreier Geschichten von Edgar Allan Poe besorgt habe, dachte ich mir, dass ich die Sache ebenso gut jetzt hinter mich bringen könnte. Außerdem hatte ich eine Schwäche für Poe. Schon wahr, in gewisser Weise wäre es ein gruseliges Date, und das in der glücklichsten Zeit des Jahres, aber daran hätte das Theater Schuld, nicht Liam.
    Es war eine Nachmittagsvorstellung, und daher wollten wir erst hinterher essen gehen. Auf der Fahrt war er ziemlich genau so, wie ich es erwartet hatte. Intelligent. Nett. Halbwegs lustig. Er arbeitete für eine Investmentgesellschaft irgendwo in der Stadt und hatte genügend Verstand, mich nicht mit den Einzelheiten zu langweilen. Unser Gespräch war ein lockeres Geplänkel. Wir erzählten einander Anekdoten und tauschten Erfahrungen aus. Ich wäre nach wie vor lieber mit Seth zusammen gewesen, aber Liam war ein netter Bursche für einen Abend, und er sollte seinen Spaß haben, nachdem er so viel Geld gespendet hatte.
    Die Vorstellung war in etwa so abgedreht, wie ich gehofft hatte. Sie fingen an mit ‹Die Maske des Roten Todes›, gefolgt von ‹Das Fass Amontillado›. ‹Das verräterische Herz› beendete den Abend, und ehrlich: Welches Poe-Festival käme ohne diesen Publikumsrenner aus?
    «‹Die Maske des Roten Todes› habe ich noch nie gehört», sagte Liam hinterher. Wir hatten uns entschlossen, den Wagen stehen zu lassen und die sechs Blocks zum Restaurant, wo er einen Tisch reserviert hatte, zu Fuß zu gehen. «Die anderen Erzählungen habe ich auf der High School gelesen. Vermutlich ist es eine Allegorie darüber, dass man dem Tod nicht entrinnen kann, hm? Man kann sich einschließen, aber das nutzt nichts.»
    «Eigentlich sogar mehr als eine Allegorie», überlegte ich. «Historisch gesehen war es nicht ungewöhnlich, dass die Leute so mit Pest und Seuchen umgegangen sind. Sich selbst einschließen. Oder die Stadt verlassen und weglaufen. Manchmal haben sie die Kranken hinausgeworfen und die Schotten dicht gemacht, sozusagen.»
    «Das ist entsetzlich», sagte Liam. Wir betraten das Restaurant, einen kleinen Italiener, der fast stets ausgebucht war. Ich musste zugeben, dass er sich für dieses Date mächtig ins Zeug legte.
    «Die Leute wussten es nicht besser», sagte ich. «Sie kannten die Ursache von Seuchen nicht, und abgesehen von guter Hygiene und Glück gab es im Altertum und Mittelalter nicht viele Behandlungsmethoden bei Epidemien.»
    «Dieser Auktionator hatte nichts davon gesagt, dass Sie Hobby-Historikerin sind», neckte er.
    «Nein? Hätten Sie sonst nicht geboten?»
    «Machen Sie Witze? Eine schöne Frau, die beim ersten Date Worte wie ‹Epidemien im Altertum und Mittelalter› in den Mund nimmt? Ich hätte noch mehr geboten!»
    Ich grinste und ließ uns vom Oberkellner an unseren Tisch führen. Es freute mich, dass Liam mein historisches Wissen zu schätzen wusste, aber ich durfte mich auch nicht allzu weit aus dem Fenster lehnen. Ich wusste mehr als das Durchschnittsmädchen und hatte Detailkenntnisse, wie sie der moderne Mensch unmöglich haben konnte. Daher wechselte ich das Thema.
    «Na ja, ich glaube, der Auktionator war durch die anderen Mitstreiterinnen abgelenkt.»
    «Oh, Sie meinen die Kampflesbe, die vor Ihnen dran war?»
    Ich runzelte die Stirn. «Nein, eher die riesenhafte Blondine in Silber, bei der er mitgeboten hat.»
    «Oh, ja», stimmte Liam

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