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Succubus Dreams

Titel: Succubus Dreams Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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bloß einige Einzelteile geben, und er musste sie analysieren und herausfinden, worum es sich handelte. Dante mochte mir heftig zugesetzt haben, aber er konnte sich, verdorben oder nicht, auf Grund seines Naturells nicht heraushalten.
    Eriks Blick ruhte forschend auf mir, hart und eindringlich. Auch für ihn war ich ein faszinierendes Rätsel.
    «Wenn ich eins aussuchen sollte… würde ich sagen, dass die Symptome am besten zu einem Oneroi passen.»
    Von denen hatte ich gehört. Sie waren Bestandteil der griechischen Mythen gewesen, mit denen ich aufgewachsen war. «Traumgeister?»
    Dante überlegte. «Mehr als Geister. Es sind die Kinder von Nyx und Erebos.»
    Mich schauderte. Von ihnen hatte ich auch schon gehört. Nyx und Erebos. Nacht und Dunkelheit. Ur-Wesen des Chaos. Sie waren mächtig und gefährlich. Die Welt war aus dem Chaos geboren, schon wahr, aber es war ebenfalls Tatsache – und selbst die Wissenschaft war da einer Meinung –, dass das Universum stetig versuchte, zum Chaos zurückzukehren. Nyx und Erebos waren zerstörerisch veranlagt – so sehr, dass sie jetzt weggeschlossen waren, damit sie die Welt nicht in Stücke rissen. Angesichts der Möglichkeit, dass ihre Kinder mir das Leben aussaugten, wurde mir erneut übel.
    Dante ließ sich diese Theorie immer noch durch den Kopf gehen. «Ja, das wäre am nächsten dran. Aber sie passen nach wie vor nicht hundertprozentig.»
    «Nichts passt hundertprozentig», gab Erik zu. «Ich habe noch nie gehört, dass etwas über einen Sukkubus hergefallen ist.»
    «Was tun Oneroi genau?», fragte ich.
    Die beiden Männer wechselten Blicke, und der eine wartete darauf, dass der andere Antwort gab. Erik sprang schließlich in die Bresche.
    «Sie besuchen Sterbliche in ihren Träumen und nähren sich von den Emotionen, die solche Träume erregen. Opfer der Oneroi erwachen ausgelaugt und krank.» Ironie am Rande: Den Legenden zufolge besuchen Sukkuben Männer in ihren Träumen und nehmen ihnen die Lebensenergie.
    «Das geschieht mir», argumentierte ich. «Warum könnten sie es nicht sein?»
    «Es könnten sie sein», stimmte Dante zu, «aber, wie gesagt, die Details passen nicht. Oneroi können deine Träume kontrollieren und formen. Aber normalerweise erregen sie Albträume. Furcht und andere dunkle Gefühle sind zumeist intensiver – sie bieten den Oneroi mehr Nahrung. Deine Träume sind kurz, und sie sind… knuffig.»
    «Knuffig?»
    «Na ja, ich weiß nicht. Keine Albträume. Sie faszinieren dich. Sie holen Emotionen herauf – Begeisterung, Glück. Sie rufen instinktive Reaktionen deinerseits hervor, aber nicht so, wie es den Oneroi gewöhnlich lieb ist.»
    «Und», fuhr Erik fort, «die Tatsache lässt sich nicht von der Hand weisen, dass Sie keine ideale Wahl sind. Sie sind ineffizient. Sie sind ein Leiter, eine Verbindung zur Welt der Sterblichen und ihrer Energie. Wenn Ihnen die Oneroi etwas stehlen wollen, müssen sie zunächst darauf warten, dass Sie Ihre Energie von irgendwoher holen. Weitaus einfacher, sie einem Menschen direkt abzuzapfen.»
    Plötzlich wurde mir klar, dass ich etwas vergessen hatte. «Da ist noch was anderes Merkwürdiges passiert… mehr als der Energieverlust…» Ich erklärte ihnen die Sache, wie ich mit dem Gefühl von Kälte und Nässe erwacht war.
    «Das ist aber nun echt seltsam», sagte Dante, «aber ich weiß nicht, ob das wirklich etwas damit zu tun hat.»
    «Na ja, nur dass ich später an diesem Tag den Artikel über den Typen gelesen habe, der verrückt geworden ist und versucht hat, über den Sound zu schwimmen. Er glaubte, es würde seiner Familie helfen – und es half auch, weil er ertrank und seine Lebensversicherung die Versicherungssumme ausbezahlte. Beim Lesen des Artikels kehrte das Gefühl von Kälte und Nässe zurück. Es war wie… eine Sekunde lang war ich er. Ich spürte genau, was er gespürt hatte. Als würde ich gleichfalls ertrinken.»
    «Empathie», sagte Dante. «Du hast es gelesen und dir vorgestellt, wie es sein musste.»
    «Nein.» Stirnrunzelnd versuchte ich, das Gefühl wieder aufzurufen. «Ich… ich fühlte ihn. Ich wusste, dass er es war. Dieser Typ. Genauso wie ich wusste, dass das Mädchen meine Tochter war. Das Gefühl kam tief aus meinen Eingeweiden.»
    Dante wirkte verärgert. «Wäre hilfreich gewesen, früher davon zu erfahren.»
    «Ich hab’s vergessen. Ich hatte es zuvor wirklich nicht für relevant gehalten.»
    «Ist dir schon jemals so was passiert? Dass du etwas gewusst hast, und

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